Arminia gegen Energie Cottbus 0:2 – Verkackt

Arminia gegen Energie Cottbus 0:2 – Rundumbeobachtungen von Jan-Hendrik Grotevent

Haaaallo Sonnenschein! Haaaallo 2025! Haaaallo Alm! Haaaallo Arminia! Haaaallo Block 3! Rein in die Rückrunde, rein ins Spitzenspiel gegen Energie Cottbus! Haaaallo „Bitte verkackt es nicht“- Gedanke! Haaaallo Sie- verkacken- trotzdem!

Arminia gegen Energie Cottbus

Ja, isso! Kommt mir nicht mit Spannungsbögen und Dramaturgie und ähnlichen literarischen Finessen, wenn eh alle wissen, dass Arminia verkackt. Dabei hat Block 3 trotz des frühen 0:1 das Verkacken gar nicht mal so sehr auf dem Schirm. Sind ja schließlich noch 88 Minuten zu kicken. Aber da kennt Block 3 den Rest des Spiels noch nicht. Wohl eine unsortierte Defensive, die sich ein Gegentor fängt.

Beim letzten Heimspiel hat Block 3 erlebt, dass die Blauen einen Rückstand aufholen können. Also ist erstmal die Aufstellung der Blauen spannender. Sam Schreck ist dabei, der sich im bisherigen Saisonverlauf dadurch auszeichnete, spielstarke Gegner weg zu staubsaugen. Und zwei laufstarke Außenstürmer, die hinter der Lausitzer Abwehrkette nach innen ziehen sollen. Einer der beiden: Daniel Sumbu. „Der Sumbu ist unverbraucht, der regelt das“, ist sich Block 3 sicher.

Und tatsächlich ist Arminias Youngster einer der auffälligeren Spieler im ersten Drittel. Vor allem durch fragwürdige Abseitsstellungen und weitere merkwürdige Linienrichter- Entscheidungen. In der ersten Viertelstunde winkt der Linesman fünfzehn Mal falsch Abseits, dreizehnmal falsch Foul, einmal falsch Gelb für Sumbu. So oder so ähnlich hat Block 3 das mitgezählt: „Dat war kein Abseeeits… höchstens’n Schritt oder so“. Ein Tor wird ebenfalls weg gewedelt. „Ey, der sieht nicht blau, der ist blau!“

Bitte nicht an der Weisheit von Block 3 zweifeln, liebe Leserschaft. Von Block 3 aus kann man die Geschehnisse gut verfolgen, schließlich spielen sich Arminias mehr oder weniger bemühten Angriffe direkt vor den Linsen von Block 3 ab. Die rechte Seite ist die Dominante der Blauen. Lannert und Sumbu versuchen, sich durch zu tanken. Links passiert so gut wie gar nichts, Louis Oppie…(hier der Beweis: er war anwesend)

…fällt erst kurz vor der Pause auf, als er sich zusammen mit Russo den Ball zum Freistoß zurecht legt, Block 3 ehrfurchtsvoll „Oppiiiie“ hauchen lässt…und dann den Ball einfach ins Toraus kickt.

Arminia also über rechts, ohne ernsthaft in die Nähe der Cottbuser Kiste zu kommen. Bis zum Sechzehner sieht das alles auch gar nicht mal so falsch aus. Nur: Für einen Treffer muss der Ball ins Netz und nicht nur in die selbe Verkehrstarifzone. Block 3 fasst das zusammen: „Nicht schlecht, aber zuwenig. Die kriegen das mit dem richtig gefährlich noch nicht hin“. Noch. Da kannte Block 3 die zweite Halbzeit noch nicht.

Und der FC Energie Cottbus? Spielt so heimlich gut. Macht keinen Staub und Sam Schreck damit taktisch wertlos. Stellt die Passwege und die Außenstürmer einfach zu und tut Arminia nicht den Gefallen, eine Lücke zum Reinstoßen anzubieten. Und ist bei Kontern gefährlich. Im Nachhinein betrachtet ist es Kersken zu verdanken, dass der Heimauftakt 2025 nicht zu einem kompletten Debakel wurde.

So hofft die Alm diffus vor sich hin und die Südtribüne singt diffus vor sich hin. Kurze Aufreger, als Sumbu im Strafraum gelegt wird, aber der LiRi unseren Youngster nur mit Abseits und nicht mit Elfmeter in Verbindung bringt. Und dann, als gefühlt sieben Arminen vor der Torlinie auf den Ball einstochern, diesen aber nicht ins Netz bringen.

Halbzeit. Falls wer auf den Schacht muss… Cottbus hat genug Papier mitgebracht. Das reicht nicht nur für eine ganze Tribüne mit Durchfall, sondern auch für insgesamt zehn Minuten Nachspielzeit. Wobei Durchfall vermutlich mehr Spaß gemacht hätte.

Der Koffer steht noch neben dem Hotelbett, und schon geht es auf den Platz. Der gerade verpflichtete Lette Roberts Uldrikis gibt sein schwaruweißblaues Debüt. Block 3 ist auf Block 3- Weise optimistisch. „Jetzt geht’s lohooos… obwohl… wahrscheinlich sagen wir nach zehn Minuten: ‘Oah, nee’“.

Erstmal sagt die Alm nach zwei Minuten „Oah nee“, denn die zweite Hälfte beginnt wie die erste: Mit einem Tor für Cottbus. Nach einem grenzwertigen Einsatz gegen Lannert. Aber es ist, wie es ist. Um ein Fazit vorweg zu nehmen: Bis zu den Gegentoren agierte Arminia recht engagiert und zielstrebig. Leider waren das nur insgesamt dreieinhalb bis vier Minuten.

Denn danach hat Arminia Ballbesitz. Danach kontrolliert Arminia das Spiel. Okay, das sind nicht mal 2024er- Phrasen, das sind 2023er- Phrasen. Beschreiben wir den Rest des Spiels mit den Worten von Block 3: „Luft is’ raus, Leute.“

Was ist der Unterschied zwischen diesem Spiel und einer guten Bolognese- Sauce? Richtig, eine gute Bolo muss mindestens 45 ziehen und dabei Zugucken müssen ist unglaublich zäh, aber die Bolo schmeckt wenigstens. Die Stimmung auf der Alm hat etwa die Konsistenz der ziehenden Nudelsauce. Rund um die 65. Spielminute gibt’s die ersten Pfiffe. Rund um die 70. Minute ein verzweifeltes „Mann, jetzt maaacht waaaaas!“ von Block 3.

Die Blauen sorgen jedenfalls nicht für Abwechslung. Was sonst? Na ja, 20 Minuten vor Ende gibt es mal wieder eine Klopapier- Sammel- Aktion gegenüber. Meh. 18 Minuten vor Ende eine falsch gepfiffene Abseitsstellung. „Aufregen bringt jetzt auch nix mehr“, sagt Block 3.

Ach ja, Block 3, wo bleibt denn das „Oah nee“ für Uldrikis? Die zehn Minuten sind rum. Eigentlich sogar schon 30. Aber das „Oah nee“ ist schon für die gesamte Mannschaft ausgesprochen. Und Block 3 hat, wie immer in solchen Phasen, andere Dinge ins Auge gefasst. Bei Einblendung der Zwischenstände: „Irgendwer führt 4:0“ – „Wir nich’“.

Sarenren Bazee hat dann noch die beste Chance der zweiten Halbzeit. Sagt zumindest der Spielbericht des DSC, allerdings hat der auch ein zweites Abseitstor und einen gefährlichen Distanzschuss gesehen, an die sich der Rundumbeobachter genauso wenig erinnern kann. Mag der zähe Kick gewesen sein. Bis die Spieler nach der Heimniederlage vor die nur bedingt erfreute Südtribüne kommen, gibt es nur noch eine Gelegenheit zu grinsen: Die Einwechslung von Joshua Putze bei Energie Cottbus. Super Name! Simon Raumpflegerin. Räumt aber das Klopapier nicht weg.

Man kann sich über die gewählte Taktik, die Spielweise und die Mannschaft nun endlos das Maul zerreißen. Aber fassen wir das Spiel zusammen mit einem Zitat aus der Linie 4: „Lass uns am Bahnhof raus“. – „Die fährt eh nur bis Bahnhof“ – „Dann lass uns am Jahnplatz raus.“. Ach nee, das andere Zitat. „Arminia hat halt verkackt.“. Japp.

Fotos zum Spiel

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