Arminia gegen TuS Wadersloh 1:0 – Wie es fallen muss

Arminia gegen TuS Wadersloh 1:0 – Rundumbeobachtungen von Jan-Hendrik Grotevent

Das alte Jahr ist vorbei, das neue Jahr ist schon etwas älter, aber nun ist es da: Das erste Spiel der Blauinnen in 2025. Also wieder in die Bimmelbahn nach Paderborn, in Senne raus, Windelsbleicher Straße in den Bus,…

arminia gegen tus

…zur Postheide, die neben Fußball auch gerne mal Wetterextreme präsentiert. Heute ist es klirrende Kälte. Kurz: Auch in 2025 ist die Postheide nicht näher an zu Hause als vorher. Aber auch in 2025 spielt das keine Rolle. Arminia spielt!

Genau. Arminias Frauen spielen zum ersten Mal in diesem Jahr. Warum? Weil sie im Viertelfinale des Westfalenpokals stehen. Zu Gast ist der TuS Wadersloh. Der Club aus dem Kreis Warendorf ist Tabellenzweiter der westfälischen Landesliga Staffel 1 und damit zwei Klassen unter Arminia. Was die Blauinnen erstmal zum Favoriten macht…

…wäre da nicht die schwere Verletzung von Mannschaftskapitänin Lisa Lösch, durch die die etatmäßige Standardschützin, viel Kreativität und Torgefährlichkeit auf längere Zeit ausfällt. Vorweg: Mannschaftskapitäninstellvertreterin ist Tor- Lisa Venrath. Standards teilen sich Marie Bärenwaldt, Kiki Lazic und Sophia Thiemann. Kreativität und Torgefährlichkeit… teilen sich heute alle.

Wobei das natürlich auch vom Gegner abhängt. Die klassenhöheren Blauinnen haben in den ersten Minuten mehr Ballbesitz, kommen über links, über rechts, durch die Mitte, grooven ihr Passspiel ein, finden aber kaum einen Weg durch die bestens organisierte Defensive der Gäste. Sophia Thiemann, Kiki Lazic und Inci Fenu in vorderster Front versuchen viele Dribblings, rennen sich aber oft gegen zwei bis (gefühlt) 17 Gegenspielerinnen fest. Große Chancen sind nicht nur Mangelware im seltenen Sinn, sie sind Mangelware in nicht vorhandenem Sinn.

Leider gibt es wieder den Rettungswagen an der Postheide. Der Notarzt kommt mit Christoph 13. Eine Person im Publikum Als die Ankunft von Bielefelds bekanntestem Drehflügler angekündigt wird, schickt der SchiRi die Teams in die Kabine. Das Spiel ist für etwa 20 Minuten unterbrochen. Der Rundumbeobachter wünscht der Person von Herzen alles Gute!

Nach der Unterbrechung gehen die Blauinnen ein wenig forscher zu Werke. So richtige, echte Torchancen bleiben aber weiter aus. „Los Mädels, wieder Struktur rein“, kommandiert der Wadersloher Coach. Und seine Spielerinnen kriegen wieder ihre Struktur rein und halten die Blauinnen vom eigenen Strafraum fern. Schüsse geblockt, Zweikämpfe verloren, Pässe abgewehrt. Das Spiel hat die Vibes des Mecklenbeck-Spiels aus der Hinrunde. Und Mecklenbeck- Vibes sind nicht gut, vor allem im Westfalenpokal.

Und so endet die erste Halbzeit so, wie sie enden muss: Anrennende Blauinnen gegen wirklich gut verteidigende Wadersloherinnen Null- zu- Null.

Halbzeit. Wer hat hier nach Silvester nicht aufgeräumt, häh!?

Es gibt heute ein Wiedersehen. Bis zum letzten Sommer war Leonora Ejupi bei den Blauinnen. Jupijuppjupp, Jupinator. Mit der Special Power des Jupizierens gesegnet, die entweder rund um (manchmal sogar in) das gegnerische Tor oder gegen eine Gegenspielerin eingesetzt wird.

Es ist aber ein friedliches und herzliches Wiedersehen mit den alten Teamkameradinnen. An Tor-Lisa und Marie Bärenwaldt wurde ein paar Mal knapp vorbei jupiziert, aber das verbuchen wir unter Wettkampf.

Es gibt Freistoß für Arminia aus zentraler Position. Kiki Lazic feuert den Ball in die Mauer. Der Ball fliegt wild durch Strafraum und den Luftraum darüber. Eine Wadersloher Spielerin klärt den Ball elegant über die weiße Kreidelinie. Die sich leider (aus Wadersloher Sicht) zwischen den beiden Torpfosten befindet.

1:0 für die Blauinnen. Ein Tor, wie es halt fällt. Wenn es fällt. In so einem Spiel.

Denn das Match läuft wie gehabt: Arminia mit mehr Ballbesitz, Wadersloh verteidigt gut. Das Publikum friert. Highlight im zweiten Durchgang: Der Unterstützer des TuS Wadersloh, der mit einigen SchiRi- Entscheidungen unzufrieden ist und dies lautstark kundtut, woraufhin ihn der Linienrichter ebenso lautstark ausschimpft. Nach dem Spiel geben sich beide die Hände. Nichts ist so heiß, wie es gekocht wird. Schade eigentlich, es ist echt frostig hier.

Allmählich schwinden die Kräfte des TuS Wadersloh und die Blauinnen kommen dem Tor etwas näher. Aber wie schon im letzten Heimspiel 2024 gehen die Stürmerinnen in dem blauen Hemd etwas leichtfertig mit ihren Möglichkeiten um. Aus der Distanz drüber, aus der Distanz an die Querlatte, aus der Nähe ans Abwehrbein. Dran, aber nicht drin.

Wadersloh hat eine kurze Drangphase gegen Ende, kommt aber bis auf ein paar Ecken nicht in Tor- Lisas Nähe. So kommen die Blauinnen um die Lotterie des Elfmeterschießens herum und der Postheide bleiben weitere Minuten im Südpolklima erspart.

Ein mühevoller Sieg, wenn unterm Strich auch verdient. Respekt an den TuS adersloh, der sehr diszipliniert und aufopferungsvoll spielte. Die Blauinnen stehen zum dritten Mal in Folge im Halbfinale des Westfalenpokals. Dann heißt der Gegner zum zweiten Mal in Folge Borussia Dortmund.

Mehr Fotos

Für zeitloses Lesevergnügen ist die „Fußballfibel DSC Arminia Bielefeld“ empfohlen. Da stehen viele Lagerfeuergeschichten drin, auch über die Blauinnen. Die Fibel gibt es bei Thalia. Oder bei amazon. Oder im Fanladen. „90 Minuten Arminia“ habt Ihr schon…?

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