Arminia 2018 -Berg! Tal!! Alm!!!

Jahresrundumbeobachtungen von Jan-Hendrik Grotevent

Kurz gesagt: 2018 war so wie immer. Tabellarische Berg- und Talfahrten, viel Träumerei, viel Gemecker. Aber Arminia ist ja immer ein bisschen anders, und so sind auch die Berg- und Talfahrten des Jahres 2018 wieder einmal ganz besondere.

Erlöser Ostwestfalen

So etwas wie „2018 war ein historisches Jahr“ ist meist eine dramatische Übertreibung. Und vor allem sollte sie ans Ende eines Jahresrückblicks. Hier allerdings ist es eine Feststellung. Und sie gehört an den Anfang, da es ohne die Taten vom Januar 2018 wohl keine Arminia zum Rückblicken mehr gegeben hätte. Außerdem war die ganze Sache erst im November abgeschlossen. Was denn jetzt? Nun, 2018 ist das Jahr in Arminias Vereinsgeschichte, in dem Ostwestfalens Gloria von anderen ostwestfälischen Glorien entschuldet wurde.

Arminia 2018

Das „Bündnis Ostwestfalen“ tritt an, um Arminia zu entschulden. Das Rettungskonzept heißt „Hermann“ (wie sonst?). Im Bündnis sind eine Menge namhafter Firmen aus der Region. Unter dem erst lange gar nicht, dann mehr oder weniger laut und deutlichen Prämisse, dass Arminia als regionales Aushängeschild „too big too fail“ sei, greift die potente ostwestfälische Wirtschaft den Blauen unter die Arme.

„Hermann“ bereinigt die Schulden des DSC und ermöglicht den Zufluss frischen Geldes. Dazu übernehmen die Bündnispartner Anteile an der KGaA, begleiche so die Schulden und zahlen ein. Damit der bisher nicht für seine Finanzgenialität berühmte DSC frei und vor allem ordentlich wirtschaften kann, haben die Bündnismitglieder nicht nur als Anteileigner den Daumen drauf, sondern installieren mit Mathias Gerner einen entsprechenden Kontrolletti.

Da wir Fans ziemlich schnell anfingen, von namhaften Winterverpflichtungen zu träumen, hier noch einmal der Hinweis: Das Bündnis bedeutet nicht, dass Arminia auf einmal Geld hat. Es sorgt lediglich dafür, dass Arminia kein Geld mehr verbrennen kann, nicht an der Asche erstickt und sich in Zukunft hoffentlich überlegt, was man mit Geld noch anderes machen kann außer ein Feuerchen.

Es ist klar, dass mit dem Zweck der finanziellen Gesundung auch schmerzhafte Mittel verbunden sind. Die U23 wird als Groschengrab ausgemacht und vom Spielbetrieb abgemeldet. Das letzte Spiel der „Zwoten“ überhaupt findet am 22. Mai 2018 statt, ein 2:1-Sieg gegen Eintracht Rheine. Zum November ist die Alm an ein Konsortium des Bündnisses verkauft.

Arminia ist und bleibt eine komische Sache. Wo war das Bündnis 2010, als Arminia sogar die Stadt anschnorrte? Ist es tatsächlich nur ein nostalgisches regionales Bekenntnis, dass das Bündnis auf den Plan rief? Muss man sich im Profifussball-Business erst selbst auf dünnes Eis schmelzen, um sich dann nur durch Abhängigkeit von anderen retten zu können?

Unterm Strich bleibt die Aussage von Präsident Laufer auf der Jahreshauptversammlung im Januar: „Wir haben unsere Seele nicht, verkauft, wir haben sie gerettet!“. Denn allen Finanzfachfragen, allen Bedenken zum Trotz: Es gibt Arminia noch. Und das ist das Wichtigste. Und jetzt zu den Sachen, die mit Fußball zu tun haben.

Solide Zweitklassigkeit, oder?

Die Blauen überwintern als Neunter. Sechs Punkte Vorsprung sind es auf den Relegationsplatz. Acht Punkte Rückstand sind es auf den anderen Relegationsplatz. Jetzt kann man natürlich vom gesicherten Mittelfeld reden, das Charakteristikum der Zweiten Bundesliga in 2017/2018 ist allerdings die Ausgeglichenheit, das Mantra ist : „Jeder kann jeden schlagen“. Und so ist der Countdown zum Jahresauftakt auch eine Goldgrube für jede Färbung im vielschichtigen Arminia-Denken.

Da gibt es die, die im Mantra der Saison eine unverhoffte Aufstiegschance sehen. Und da gibt es die, für die Falltür nach Großaspach weit offen steht. Arminia macht das, was sie seit je her am besten konnte, nämlich: Alles noch komplizierter. Der DSC verbessert die Auswärts-Punktebilanz von Greuther Fürth durch ein 0:0 um 100 Prozent. Lieblings-Grobmotoriker Florian Hartherz zirkelt dem VfL Bochum einen Freistoß in den Winkel. Nach einem 1:1 gegen Union Berlin sind die 30 Punkte beisammen.

Der schwierigste Teil der Saison beginnt, meint zumindest Florian Dick. Sechs Punkte sind es nach oben, acht nach unten. Nichts ist in irgendeine Richtung entschieden, und Arminia tut in jede Richtung Dinge, die nichts in irgendeine Richtung aussagen, außer dass Schwarzweißblau für den Moment zumindest solide zweitklassig ist. Das gilt übrigens auch für Arminias Frauen. Sechster müssen Wuckels Mädels werden, damit die Qualifikation zur eingleisigen Zweiten Frauenbundesliga geschafft ist. Sechster sind sie, mit beruhigendem Vorsprung zum Jahresauftakt. Sie besiegen Herford und Delmenhorst, holen einen Punkt in Jena und klettern auf Platz Vier. Bei den Frauen sieht es ganz gut aus, was die Zweite Liga betrifft.

Die Männer holen ein umkämpftes 2:2 in Duisburg. Darmstadt 98 wird mit 2:0 nach Hause geschickt, Entscheidung in letzter Sekunde. Die Last-Minute-Arminia, ein besonderes Merkmal in dieser Saison, schlägt auch in Heidenheim zu – 2:2. Zu diesem Zeitpunkt sind es 35 Punkte, Sechs nach unten, fünf nach oben. Bei den Männern sieht es immer noch in jede Richtung irgendwie aus, was die Zweite Liga betrifft. Und dann kommt der Glubb auf die Alm.

Die Aura von Punktekonten

Es wird spannend – Arminia hat das Tabellenführertrio vor den Scheinwerfern, Nürnberg macht als Tabellenzweiter den Anfang. Und die Blauen zeigen alles, was sie in dieser Saison auszeichnet: Eine irrsinnige Einsatzbereitschaft, eine hohe taktische Disziplin. Sie pressen, sie verteidigen hoch und lassen die spielstarken Nürnberger nicht ins Spiel kommen. Und vorne – das hatte Jeff Saibene schon in 2017 formuliert – sind sie immer für ein Tor gut. Auch und gerade in der Schlussphase eines Spiels.

Das spürt auch das Publikum an diesem Freitag Abend. In den letzten zehn Minuten übernimmt Arminia das Kommando. Kurz vor Ende köpft Klos eine Hartherzflanke zurück nach innen. Von Block 3 sieht man nur, wie Kerschbaumer angerast kommt….dann explodiert es, die Stimme geht endgültig den Bach runter, wir jubeln uns blaue Flecken. Der unvergessene Lothar ruft die „Frühlingstabelle“, die Fans ungehemmte Frühlingsgefühle aus. 38 Punkte sind im Schrank. „Das war der Klassenerhalt, jetzt schauen wir nach oben!“, verkündet jemand nach dem Nürnberg-Spiel im Zug nach Münster.

Wir sind Ostwestfalen! Stur! Hartnäckig! Kämpferisch! Und wenn wir nach oben schauen, dann schauen wir nach oben. Jawoll! Auch, wenn im 2:4 beim Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf klar wird, dass auch eine gute Leistung nicht reicht, ein Spitzenteam zu schlagen. Auch wenn beim 1:1 auf der Alm gegen den Überraschungsdritten Holstein Kiel der Sieg liegengelassen wird. Wir sind Ostwestfalen! Stur! Hartnäckig! Kämpferisch! Und wenn wir nach oben schauen, dann schauen wir nach oben. Jawoll!

Auch, wenn die ganze Sportpresse den Zweitliga-Wahnsinn abfeiert und die Tatsache, dass der Tabellenfünfte sechs Punkte nach oben und fünf nach unten hat. Nach dem Kiel-Spiel holt Arminia fünf Punkte aus drei Spielen. Gut so, denn es könnte ja sein, dass 40 Punkte in dieser Saison nicht reichen. Auch 44 nicht. Halt, Moment, wir schauen ja nach oben. Oder doch nicht? Wir sind Ostwestfalen! Stur! Hartnäckig! Kämpferisch! Und wir schauen gleichzeitig in beide Richtungen. Ja, wir Arminen können das!

Ich sage es ja immer, wer eine solide schwarzweißblaue Erdung will, der soll zu den Frauen gehen. Die holen zeitgleich vier Punkte aus drei Spielen und sind auch Fünfter. Sie können es sich sogar erlauben, reihenweise Torchancen zu verknallen. Da sagt die Tabelle: Zweite Liga 2018/2019 und braucht keinen Interpretationsspielraum.

So etwas wie „2018 war ein historisches Jahr“ ist meist eine dramatische Übertreibung. Und vor allem sollte sie ans Ende eines Jahresrückblicks. Wir haben schon festgestellt, dass sich Arminia da nicht unbedingt an Walt-Disney-Dramaturgie hält. Es ist der 27. April 2018, als Fabian Klos zum alleinigen Rekordtorschützen des DSC Arminia Bielefeld wird. Es ist der 27. April 2018, als der 1.FC Kaiserslautern auf der Alm zum ersten Mal in seiner Geschichte in die Dritte Liga absteigt.

Dieser Freitag Abend ist der emotionalste des Jahres. Ein verrücktes Fußballspiel, 3:2 nach 0:2, der Siegtreffer mit dem Schlusspfiff. 21.404 Zuschauer, zwei laute Fanlager – und nach dem Schlusspfiff unbändiger Jubel auf der einen Seite, Trauer und Größe und „Trotzdem“ auf der anderen. Tränen, Freude, Trost auf dem Platz. Und das alles verdichtet auf eine Viertelstunde zur Hauptsendezeit. Alles verdichtet auf anderthalb Hektar Mietimmobilie. Scheiß auf Glamour, scheiß auf Geld – das ist Fußball!

Restprogramme

Mit dem Sieg gegen den FCK ist der Klassenerhalt durch. Geträumt wird nur noch leicht. Fünf Punkte und 18 Tore bei zwei ausstehenden Spielen auf den Dritten aus Kiel, der gar nicht daran denkt, Punkte herzuschenken. Wie, es ist noch Saison übrig und wir müssen nicht auf die Tabelle schielen? Eigentlich sind wir das doch gar nicht gewohnt…Irgendwie fühlen sie sich leer an, die letzten beiden Spiele. Das Auswärtsspiel auf St. Pauli wird zum Familienausflug nach Hamburg, nach dem 0:1 ist klar, dass nach oben endgültig nichts mehr geht.

Die maskuline Ausgabe des DSC Arminia schließt die Saison auf Platz Vier ab. Nach dem letzten Saisonspiel entfällt die große Party vor der Süd. Irgendwie gab es nichts Greifbares, was man in diesem Moment hätte feiern können. Allerdings gab es auch das Spiel nicht her – 0:0 gegen Sandhausen, das hat sich genauso angefühlt, wie man es sich gemeinhin vorstellt. Während wir uns auf der Alm durch 90 Minuten langweilen, spielt sich 190 Kilometer nordöstlich ein Drama ab.

Während die Blauen ein eher fades Restprogramm absolvieren, sieht es bei den Blauinnen anders aus. Mit Mönchengladbach, Cloppenburg und Wolfsburg II haben die Mädels in den letzten vier Spielen drei Spitzenteams der Zweiten Liga Nord vor sich. Gladbach ist in Quelle das eine Tor besser als die aufopferungsvoll kämpfenden DSC-Frauen. In Cloppenburg haben die Blauinnen keine Chance. Henstedt-Ulzburg wird 4:2 besiegt. Arminia ist Sechster, muss aber unbedingt in Wolfsburg punkten, um sich zu qualifizieren.

Die Mädels rühren Beton an, gehen in Führung, zur Halbzeit steht es 1:1…und dann geht in der Schlussphase die Luft aus. Mit 1:4 müssen sich die Mädels geschlagen geben. Noch zur Halbzeit war Arminia zweitklassig. Der eine Punkt, die drei Tore, die zur Quali gereicht hätten, gehen in den letzten 16 Minuten des Spiels verloren. Platz acht – die schlechteste Platzierung der Saison, die schlechteste Platzierung des Jahres. Tränen und Trauer.

Herrenberg! Damental!! Gute, alte Alm!!!

Auch wenn das letzte Saisonspiel nicht fürs große Feiern eignet – Platz Vier ist sensationell, fantastisch und supidupi! Er darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass er zu größeren Teilen das Resultat der ausgeglichenen Zweiten Liga ist. Beispielsweise hielt Arminia nach dem Sieg gegen Kaiserslautern auch deswegen die Holzmedaille, weil die Tabellennachbarn aus Bochum und Regensburg ihre Spiele nicht gewannen.

Man muss die Saison daher richtig einschätzen: Arminia stand in der Tabelle besser da, als es die eigenen Fähigkeiten hergaben. Die wesentliche Erkenntnis der Saison 2017/2018 ist aber die deutliche sportliche Verbesserung der Blauen. Sie spielten konzentriert, taktisch konsequent. Sie waren lauf- und konditionsstark und hatten das Selbstbewusstsein, immer ein Tor schießen zu können. Das alles kumulierte in vielen oft spielentscheidenden Toren in der Schlussviertelstunde der Spiele. Die Arbeit Jeff Saibenes, seine Konzepte und Vorstellungen, trugen Früchte.

Das zeitlos sympathische am Fußballspiel der Blauinnen ist dessen Aufrichtigkeit. Sie geben immer alles, kämpferisch und spielerisch, auch wenn mal ein Schuss – oder 13 Schüsse – im Spiel daneben gehen. Umso tragischer ist die Nicht-Qualifikation für die Zweite Frauenbundesliga.

Ehemalige Gesichter und neue Gesichter

Leihgeschäfte sind immer Option. Eine grundsätzlich richtige Aussage, das bestätigt sich rund um Arminia so oft, dass ich gar nicht mehr weiß, welcher unserer schwarzweißblauen Würdenträger sie ursprünglich formuliert hat. Nicolai Rehnen geht leihweise zu Fortuna Köln und wird dort Stammtorwart – gute Spielpraxis für einen talentierten Keeper. Leandro Putaro geht zu Eintracht Braunschweig – tut ihm, Arminia und dem BTSV gut, also, vielleicht.

Konstantin Kerschbaumer war ausgeliehen und geht erst nach Bretford zurück, um dann beim FC Ingolstadt wieder aufzutauchen. Das Leihende des Österreichers löst im DSC-Umfeld eine lange Debatte über die neuen, alten, tatsächlichen und eventuellen finanziellen Möglichkeiten Arminias aus, an deren Ende wie immer Samir Arabi an allem schuld ist. Auf jeden Fall geht mit Kerschbaumer einer der Leistungsträger der Saison 2017/2018. Dafür kommt Roberto Massimo vom VfB Stuttgart. Erst transferieren, dann leihen. Auch’ne schicke Sache, so spart Massimo sich das Kofferpacken.

Henri Weigelt geht zum AZ Alkmaar. Dass er eine empfindliche Lücke in der Innenverteidigung hinterlässt, wissen wir da noch nicht. Nils Teixera demissioniert nebst Gattin, die es gar nicht erwarten kann, aus Bielefeld rauszukommen. Wir wären ihr zu unfreundlich. Na ja, vermeintliche Highlife-Trullas, die entsprechend auftreten, dürften wohl auch in Saint Tropez, Los Angeles, Wallenhorst-Rulle oder wo auch immer sie sich hinträumen, nicht mit viel Freundlichkeit rechnen. Dafür werden mit Flo Dick, Locke Hemlein und UlmUlmUlm drei wirklich verdiente Arminen verabschiedet.

Aus der Jugend werden Semir Ucar und Cerruti Siya mit Profiverträgen ausgestattet. Philipp Klewin kommt aus Erfurt und vertritt den verletzten Stefan Ortega für ein paar Spiele. Als es für alle nicht gut läuft. Cedric Brunner spielt auf hinten rechts und bis zu seiner Verletzung sehr ordentlich. Als er zurück kommt, läuft es gerade für alle nicht gut. Max Christiansen hat gute Anlagen, aber es lief nicht immer für alle gut.

Prince Osei Owusu bringt eine Menge Talent mit, konnte sich aber nicht durchsetzen. Nils Seufert ist ein Kämpfer und Ballverteiler. Ergänzt sich super wahlweise mit Tom Schütz und/oder Manuel Prietl auf der Doppelsechs. Wenn es gut läuft. Jonathan Clauss spielt mit ehrlichem Engagement, irgendwo zwischen Genie und Wahnsinn und meist irgendwo auf dem Spielfeld. Ein wirklich vielversprechender Neuzugang ist Anderson Lucoqui auf der linken Seite. Der stärkste Neuzugang ist – historisch, historisch – der erste Färinger im Deutschen Profifußball.

Joan Simun Edmundsson erzielt drei Tore und bereitet zwei vor – und fehlt derbe, als es nicht gut läuft. Sven Schipplock hat den Spind neben Peer Kluge. Insgesamt ist es bei dem Verlauf von 2018/2019 schwer zu sagen, wie „brauchbar“ die „Neuen“ sind. Potenzial haben sie auf jeden Fall. Nehmen wir aber mal eine Zahl: Arminia hat im letzten Sommer einen Transferüberschuss von 1,1 Millionen Flocken erzielt. Und das ist doch auch mal was.

Anders sieht es bei den Frauen aus. Es gehen Magdalena Jakober und Nina Lange. Und ich sach‘ noch, Ladies, sach‘ ich, das waren gute Ergänzungsspielerinnen. Oliwia Wos tritt ein Fußballstipendium in Ami-Land an. Und ich sach‘ noch, Ladies, sach‘ ich, wer soll denn jetzt die Abwehr zusammenhalten.

Und Lena Schulte geht nach Herford. Und ich sach‘ noch, Ladies, sach‘ ich, die war stark auf Rechtsaußen, ein Verluuust… Na ja, wo ich dat gesacht hab‘, kannte ich die neuen noch nicht. Auf Rechtsaußen rennt Giustina Ronzetti alles in Grund und Boden. Lisa Lösch und Friederike Schaaf verstärken das Mittelfeld. Auf Linksaußen rennt Sophia Thiemann alles in Grund und Boden. Die kommen alle aus Herford und erzielen bis dato 25 Saisontore…keine schlechte Transfersumme für Lena Schulte.

Ähnlich wie die Männer kommen einige Aktive aus der eigenen Jugend hoch, in Namen: Fabienne Brakemeier, Neele Winkler, Jasmin Siemann und Lea Malin Mößinger. Letztere wird gleich Stammspielerin. Lena Funke ist ebenfalls ein starker Neuzugang.

Und was ist mit Ray Yabo? Nun, der ist erster Eintrag auf dem Notizzettel für den Rückblick 2019. Prince Osei Owusu ist mit seiner Ausleihe zu 1860 München der zweite.

Nie vergessene Gesichter

Es gab also auch in 2018 ordentlich Personalkarrussell. Leider verließen uns auch Arminen für immer. Dieter „Stopper“ Schulz starb im Alter von 78 Jahren. Die Fluggrätsche, der Abräumer aus den 19070ern, der nette Wirt aus der Schrebergartenkneipe. Conrad „Conny“ Schormann verstarb im Sommer, 71 Jahre alt. Das Vereinsfaktotum.

Und Lothar Buttkus. Die Stimme der Alm verstummte für immer. „Tooor für Arminia, Tooor für die Blauen“ – Lothars Stimme kommt nach Toren des DSC vom Band, oder aus dem PC – so wird unsere Erinnerung an ihn immer lebendig bleiben. Die Trauerfeier für den ehemaligen DJ des Dixi findet auf der Alm statt. Lothar und Conny bekommen beim Heimspiel gegen Dresden eine Schweigeminute.

Fußball ist schnelllebig. Fußball ist Business. Fußball ist nicht nur Tagesgeschäft, sondern auch Tageserlebnis. Da fällt es schwer, innezuhalten und nachzudenken, welcher Persönlichkeiten, welches Engagements es eigentlich bedarf, um einem „Verein“ nicht nur lautes, knalliges und steriles Rampenlicht, sondern auch Leben und Herzblut zu verleihen.

Man vergisst als Fan gern, dass in dieser Hinsicht Profifußballer, Profifußball-Trainer, Geschäftsführer und Funktionäre nur ein kleiner Teil sind. Lasst uns daher das Bielefelder Original Stopper Schulz nicht vergessen, der hier geboren ist und hier starb, der damals vom Stadtrivalen zum DSC wechselte und lange Zeit für die Blauen aktiv war. Lasst uns Conny Schormann nicht vergessen, der fast 20 Jahre im Vorstand war und einen unglaublichen persönlichen und auch finanziellem Einsatz für Arminia brachte. Lasst uns Lothar Buttkus nicht vergessen, den Fels in der Sprecherkabine, mit der immer gleichen Begeisterung über Jahrzehnte hinweg, allen Änderungen und Evolutionen in Medien, Technik und Fußballkultur zum Trotz.

Lasst uns alle Persönlichkeiten, die für den Verein gelebt haben, niemals vergessen. Denn sie stehen für das, was einen Verein ausmacht: Bodenständigkeit, Engagement, Herzblut, Einsatzbereitschaft, ohne Streben nach Ruhm oder Salär. Und es werden immer weniger, genauso wie diese Eigenschaften im grellen Licht der Fußballevents verblassen. Lasst uns daran denken, wenn wir unseren Profis mal wieder „Alles für den Verein“ entgegen brüllen. Lasst uns nachdenken, was wir damit meinen.

Arminia im Pokal 2018 – Nur, dass wir ihn erwähnt haben

In einen vollständigen Jahresbericht gehört auch der DFB-Pokal. Ihr wisst schon, das Ding, was früher mal Gänsehautentzündung hieß. In Stendal ließ Jeff den zweiten Anzug spielen. Der präsentierte sich gut und gewann mit 5:0 in Stendal. Gar nicht mal so weit weg von Stendal absolvierten auch die Blauinnen ihr erstes Spiel im DFB-Pokal. Sie schossen auch Fünf beim Magdeburger FFC, kassierten aber zwei. Dafür hatten sie ein ebenso spannendes wie wiederkehrendes Los – der FSV Gütersloh kam in der zweiten Runde zum Derby auf die Alm. In einem ausgeglichenen Spiel hält Vivi „Sparrenburg“ Brandt einen Elfer, Lisa Lösch erzielt das entscheidende 1:0 gegen die Nachbarinnen.

In der dritten Runde ist dann Schluss für unsere Frauen. Gegen den Bundesligisten Leverkusen halten die Blauinnen gut mit, verballern aber jede Menge Torchancen und müssen sich den effektiveren Werkselfen mit 1:2 geschlagen geben. Sehr schade, aber „dicht dran“ ist eben nicht „dabei“. Die Herren der schwarzweißblauen Schöpfung befanden sich zur zweiten Pokalrunde schon im Tal, erwischten dort noch eine zusätzliche Schlammpfütze und schafften es, gegen die bis dato schlechteste Offensive der Zweiten Liga aus Duisburg drei Tore zu kassieren. Ein Zitat von diesem Abend: „Oh Gott, jetzt hat Arminia den Ball“. Nur, dass wir es mal erwähnt haben. Das Ding, was früher mal Gänsehautentzündung hieß.

Guter Start mit Viren im Gedärm

Also geht Arminia in eine neue Saison. Als Tabellenvierter und als unfreiwilliger Regionalligist. Sind die Blauen nun oben etabliert? Kribbelt es? Ja, schon. Aber dass es läuft beim DSC, ist keine Überraschung mehr. Ein taktisch klug herausgespieltes 1:1 in Heidenheim, ein Zittersieg – irgendwas ist ja immer – gegen Dresden…nun, wir haben gute Laune.

Unfreiwillig zynisch ist die Szene in Hauenhorst, als Sarah Grünheid vor dem ersten Regionalligaspiel der Frauen als beste Zweitligatorschützin ausgezeichnet wird. Aber auch die Mädels haben gute Laune. Nach vier Spielen haben sie keinen Verlustpunkt, zweimal zweistellig gewonnen und eine Tordifferenz von plus 29. Es ist früh klar, dass die Regionalliga West den Blauinnen nicht viel (um nicht zu sagen: Gar nix) entgegen zu setzen hat. Die Blauinnen können es sich sogar leisten, ein paar dumme Gegentore zu fangen. Dazu meinte Wuckel auf der Weihnachtsfeier des ASC, ein 7:3 sei ihm lieber als ein 0:0.

Die Männer sehen das ähnlich. Zwar verliert man beim Liganeuling und Intimus in Hamburg mit 0:3, schlechte Laune will aber noch nicht aufkommen. Dabei zeigen sich beim Auftritt an der Elbe schon die Viren, die im folgenden offen ausbrechen und zur Seuche werden sollen: Abwehrfehler, ein Mangel an Ideen und Unkonzentriertheiten in der Offensive. Aber erstmal halten sich die Männer an die Vorlieben des Frauentrainers: Das 5:3 gegen Jahn Regensburg ist Werbung für den Sport an sich. Das Match ist das letzte geile Fußballspiel, das die Herren in 2018 anbieten. Und der letzte Heimsieg des Jahres.

12 Punkte nach sieben Spielen, das ist gut. Das ist okay. Doch die Viren brodeln. Ende September zeigt Arminia zum letzten Mal die Qualitäten der Vorsaison: Ruhig den Stiefel runterspielen, taktisch diszipliniert, und vorne immer für ein Tor gut sein, auch Last Minute. In Darmstadt sind es sogar zwei Last-Minute-Tore.

Die Vollgas-Seuche

Das 2:1 beim – Achtung Trigger! – ehemaligen Relegationsgegner ist der letzte Sieg bis Advent. Wenn man vorne immer für ein Tor gut ist, kann man sich auch mal birnige Gegentreffer fangen. Lieber 7:3 als 0:0…leicht Reden hat er, der Wuckel, seine Blauinnen schießen dann aber auch sieben. Als die Mädels das Spitzenspiel beim einzigen ernsthaften Verfolger in Bocholt gewinnen, verlieren Klos & Co. Zeitgleich mit 1:2 gegen St.Pauli, es ist die fünfte Niederlage in Folge. Die Herren sind leider weniger und weniger für ein Tor gut. Birnige Gegentreffer fangen sie trotzdem.

Das Offensivspiel wirkt gehemmt und planlos. Die Defensive wirkt unkonzentriert und planlos. Die Boys in Blue bekräftigen zwar nach jeder Niederlage aufs Neue, dass man an sich arbeite und Willen habe, und auf dem Platz sieht es auch danach aus. Aber als die Tage kürzer werden steht Arminia vor allem fatalen Problem: Keiner weiß, was los ist. Und keiner weiß, wie man das lösen kann oder soll. Jeff probiert eine Menge.

Nahezu in jedem Spiel wechselt die taktische Grundordnung, nahezu in jedem Spiel verändert sich die Startelf. Es bringt einen Punkt in Ingolstadt und reichlich Rumoren in das schwarzweißblaue Umfeld. Generell haben wir Fans aber noch reichlich Fettreserven aus Vorsaison und Saisonstart, so dass Jeff und die Jungs noch Vorschuss haben – Kramny, Rehm und Krämer haben in der vergleichbaren Situation deutlich mehr Schimpfe gekriegt.

Pfeifenmänner – Nur, dass wir sie erwähnt haben

Natürlich liegt die Seuche der Blauen nicht an den Referees, trotzdem müssen wir die Wesen hinter Pfeife und Fahne erwähnen, denn sie sind in der zweiten Jahreshälfte unerträglich oft Thema. Unsicherheiten beim 1:1 gegen Union Berlin. Keine klare Linie beim 1:2 gegen St.Pauli. Ein spielentscheidender Fehler beim 1:1 gegen Sandhausen. Nachdem beim Spiel gegen den 1.FC Köln ein astreiner Handball-Block im Kreis…äh…Strafraum ungeahndet bleibt, entschuldigt sich der anwesende Schiedsrichter-Beobachter bei Jeff.

Das sind die Situationen, die mir spontan einfallen, es gibt noch mehr. Man kann es mit der ureigenen fatalistischen Konsequenz von Block 3 sehen und das Regelwerk neu definieren (Tun das nicht eh immer alle aufs Neue?): „Es gibt keine Handelfmeter für Arminia“. Oder man kann es wie Wuckel formulieren (der in diesem Rückblick offenbar für die markigen Ansagen zuständig ist): „Der Schiedsrichter hat sich irgendwann ausdenken müssen, wie er gegen uns pfeift“.

Klassische Weisheit: Schiedsrichter sind dann gut, wenn sie nicht auffallen. Leider sind die in der zweiten Jahreshälfte vergleichsweise oft aufgefallen. Was nicht heißen soll, dass sie per se schlecht sind – der HandballSchiRi vom Köln-Spiel etwa hatte eine Woche zuvor Schalke gegen Bayern gepfiffen. Ob die Alm zum Ausbildungsstadion ernannt wird, ob die Kulisse die Refs verunsichert oder ob das Flötenensemble des DFB keinen Bock auf Bielefeld hat…keine Ahnung. Aber es wäre schön, wenn sie im nächsten Jahresrückblick keinen Absatz kriegen müssten.

Der Abschied des Grafen

War es früher die blanke Wut bei der Scheiße am Fußballschuh, ist es im Herbst 2018 der blanke Frust und eine schwere Niedergeschlagenheit. Die Fans sind bedrückt und auch in der Mannschaft des DSC scheint es mehr und mehr auch in der Rübe zu blockieren. Nach dem Pokalspiel geht auch das Heimspiel gegen Duisburg verloren. Nachdem sich die Truppe beim 2:2 in Paderborn noch einmal aufgerafft hat, wird Jeff vor den Gästeblock gefordert und gefeiert. Der Trainer hat Kredit bei den Fans – mehrfach stellt die aktive Fanszene per Transparent klar: „Jeff bleibt Chef!“ – und betont, wie wichtig ihm das sei.

Dennoch nahm auch die Kritik nahm zu, und obwohl viele dem distinguierten Luxemburger die Wende zutrauen, greift nach dem Heimspiel gegen Sandhausen der übliche Mechanismus. Auch Jeff Saibene, der Graf von Luxemburg, wird, oh pardon, keine Epoche, sondern auch nur eine Episode bei Arminia Bielefeld. Woran es lag, weiß man nicht, Gerüchte, was wo wie mit wem warum nicht oder doch passte, gab es viele. Spekulationen sind angesichts der geschaffenen Tatsachen nicht nur überflüssig, sondern angesichts der Verdienst von Jeff Saibene bei Arminia auch nicht angemessen. Immerhin, die Trainerentlassung war in diesem Fall tatsächlich die letztmögliche Entscheidung. Vorher hatte Jeff nämlich alles durchprobiert, Systeme, Mannschaftsaufstellungen, Disziplinarmaßnahmen, irgendwann wurde es verwirrend.

Arminia ist nur ein paar Stunden ohne Cheftrainer. Die schnelle Verpflichtung von Uwe Neuhaus legt den Schluss nahe, dass schon vor der Dimissio von Jeff mit Neuhaus verhandelt wurde. Wie sind die Dankesworte des Luxemburgers für die Fan-Unterstützung vor diesem Hintergrund eigentlich einzuordnen?

Ein neues Haus bei schlechtem Wetter

Nun mal wieder zu was positivem, und das sind – wie so oft – die Blauinnen. Die brettern alldieweil durch die Regionalliga und sind auf dem besten Weg, die eigenen Rekorde aus 2015/2016 einzustellen. Stürmerin Sarah Grünheid hat mit 34 Buden mehr Tore erzielt als das gesamte Männerteam. Die letzten beiden Spiele in 2018 fallen der Witterung zum Opfer – gegen die Zweite Mannschaft des 1.FC Köln sind die Kontrahentinnen schon bereit, auf das Spielfeld zu ziehen, als das Match doch noch abgesagt wird. Schnee…pfff…

Uwe Neuhaus gewinnt sein erstes Spiel in Kiel. Die stark verbesserten Blauen lassen Hoffnung auf einen versöhnlichen Jahresabschluss mit guter Perspektive für 2019 aufkeimen, nach der Heimniederlage gegen Heidenheim ist das aber auch wieder vorbei. Fades, leeres, leicht niedergeschlagenes Gefühl, an das wir uns im letzten Viertel des Jahres leider gewöhnen mussten.

Damenberg! Herrental!! Arme, tapfere Alm!!!

Viele sagen ja, die eine Szene im Heimspiel gegen Fürth sei der Knackpunkt gewesen: Arminia führt mit 2:0. Voglsammer rennt allein aufs Tor zu und scheitert. Mit dem Gegenangriff erzielen die Fädder das 1:2 und gewinnen schließlich mit 3:2. Diese Episode hat zwar einen gewissen Symbolcharakter, der Knackpunkt war sie aber nicht. Etwas schwelte, kam langsam nach oben und brach dann mit voller Wucht aus. Jeff Saibene konnte es nicht richten und musste die Koffer packen. Es bleibt die vielleicht bittere, auf jeden Fall blöde Erkenntnis: Arminia ist immer noch eine unstete Arminia.

Und die Frauen? Nun, deren Performance ist am besten mit den Anspruchshaltungen zusammengefasst, die vom Spielfeldrand über die Stadtheide gebrüllt werden: „Einen noch!“. „Einen noch für den Präsidenten“. “Macht es zweistellig“. “Ich will das ganze Programm“. Man bestellt Tore wie Biere. Und kriegt sie. Schneller als sieben Minuten.

Berg! Tal!! Alm!!! …Arminia 2019…?

Wie schon im ersten Teil erwähnt: 2018 ist das Jahr, in dem Arminia durch andere bedeutende Ostwestfalen-Lipper nettofinanzentschuldet wurde. Es war das Jahr, in dem es einen neuen Rekordtorschützen gab. Und das Jahr, in dem der erste Färinger in deutschem Profifußball auftauchte. Im Trikot der Blauen. Das zur Zeitlosigkeit. Im Tagesgeschäft zeigte sich, dass der DSC keine Top-Mannschaft ist- in den Auseinandersetzungen mit Düsseldorf, Köln und dem HSV. Seit September ist Arminia auch keine andere Mannschaft – zu leicht, zu kläglich und zu unglücklich ließen sie Punkte liegen. Und sie war nicht mehr die Arminia, an die wir uns in 2017 und die ersten drei Viertel von 2018 so gern gewöhnt hatten.

arminia

Es ist ein fieses Tagesgeschäft im Fußball: Drei magere Monate wiegen ein fettes Jahr fast auf. Fast- denn bei den Fans ist noch gut Kredit da. Das Bewusstsein, dass die Kapelle in den blauen Hemden es doch eigentlich drauf hat, ließ das letzte Quartal zwar besonders eklig wirken, macht aber wohl doch den meisten Hoffnung auf Besseres. Klingt merkwürdig, ist aber so: Arminia hat vor dem Pflichtspielauftakt 2019 genauso viele Punkte Vorsprung auf die rote Zone wie letztes Jahr zur selben Zeit: Sechs Punkte. Kurzfristiges Ziel ist der Anschluss ans Mittelfeld, zum Saisonende ein hoffentlich unspektakulärer Klassenerhalt. Es lohnt nicht, von was anderem zu träumen. Genauso wenig lohnt es sich, andere Dinge zu befürchten.

Die zweite Liga ist auch das Ziel der Blauinnen. Sie müssen die Spannung hochhalten und weiter Vollgas geben, um für die Relegationsspiele zur Zweiten Liga, die es aus irgendwelchen Gründen wohl geben muss, fit zu sein. Den Mädels ist darüber hinaus eine zukunftsfähige Infrastruktur zu wünschen. Es ist gemütlich an der Schillerstraße, aber Trainingsplätze mit Naturrasen und eine bleibende Heimspielstätte sollten es schon sein. Vielleicht macht das Bündnis OWL da ja auch mal was…!?

Auf jeden Fall wird es auch in 2019 eine Menge zu träumen, zu meckern, zu fatalisieren und zu fantasieren geben. Und vielleicht eine Arminia, die sich langsam, aber stetig festigt und sich weiterentwickelt. Auf jeden Fall wird es auch in 2019 eine Menge zu rundumbeobachten geben.

Und darauf freue ich mich auf jeden Fall!

Rundumbeobachters neues Buch – bei Amazon, Thalia und im Fanshop. Hier gibt’s Leseproben

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