1.FFC Frankfurt II gegen Arminia 0:2 – We own the place (Hessentour II)

1.FFC Frankfurt II gegen Arminia 0:2 – Rundumbeobachtungen von Jan-Hendrik Grotevent

Einfach wieder nach OWL davonschleichen? Katerfrühstück? NIX DA! Der Geist von Arminia wurde am Samstag durch Wiesbaden getragen. Was liegt da näher, als auch noch Frankfurt zu erobern? Okay, Rüsselsheim. Das liegt näher, aber da spielen die Blauinnen nicht. 1.FFC Frankfurt II gegen Arminia passiert im Stadion am Brentanobad.

1.FFC Frankfurt II gegen Arminia

Ein hübsches Stadion mit ganz viel Historie. Vier Champions League Siege, sieben Meisterschaften, neun Pokalsiege hat der reine Frauenfußballverein eingeheimst. Arminia spielt zwar „nur“ bei der zweiten Mannschaft, aber auch hier sitzt der Glanz des großen Fußballs: Chef-Trainerin Kim Kulig-Soyah und Co-Trainerin Kerstin Garefrekes haben zusammen 163 Länderspiele, zwei Welt- und drei Europameistertitel. Coolig-Kim ist außerdem auf der Alm U-20 Weltmeisterin geworden. Wisst Ihr sicher alle noch, die Plakate haben ja bis 2013 in unserem Tempel gehangen. Auch die anwesenden Arminen wissen um die Prominenz am Ruder des Gegners, begegnen dieser aber ostwestfälisch: „Nutzt denen auch nix gegen uns.“

Ganz schön viele Arminen setzen die Hessentour mit den Rhein-Main-Arminen in Frankfurt fort. Wir platzieren uns auf der Haupttribüne und haben als Arminen verdammt gute Laune. (Das passiert auch nicht oft, dass ich das vermelden darf!) Die gute Laune wird auch nicht dadurch gedämpft, dass ein unförmiger kleiner Platzwart etwas gegen die Zaunfahne im Fangnetz hat, was er geschätzte 30mal erklärt. Die Zaunfahnen ziehen um, stört die Stimmung nicht. Ob jetzt Fahnen umgehängt werden oder Wiesen Wehbaden in Führung geht…pffff…

Beim Warmmachen eine Schrecksekunde bei den Blauinnen. Tommy Grünheid verletzt sich, für sie rückt Grit Bender in die Startelf. Das spricht sich nicht schnell genug zum Stadionsprecher rum. Na ja, ob Nummer 4 oder Nummer 13…wenigstens die Quersumme stimmt. Das Match ist erstmal ausgeglichen. Die Teams beharken sich im Mittelfeld. „Lass mal Stimmung machen“, beschließen wir auf dem Gästeblock und lassen ein paar Chants hören. Lautstärkehoheit des Vortages bestätigen? Check! Torjubel bestätigen? Auch check, war nur leider Abseits. Videobeweis fordern? Sowas von Check! Wir ham Spaß!

Gewühl nach einer Ecke des DSC, die SchiRi pfeift. Wir vermuten die nächste konfuse Abseitsstellung (ohne Videobeweis), aber es gibt Strafstoß für die Blauinnen. Na ja, und Sarah Grünheid, die… ein bis dahin typisches 0:0 wird zum 0:1. Freude auf den Rängen herrscht, wir lassen ein kerniges „Bie-le-feld! Bie-le-feld!“ hören.

Das Spiel bleibt ein 0:0 mit falschem bzw. richtigem Ergebnis. Die Blauinnen spielen gefällig durchs Mittelfeld, aber die letzte entscheidende Idee fehlt. Frankfurts Defensive steht gut. „Ruhiger spielen!“, fordert Wuckel. Im Gästeblock geht eine Flasche zu Bruch. „Da besorgt man Kehrblech und Schaufel, und…“ besorgt Kehrblech und Schaufel. Das mal auf der Alm versuchen…wird schon bei „Flasche“ zu einem Ding der Unmöglichkeit. Da kommt aus heiterem Himmel ein fieses Kehrblech…äh…ein fieser Schuss aufs Arminia-Tor, der Sparrenburg Brandt klasse um den Pfosten stupst. Applaus auf den Rängen, Führung zur Pause.

Halbzeit. Es gibt doch kein griechisches Essen im Stadion. Das Restaurant hat heute die Küche nicht auf. Der Rundumbeobachter muss später auf eine Burgerkette im Frankfurter Flughafen zurückgreifen und braucht eine Stunde Aussichtsterrasse, um beim Fliegergucken darüber hinwegzukommen.

Das Spiel ist zu Beginn der zweiten Fünfundvierzig offener. Frankfurt hat sich was vorgenommen, aber auch die Blauinnen sind hinten konzentriert. Ungebrochen gut ist Gästeblocks Laune. „Die ist echt groß, die Stefanie Ortega.“. Als ein abgefälschter Ball am Pfosten landet, kann diese (Vivien „Sparrenburg“ Brandt) nur hinterher gucken. Uiuiuiui…Fetaj verzieht einen DSC-Konter knapp. Frankfurt haut jetzt eine Menge rein. Sich, den Ball, ab und an auch eine Gegenspielerin.

Nächste Glanzparade von Brandt bei einem Kopfball aus nächster Nähe… „Lass mal Stimmung machen.“ Rausjohlen, die Chants- und es scheint Arminia zu helfen. Die Blauinnen haben das Spiel wieder im Griff, obwohl der Gegner immer noch feldüberlegen ist. Vivien Sparrenburg muss nochmal ran.

Aber dann hat Bella (Wuckel: „Anna“) Jäger einen Geistesblitz und schickt einen langen Ball in den Frankfurter Strafraum. Na ja, und Sarah Grünheid, die…0:2. Deckel drauf, Ende, aus.

We own the place! Stimmungshoheit am Samstag und Auswärtssieg. Und am Sonntag nochmal dasselbe. Die Blauinnen holen nach einer Menge Kampf wichtige drei Punkte. Sie und auch Wuckel kommen zum Foto zu uns an die Tribüne. „Danke für Eure Unterstützung“, sagt der Trainer, „Das haben die Mädels auch verdient, oder?“. Ja, das haben sie.

Die Rhein-Main-Arminen freuen sich über den Besuch und ein tolles Wochenende mit vielen Arminen. Die vielen Arminen freuen sich über die tolle Veranstaltung und danken Olaf & Co. Die Blauinnen freuen sich sichtlich über den Gästesupport.

Und ganz Schwarzweißblau freut sich über zwei Auswärtssiege in Hessen (plus zwei Siege der Jugendteams). Der Geist von Arminia lebt- bundesweit. Und wieder haben wir ihn toll nach außen getragen. Schließen wir die Hessentour kurz: Herzblut ist blau.

VAR (Visuell aufmerksamer Rundumbeobachter):

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