Aufsteiger Arminia! – Arminia II gegen BV Werther 2:0

Arminia II gegen BV Werther, Aufsteiger Arminia! – Rundumbeobachtungen von Jan-Hendrik Grotevent

Wir Arminen neigen seit 117 Jahren dazu, die aktuellen Zeitabschnitte unserer ostwestfälischen Gloria in zwei Kategorien aufzuteilen: Himmelhoch jauchzend <=> zu Tode betrübt. Eins von beiden. Ohne Zwischentöne. Jawoll! Egal, wie begründet das ist! SturHartnäckigKämpferisch! Zur Zeit ist es ja mal wieder die Todesbetrübnis. Um das ganze etwas aufzuhellen, erinnere ich heute an ein historisches Datum: Den 22.Mai!

Aufsteiger Arminia

Es war der 22.Mai 2021, als ein hemmungslos heulender Fabi Klos Zeuge und Protagonist eines Bundesliga-Klassenerhalts wurde. Es war der 22.Mai 2016, als die erste Mannschaft der Blauinnen zum ersten Mal in die Zweite Liga aufstieg.

Und wenn wir schonmal bei dem Thema sind, kehren wir gleich noch an eine historische Spiellstätte zurück: Die Stadtheide an der Schillerstraße. Dort stieg die erste Mannschaft der Blauinnen 2019 gleich nochmal in die Zweite Liga auf.

Also- es ist ein 22.Mai, es ist die Schillerstraße…könnte es also um etwas anderes gehen als um einen Aufstieg? Nein, genau darum geht es. Die U23 der schwarzweißblauen Frauenfußball-Abteilung steigt in die Westfalenliga auf. Die Promotion selbst steht schon seit einer Woche fest, und vor die Party hat der Spielplan noch die Partie gegen BV Werther gesetzt.

Jetzt sind die Zweitblauinnen ziemlich solide durch die Saison marschiert. Bisher 64 Punkte aus 25 Spielen, nur eine Niederlage, ein Torverhältnis von 94:22, das spricht für sich. Jetzt sind die Zweitblauinnen aber auch schon ein paar Tage aufgestiegen-wirkt sich das auf die Motivation aus?

Nun, jedenfalls hält die Defensive dicht und die Qualität auf dem Platz nicht zu übersehen. In der 20. Minute erzielen die Mädels ein Abseitstor. Nicht zu übersehen ist auch, dass der BV Werther das Spiel ernst nimmt. Die Damen aus der Böckstiegelstadt rennen, kämpfen und werfen tapfer alles rein. So entwickelt sich ein lebendiges, aber chancenarmes Spiel.

Halbzeit. Mal wieder faszinierend, wie knapp sich Ostwestfalen an Wurstbuden artikulieren können. „Wurst?“ – „Japp.“. – „Da.“ – „Danke.“. Mittlerweile glaube ich zu wissen, woran das liegt: Jede erweiterte Kommunikation führt unweigerlich in eine Katastrophe. Siehe die vielfach hier geschilderten Szenen an Alm-Fressständen.

Übrigens war noch nicht Halbzeit. Angesichts des sommerlichen Spiels hat sich der Rundumbeobachter in der 40. Minute zum Wurstkonsum entschlossen und selbstverständlich Arminias 1:0 durch Haley Jane Flatemersch verpasst. Wie schon erwähnt, herrscht bei Arminia zur Zeit die Todesbetrübnis. Eine Zeit, in der es uns prinzipiell beschissen zu gehen hat. Dieses vereinzelte arminiatypische Gemurmel am Spielfeldrand, beim 95. Saisontor noch „Die können nichts“ zu meckern…das kriegen echt nur wir hin. Ewiger Dank der Profimannschaft! (die übrigens in 2021/2022 fünf Tore weniger erzielt hat als Haley Jane Flatemersch).

Jaaaa, wir wollen alle feiern, also erzählen wir den Rest vom Fußball noch fix: Sommerkick, Naryis Charradi Mohamed staubt einen Abpraller zum 2:0 in die Maschen.

Zur Sache. PAAAAARTYYYY!

„Feucht-fröhlich“ wird bei solcherlei Zeremoniell ja gern angemerkt. Hier ist es nicht (nur) das eigentlich gemeinte „von innen feucht“ sondern vor allem „von außen feucht“ (Spielerinnen, Schillerstraße, Trainerteam, Trikots).

Merke: Komme als Unbeteiligter besser nicht zwischen eine Frauenmannschaft und ihre Aufstiegseuphorie!

Natürlich gibt es emotionale Abschiede und ein paar Tränen. Neben einigen Spielerinnen- darunter Blauinnen-Urgestein Malin Wilckens – wird auch Trainer Torsten Schäfer verabschiedet.

In alldem zeigt sich das, was sich bei allen Blauinnen-Mannschaften zeigt: Das Familiäre, der Zusammenhalt, das Füreinander und Miteinander Spielen, Kämpfen und Siegen. Die Regionalligamannschaft hat nun einen Unterbau, der eine Klasse tiefer in der Westfalenliga spielt. Die Mannschaften sind bestens untereinander verzahnt. Läuft bei Blauinnens!

Ja, das wünschen sich die meisten auch in anderen Bereichen des DSC Arminia. Und am besten sollte man das auch in anderen Bereichen anstreben. Es ist aber schön zu sehen (und noch schöner mitzuerleben), dass es das bei Arminia eben schon bzw. AUCH gibt.

Das Wort des Tages ist „Aufsteiger Arminia“. Nein, das sagen wir NICHT zum letzten Mal! Denn auf zu Tode betrübt folgt immer ein Himmelhoch jauchzend. Und manchmal passiert es bei Ostwestfalens Gloria sogar parallel.

Abseits von allen Kontexten, die der Rundumbeobachter jetzt bemüht hat: Herzlichen Glückwunsch, U23-Frauen! Ihr habt eine Wahnsinnssaison gespielt! Feiert Euch, Ihr habt es mehr als verdient! An einem historischen Datum, an historischer Stätte! Viel Glück in der Westfalenliga, Ihr werdet weiter Eure Zeilen in Arminias Geschichte schreiben!

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