Arminia gegen FC Hansa Rostock 4:0 – Das ist nicht nur Wahnsinn

Arminia gegen FC Hansa Rostock 4:0 – Rundumbeobachtungen von Jan-Hendrik Grotevent

Vor dem Spiel gegen Rostock: Das Sparrenkollektiv feiert 20jähriges.

Natürlich auch vom Rundumbeobachter herzliche Gratulation und weiter so! Wie unschwer zu sehen ist, werden zur Realisierung der Choreo Fahnen ausgeteilt, die natürlich sofort Thema auf Block 3 sind: „Lasst mich vorbei, ich habe eine Fahne, ich bin wichtig!“ – „Wat? Ich trink hier Bier. Immer. Ich hab‘ eine Dauerfahne!“. Das wäre doch mal ein schönes Kriterium für den Ticket- Vorverkauf im Pokalfinale. Zwei Karten für Dauerfahneninhaber.

Arminia gegen FC Hansa

Unten auf dem Hybridgrün schalten die Blauen von Anfang an auf Attacke. Der Ball läuft flüssig in den schwarzweißblauen Reihen und defensiv nehmen unsere Verteidiger den Rostockern wahlweise Meter, Schneid und Ball ab. Und auch oben auf den Rängen ist Attacke angesagt. „Deutscher Sportcluuuuuub, Lalalalallalalalaaa“ auf der Süd. Und auf Block 3 „Zieh!“, „Schieb‘!“, „Schieß!“, „Ja… ugh… ja… ugh…“ (Das heißt: „Guter Pass, leider knapp nicht angekommen“).

Gute Stimmung im Ostertempel. „Aufstehn, Aufstehn“ – Westtribüne und Osttribüne stehen etwa bis zur Mittellinie auf. Und das Wiederholen der Sitzplätze beim „Schwarzweißblau ist unsere Welt“ wie ein Echo ist mal eine geile Anfeuerung.

Gutes Spiel, gute Stimmung, fehlt nur noch das gute Ergebnis. Und da macht Arminia gutes Spiel- Biankadis schneller Antritt, Schreck lässt durch, Grodowski WUMM! JAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA! Erster Freudenjubel! „Vom Wahnsinn angetriebäääään!“, singt die Kurve anschließend für Dich. Neeneenee, das – vorweg genommenes Fazit – ist nicht nur Wahnsinn. Das heute ist das, was die Truppe seit anderthalb Jahren entwickelt und nun kultiviert hat. Und natürlich auch die Erfolgswelle reitet.

Hansa Rostock ist ja schon ein kleiner Angstgegner der Blauen. Und trotz der klaren Verhältnisse auf dem Platz zeigen sie auch warum. Biankadi verliert den Ball, Hansa bricht durch, der Abschluss geht – „Uuuugh!“ – knapp neben Kerskens Kiste. In Folge hat der FCH ein paar Ecken. „Hatten die nicht schon drei Ecken?“ fragt Block 3 mit Blick auf das Eckenverhältnis. „Nee, das eben war Einwurf.“ – „Ach sooo…“. Dann hat Arminia Ecke und da meint Block 3: „Könnse nich.“

JAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA! Könnse doch.

Wenn die schwarzweißblaue Welle einmal rollt, rollt sie. Und diesmal sogar bei der nicht weiblichen Arminia. Ein Angriff nach dem anderen auf das Tor von Hansa Rostock. Grodowski an die Latte – „Ouuuh!“ Schuss vom bärenstarken Sam Schreck – „Ouuuuuuh!“ Schreck frei vorm Torwart – „OOOOOUUUUUUH!“. Und ein lautes Publikum, das jeden Zweikampf feiert. Obwohl Block 3 sagt: „Bei Arminia hab‘ ich immer ein bisschen Schiss.“ Ein „bisschen Schiss“. Auf Block 3 ist das ein hohes Maß an Anerkennung für das Spiel des DSC.

GrodowskIIIIIII! JAAAAAAAAAAAAAAAAAA!

Euphorie, Freude, „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey!“ Mit donnerndem Applaus wird die Kapelle in die Pause verabschiedet. „Ey, 3:0 zur Halbzeit, und in der Höhe völlig verdient. Wann hatten wir das schonmal?“, strahlt Block 3. Na ja, vor sieben Wochen

Für die Statistik: Einzige gelbe Karte des Spiels und Kategorie tolle Balltreternamen: Franz Pfanne.

Halbzeit. Woran merkt man, dass 2,86 Kilometer von der Alm entfernt die Osterkirmes stattfindet? Daran, dass die Massen genauso langsam und immer schön nebeneinander zwischen den Fress- und Saufständen der Südtribüne hin und her flanieren wie zwischen den Fress- und Saufständen auf der Kirmes. Sei’s drum, schlendern wir zurück zum Fahrgeschäft.

„Ey, ich bin jeden zweiten Samstag hier. Oder Sonntag. Oder Dienstag.“, erzählt Block 3 beim Wiederanpfiff. Und sieht dabei tatsächlich glücklich aus. Die Süd feiert Arminias Einwechselspieler, die vor die Tribüne zum Warmmachen kommen. Der Rundumbeobachter hat’s schonmal gesagt, er sagt es jetzt wieder: Wahnsinn, was so ein bisschen Pokal doch bewirken kann. Im Moment wird alles gefeiert, wo Arminia Bielefeld drauf steht. Ein paar Vorschläge, das auch außerhalb der Alm zu tun: Am Ostermontag spielen die Blauinnen im Halbfinale des Westfalenpokals gegen die schwarzgelbe Pest, kommt auf die Postheide! Das nächste Wheelsoccerturnier ist im Juni und so schnell, wie die Zeit vergeht, steht auch die Eiskunstlauf- Winterfete im Dezember wieder vor der Tür. Feiert Arminia!

Großer knapp vorbei. „Ouuuuuuh!“ Großer ans Gestänge. „Ou.. [siehe oben, wir kennen es]“. „Weiter, 4:0 jetzt!“, fordert Block 3. Und der Rundumbeobachter erinnert sich an früher, an Zeiten, wo bei Arminia noch Dirk Flock eingewechselt wurde. Da führten auch mal mit 3:0 gegen Rostock und Block 3 meckerte rum, weil danach nicht an der Tordifferenz gearbeitet wurde.

Heute hat Arminia ein kleines bisschen zurückgeschaltet, arbeitet aber etwas intensiver an der Optimierung der Tordifferenz als damals (und muss nicht Dirk Flock, sondern kann Julian Kania einwechseln). Slapstick-Szene, als Torwart, Pfosten und Motorik gefühlt elfmal das 4:0 verhindern. Leider trägt Hansas Torwart Uphoff dabei eine ernste Kopfverletzung davon- alles Gute für Dich!

Es läuft in eine Richtung, Block 3 hat kein bisschen Schiss mehr und macht und sagt Block 3- Sachen. „Scheiß Preußen Münster“. „Europapokaaaal!“. „*Mömpf*“ – „Ach, willste Bier holen?“

Angriff da vorne vor der Ost, Flanke, Schreck legt zurück und JAAAAAAAAAAAAAAAAAA! Da isser, der eingewechselte Kania! Da isses, das 4:0! Da isse, die Arbeit an der Tordifferenz! Da isser, der überzeugende Heimsieg!

„Is‘ dat schön hier“, sagt Block. Und meint das so! Und hat recht!! „Is‘ dat schön hier“, gute drei Monate nachdem es noch „Arminia hat halt verkackt.“ hieß. Der Rundumbeobachter hat’s schonmal gesagt, er sagt es jetzt wieder: Zieht Euch das aktuelle Gefühl auf Falschen, räumt jeden freien Platz in jedem Regal mit diesem Gefühl voll, stapelt dieses Gefühl im Keller, in der Garage, auf dem Dachboden. Ihr werdet es brauchen, wenn die nächsten harten Zeiten kommen. Für den Moment soll uns das aber egal sein, für den Moment heißt es AllezAlleeezLadihooooo!

Fotos zum Spiel

Empfehlung: Die „Fußballfibel DSC Arminia Bielefeld“ mit jeder Menge schwarzweißblauer Lagerfeuergeschichten. Das Buch gibt es bei Thalia. Oder bei amazon. Oder im Fanladen. „90 Minuten Arminia“ habt Ihr schon…?

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