Arminia U17 gegen Schalke 04 U17 0:1 – Rundumbeobachtungen von Jan-Hendrik Grotevent
Es ist das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft. Arminia U17 gegen Schalke 04 U17. Nochmal: Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft! Mit Arminia Bielefeld mittendrin. Die U17 kann Deutscher Meister werden. D-e-u-t-s-c-h-e-r M-e-i-s-t-e-r! Ja, das muss man betonen, ja, das muss man erzählen und leider auch erklären.
Als erstes der Meckerpottfraktion in der Linie 4 Richtung Alm, die die Saisonleistung von Janni Serra qualifiziert (oder so) diskutiert und dann laut fragt: „Was wollen die alle im Stadion?“. Übrigens: Einen deutschen Meistertitel hat Arminia schon. Falls das über Serras Leistungen vergessen wurde.
3.638 Zuschauer sind in Lohmanns Tempel- sehr schön! Und die sehen einen druckvollen Beginn der Knappenschmiede aus Gelsenkirchen, die in den ersten Minuten eine Menge Eckstöße herausholen. Interessantes Detail: Nicht nur der Spieler an der Eckfahne hebt die Arme, sondern auch alle im Strafraum anwesenden Schalker. „Ich fang ihn!“, hihihi…
Ost- und Südtribüne sind heute auf, das Publikum richtet sich und seine Gesänge ein. Der Wechselgesang („Arminijahaa“ – „…“) klappt noch nicht so ganz, „Steht auf, wenn Ihr Arminen seid“ schon.
Auf dem Rasen kämpfen sich die Jungblauen ins Spiel und haben die erste richtig dicke Torchance. Eine Flanke von links saust an den Innenpfosten…und leider zur falschen Seite wieder raus. Arminia übernimmt mehr und mehr Spielkontrolle.
Die U17 von Schalke 04 ist spielerisch stark und agiert clever auf dem Platz. Es ist ein gutes Fußballspiel: Gute Spielideen und Spielzüge auf beiden Seiten. Auch die Tribünen haben sich arrangiert. Auf der West schauen Arminias U19 und die U19 von Eintrcht Rheine zu, die im Anschluss auf der Hartalm gegeneinander spielen. Auf der Ost sitzt bunt gemischtes Publikum im Unterrang, im Oberrang hat die aktive Fanszene Platz genommen. Auf der Süd ist klasssiches Block-3-Publikum. In der Mitte ist eine Trommel, von dort werden Chants angestimmt, die das Publikum aufnimmt.
Macht auch Spaß, die Jungs anzufeuern. Verdient haben sie es auch. Gerade, nachdm Schalke bei einer Ecke einen Tick gedankenschneller ist und zum 0:1 einköpft. „Bie-le-feld! Bie-le-feld!“ und Applaus. Nach dem Tor und bis zur Pause.
Halbzeit. Es gibt kein Bier heute. Dafür sieht der Rundumbeobachter jede Menge Gemäße mit Fanta. Cola verstehe ich ja noch, Kaffee sowieso, Wasser auch. Ja, selbst SchwippSchwapp würde vor meinen Augen Gefallen finden. Aber Fanta? Normalerweise hört man doch mit dem neunten Geburtstag auf, das Zeug lecker zu finden. Soll die Stadionregie jetzt auch noch die Tekkno-Schlümpfe spielen?
Mit Schwung geht es in Hälfte Zwo. Arminia erspielt sich eine Menge Riesenchancen- der Ausgleich liegt in der Luft. Was auch in der Luft liegt: Tropfen. Kennt Ihr das Gefühl auf der Alm, wenn es auf die Schulter Eurer Jacke tropft und Ihr unvermittelt denken müsst: „Hoffentlich ist es Regen und keine Taube“?
Der Ausgleich liegt in der Luft! Oft taucht Arminia frei vor dem Schalker Torwart Alter auf, der alles, was er hat rein wirft und ein paar spektakuläre Rettungstaten vollbringt. Nach einer Aktion bleibt er regungslos liegen- ein Schockmoment. Glücklicherweise kann er weitermachen. Und weiter Bälle halten.
Der Ausgleich liegt in der Luft! Leider bleibt er da auch liegen, trotz zahlreicher Torchancen. In einem ansehnlichen, leidenschaftlichen Match verliert Arminias U17 das Hinspiel im Halbfinale der – nochmal betont! – D-e-u-t-s-c-h-e-n M-e-i-s-t-e-r-s-c-h-a-f-t mit 0:1 gegen eine eigenspielte und im entscheidenden Moment einen Tick mehr clevere Knappenschmiede.
Arminias U17 hat gekämpft, gespielt und eine leidenschaftliche Leistung gezeigt- aber leider zu viele Chancen liegen gelassen. Passiert. Und man kann berechtigt sagen, dass noch alles drin ist beim Rückspiel im Gelsenkirchener Parkstadion. Auf geht’s Arminia, kämpfen und siegen!
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