Arminia Bielefeld 2022- Die richtige Mannschaft für Daniel Scherning?

Arminia Bielefeld- Die richtige Mannschaft für Daniel Scherning? – von Jan-Hendrik Grotevent

Wenn ein neuer Trainer zu Arminia kommt, prüft man in der Regel anhand seiner Referenzen, wie gut er zu seiner neuen Mannschaft passt. Die Crux daran ist, das liest sich auf dem Papier bzw. Bildschirm immer ganz gut- wie zB auch bei Arminia und Uli Forte.

arminia

Nun soll sich Daniel Scherning an unserer ostwestfälischen Gloria versuchen. Und hier drehen wir den Spieß mal um. Wir schauen nicht, ob Scherning zu den Blauen passt, sondern ob die Blauen zu Scherning passen. Vorlage ist dieser Artikel aus der NW.

Für einen Trainer, der als ehrgeizig gilt, ist der DSC eine Herausforderung. Die Gerüchte, dass einige der ballspielenden Herren mit ihrer Spielklasse, mit dem Verein, Ostwestfalen oder was auch immer unzufrieden wären, lassen wir beiseite, da kein Externer sie bestätigen kann und kein Interner sie bestätigen wird, sollten sie denn stimmen. Besonderen Ehrgeiz hat die Mannschaft bisher zumindest nicht auf den Platz gebracht. Ob sie den Ehrgeiz des Trainers mitgeht?

Scherning hat außerdem unterklassige Spieler weiter entwickelt. Nun denn, da hat er genug Kandidaten, an denen er arbeiten kann. Das soll nicht heißen, dass Bielefelds Kader aus unterklassigen Spielern besteht- ganz im Gegenteil. Aber es gibt genug Spieler, die momentan hinter ihrem Potenzial zurück bleiben und denen ein Niveau-Pimp gut täte. Ob sie es annehmen, im unter Forte wohl nicht besser gewordenen Gefühl, immer schlechter zu werden?

Hervorgehoben wird das taktische Verständnis von Daniel Scherning und dass er für einen mutigen, offensiven Fußball im 4-3-3 stehe. Das aktuelle taktische Verständnis der Blauen zeigte sich an einer Szene beim Spiel gegen den HSV, als Block 3 sich über einen Einwurf an der Mittellinie freute: „Wenigstens Ballbesitz“. Oder in einer anderer Szene, als man anerkennen musste, dass Okugawa den Ball nicht blind aus dem eigenen Strafraum heraus in die Mitte köpfte, sondern zur Seite weg auf Klos (und diesen nicht erreichte). Bringt die Mannschaft die notwendige taktische Disziplin auf? Über „mutigen Fußball“ können wir noch nicht reden, der summiert sich auf vielleicht 30 der bisher gespielten 360 Minuten.

Eine lustlose, zumindest lustlos wirkende, auf jeden Fall kopflose Mannschaft trifft auf einen ehrgeizigen Trainer. Ein Taktikfuchs trifft auf eine taktische und spielerische Basismasse. Ein motivierter Übungsleiter trifft auf Balltreter, denen man vom Block aus wahlweise die Ohren langziehen oder einen Trost-Teddy in den Arm geben will.

scherning

Ob der DSC zu Daniel Scherning passt? Die Anforderungen des Coaches und die Situation der Mannschaft sind so konträr, die Aufgabe so schwierig, so dermaßen fordernd…das kann eigentlich nur gut gehen. Zumindest wünsche ich es ihm. Und der Mannschaft. Und uns allen.

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