SturHartnäckigKämpferisch – Arminia gegen Union Berlin 1:0

Arminia gegen Union Berlin – Rundumbeobachtungen von Jan-Hendrik Grotevent

Irgendwann ist es nach dem 20.März, das Wetter ist besser, Arminia hat 35 Punkte und wir alle kehren auf unsere Alm-Stammplätze zurück. Dann wird es auch einfacher, die jeweiligen Positionen und Stimmungsnester auf Lohmanns Acker zu beschreiben. „Stimmungsmob unten Mitte links“ ist bei Arminia gegen Union ein anderer „Stimmungsmob unten Mitte links“ als beim Gladbach-Spiel, wenn man selber erst „unten Mitte Mitte“ und heute „oben rechts Mitte“ war und der „Stimmungsmob unten Mitte links“ war vielleicht auch ein „Stimmungsmob unten Mitte vorne“. Ist der Punkt klar?

Arminia gegen Union

Vielleicht ist das ja eine Idee für die kommenden Ticketbuchungen. Frei nach Loriot: „Ich möchte drei Karten Ostribüne eher zur Mitte hin oben mit dem Stimmungsmob mehr rechts für zwei Erwachsene und einen Riesenschnauzer.“ Warum nicht? Wir haben schon lange keinen Buchungsserver mehr planiert.

Kurz: Rundumbeobachtungen heute von B2, wo die Verwirrung ebenfalls spürbar ist. Sebi Wiese: „Hallo Nordtribünäääää!“ – „…wat!?…oh, ja, wir, öhm…HEEEYYYY!“. Trotz der erneuten Spektanten-Durchwürfelung ist die Stimmung im Tempel gut. Wechselgesang mit der Westtribüne läuft, das erste „Immer dabei“ ist auch gut laut. Und nach dem die ersten Köpenicker Angriffe überstanden sind, wird jeder Wimmer-Antritt brüllend mitgegangen. Vor allem der, wo er sich den Ball mit der Hacke vorlegt, an zwei Unionern vorbeigeht (B2: „Zum Zungeschnalzen …*schnalz*“)… … und dann im Seitenaus landet. Es muss schön enden, nicht schön anfangen. Wimmer hat auch die erste fette Chance, der Ball landet am Pfosten.

„Oh nein, der Kunze…“ (der hat ordentlich gespielt) – „Kunze Flankengott, schieß doch!“ (Ein Flankengott soll schießen? Vom Fußballgott verlange ich doch auch kein besseres Wetter). Aber wir Ostwestfalen brauchen unsere Gewohnheiten.

Nach druckvollen 20 Minuten flacht die Partie etwas ab und Union kommt besser ins Spiel. Tego muss ein paar Mal retten. Und es gibt vor seiner Kiste ein paar Eiertänze, die man in einer Sportschau der Achtziger mit „EinsZweiDrei Wer hat den Ball?“ kommentiert hätte. B2 kommentiert mit „…Uuuuuuff…“. „Union hat aber die besseren Chancen“. „Augsburg liegt zurück!“ – „Nutzt Arminia nix.“. Doch, wenn es beim Torlos bleibt. Und Union nicht noch Zielwasser trinkt.

Und sonst so? Die schwarzweißblaue Bank macht sich vor unseren Nasen warm, alle werden durchgefeiert, vor allem Bello und ganz vor allem die scheidende Charlene Hartmann, die bei einem vielversprechenden Vorstoß der Blauen erstmal zwei Meter nach vorne auf das Spielfeld galoppiert. Es folgt allerdings das nächste „Uuuuuff“ als Sven Michel knapp am langen Pfosten vorbei köpft. Nicht ärgern, Unioner, das liegt bei dem an der Herkunft. Da, wo der wech is, weiß man nicht, wie man Arminia besiegt. Pünktlicher Halbzeitpfiff. B2: „Ich glaube, es steht 0:0“.

Halbzeit. Welch hübsches Panorama doch die oberen Etagen der Alm bieten. Mit Blick über die Süd sieht man die Häuser des…ist das noch der Johannisberg? Und vom Aufgang auf die Nord hat man einen schönen Blick auf die Skyline von Bielefeld-West. Wir sollten das wirklich mehr würdigen. Stattdessen: „Ey, wenn ich Mettbrötchen fresse, gewinnen die. Und ich hab Mettbrötchen gefressen, ey!“

Bis zum 1:0 spiegelt sich die Qualität des dargebotenen Kicks in den Kommentaren auf B2: Zwischen „Den kann er so nicht kriegen“ über „Uuuuuuff“ über „Serra, Serra schieß ein Tor“ bis hin zu „Wooäääch“. Aber jetzt kommt ja das 1:0.

Wimmer wuselt sich durch Köpenick, spielt Okugawa an, der macht einen auf alten Förster sägt die Pille rein. JAAAAAAAA, MASAYA-SAN! MASAYA OKUGAWA, OH-OhOhOhOh! Funfact: Das Tor fiel nach einer Ecke. Zwar elf Minuten und einer Halbzeitpause später, chronologisch gesehen fiel es aber nach einer Ecke. Das ist bestimmt versteckte Taktik!

Die Unioner Fans machen auch gut Alarm. Unser „Ohne Kruse habt Ihr keine Chance“ kontern sie mit „Ostwestfalen Idioten“, das wir mit „Ostwestfalen Idioten“ kontern. Manche Sachen werden nie langweilig. Mittendrin im ostwestfälischen Idiotenduell: Der eingewechselte Andreas Voglsammer. Mit dem Union auch keine Chance hat, trotz des nächsten „Uuuuff!“. Auf Block T1 singen sie „Vogi spielt für uns, Vogi spielt für uns, Vogi Vogi Vogi spielt für uns!“ Das sieht die Restalm nicht ganz so eindeutig so. Ich bin Vogi für sein Wirken bei uns dankbar und wünsche ihm alles Gute. Glückwunsch zum Tor des Monats! Und Arminia kommt auch ohne ihn klar.

Die Ränge feiern erst den eingewechselten Klos, dann jede gelungene Abwehraktion der voll motivierten und bis ins zweite Untergeschoss wühlenden und kämpfenden Blauen. Riesenchancen noch für Schöpf und Krüger, hinten fighten, bis die Falle nicht mehr schnappt- so wollen wir den DSC sehen! Und entsprechend gehen wir mit! Alles steht, alles brüllt, „BIE-LE-FELD! BIE-LE-FELD!“. Gemeinsam bringen wir den Heimheim sieg, ääh…Heimsieg heim.

Das Fazit ist wohlig simpel: Wenn man gewinnen will, gewinnt man auch. Oder lag es doch an den Mettbrötchen? Wenn ich in aller Bescheidenheit eine Marschrichtung vorgeben darf: Mehr Union, weniger Hoffenheim bitte!

Das Wort des Tages ist: „SturHartnäckigKämpferisch“. Hat selten so gut gepasst wie heute.

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