Arminia gegen den SV Sandhausen 1:1 – Im ganzen: Grau

Arminia gegen den SV Sandhausen 1:1 – Rundumbeobachtungen von Jan-Hendrik Grotevent

Das Wetter ist wolkengrau und regengrau. Der Tag ist novembergrau. Der Gegner ist einer, dem dem sie David Otto heißen und Rouwen Hennings sind, und wenn mann die Vereinsfarben mischt…grau. Na, das kann ja nur ein geiles Spiel geben.

Arminia gegen den SV Sandhausen

Das findet auch Block 3. „So, jetzt mal’n Sieg sehn“ heißt es, als die Schals nach der Hymne wieder fesch um die Hälse gehängt sind.

Arminia gegen den SV Sandhausen

Kaito Mizuta ist der erste, der auch einen Sieg sehen will. Er kommt über halbrechts und donnert die Murmel knapp an der Kiste vorbei. Und ärgert sich. Und wird von Fabi motiviert. Was schön anzusehen ist im grauen Regen.

Und genau so grau wie der Regen ist auch das Spiel. Die Alm gibt sich Mühe mit dem Klassiker No Limit, aber irgendwie ist auf den Rängen und auf dem Platz so diese milde Trägheit drin, die das Novembergrau typischerweise so mit sich bringt. „Opa, mach wat!“ fordert Block 3. Damit ist ganz offensichtlich Fabi Klos gemeint und der macht. Frei nach Horst Hrubesch: Mizuta Flanke – Fabi Kopfball – Tor! JAAAAAAAAAAAAAAA!

Block 3 jubelt ehrlich und aufrichtig, verfällt dann aber wieder in die eben schon beschriebene Lethargie in grau. „1:0, wuhuuu.“. Es herrscht ein bisschen die Ödnis auf dem Feld. Falls man dem Begriff „Regenwüste“ eine tatsächlich sinnlogische Definition geben will, kann man dieses Spiel den Duden- Kommission vorschlagen.

Dabei stimmt der Einsatz durchaus bei Arminia, auch Sandhausen ist auf dem Platz sehr beweglich. Es passiert nur eben nix. „Wozu läuft der nach da?“ fragt Block 3. „Die könnten ja mal…“ überlegt Block 3. Ohne zu Ergebnissen zu kommen, wohin man denn mal warum laufen könnte. Ganz schön verzwickt, dieses Grau.

Und wie immer, wenn der Kick selbst zu wenig hergibt, befasst sich Block 3 mit den Nebenerscheinungen. Sandhausens Torwart wird behandelt. Der ist übrigens kein geringerer als Arminias Aufzucht und Ex-Nummer Zwei Nikolai Rehnen. Ihr wisst schon. Den wir damals sehen wollten, als Stefan Ortega von 1860 zur Alm zurück kam und uns zu schlecht war. Der Nikolai Rehnen. Jedenfalls, der wird behandelt und das sieht so aus:

Arminia gegen den SV Sandhausen

„Ouh. Der hat ein Ei gelegt…“ – „Straußenei!“ – „…da wäre es mir auch peinlich wieder aufzustehen, höhöhö…“. Die am Spiel beteiligten Profifußballer nutzen Rehnens Behandlung zur gemeinsamen Flüssigkeitsaufnahme. „Ey“, mein Block 3, „Trinkpause bei acht Grad, ich weiß ja nicht…“. Na ja, das ist so wie es ist und sein sollte: Mitnehmen und wegkippen, bevor es schal wird.

Der Einsatz stimmt, die eine oder andere zackige Grätsche wird auch gefeiert. Sonst bleibt das Spiel grau. Oder wie Block 3 sagt: „Lau!“. „Langweilig. Laaaangweilig!“. „Eeeey, steht doch 1:0.“ „Schießt für uns das nächste Tor!“, wünscht sich Block 1. Sieht aber nicht danach aus. „Eeeey, steht doch 1:0.“ Jajaaaa… alles in Ordnung. Wenn wir das so bekommen, nehmen wir es auch. Wir hätten gern das aschgrau.

Die Statistik sagt: Wenn wir unspektakulär führen, dann gewinnen wir hoch. Wenn wir 1:0 in Führung gehen, dann verlieren wir hoch. Die Variante in diesem Spiel zeichnet sich noch nicht ab. Zumal der SV Sandhausen nun klammheimlich in die Offensive geht und ein paar ziemlich dicke Torchancen hat. Wäre man nicht so leicht träge, könnte und müsste man von einer glücklichen Pausenführung sprechen. Für Block 3 gibt es weitergehende glückliche Umstände: „Ich muss pünktlich direkt zur Halbzeit pissen“. Frohes Verrichten gewünscht!

Halbzeit. Weg mit dem Ball? Irgendwie schon…

„Deutscher… Sportcluuuuub, AllezAllezAllezAlleeeez!“, singt die Alm. Jau! Nix dagegen! Arminia, mach’ aus dem Grau ein Grüngrau. Wo ein bisschen bläulich mit rein spielt. Sowieso am liebsten ein blaugrau.

Leider mischt jetzt Sandhausen sein Schwarz und sein Weiß rein. Arminia bekommt die Kische nicht weg und Sandhausen schießt ein. Situation? Im ganzen: Grau.

Jetzt hätten wir doch ganz gerne wieder das Aschgrau. Aber das Spiel ist regennovemberBLÄRGgrau. „Dat is Dritte Liga“, fatalisiert Block 3 und übt sich in Kreativität: „Der hat schon Rot“. Ja, „Der hat schon Gelb“, hat Block 3 unmittelbar vorher gesagt. Origineller wird es nicht, trotz aufrechter Versuche: „Henry Koch sieht aus wie… Henry Koch“. Dass Shipnoskis Tor Abseits ist, wird zu schnell realisiert, um sich richtig drüber ärgern zu können.

Seit dem HSV-Spiel scheint Arminias Homepage ein neues Lieblingswort zu haben: „Abnutzungskampf“. Mag diese dämliche militärische Allegorie für den Pokalfight gegen die Rothosen von der Elbe noch so halbwegs zugetroffen haben, bedarf sie für das aktuelle Spiel einer Herleitung: Es geht in beide Richtungen, mit ehrlichem Engagement, aber tonnenweise Blei in den Beinen. Bleigraues Spiel. Block 3 resigniert: „Da passiert gaaaar nichts mehr“. „Wenn das 2:1 fällt, dann…“ … ist es im Westfalenpokalspiel gegen Rödinghausen am Mittwoch?

„Da gibt auch keiner mehr Gas“, stellt Block 3 fest. Aber die Blauen wollen das Grau in der Schlussphase dann doch noch ins Bläuliche spielen lassen. Es gibt doch noch ein paar Chancen mit viel Ouh!“ und !Aaaargh!“ und dem lautesten „Bie-le-feld! Bie-le-feld!“ des Tages.

Und dann macht Shipnoski doch noch fast ein Goldgrau aus dem Tag. Aber eben nur fast. Latte… So bleibt es im ganzen: Grau.

Tja… wenn wir unspektakulär führen, dann gewinnen wir hoch. Wenn wir 1:0 in Führung gehen, dann verlieren wir hoch. Jetzt haben wir eine neue Variante. Grau. Wat sacht Block 3? „Mal gibt es Unentschieden für die anderen, mal…ääääh…“

Alles Gute zum 100., Herr von Bülow!

Fotos zum Spiel

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