DJK Wacker Mecklenbeck gegen Arminia – Rundumbeobachtungen von Jan-Hendrik Grotevent
Westfalenpokaaaal, Westfalenpokaaaal, Westfalenpokal, Westfalenpokaaaal! DJK Wacker Mecklenbeck gegen Arminia bringt den Rundumbeobachter zurück in die alte Zwischenheimat. Und er stellt fest, dass die Sportanlage von Wacker Mecklenbeck nur ein paar hundert Meter von einem seiner insgesamt drei Zuhause in Münster liegt.
Wacker Mecklenbeck ist ein Breitensportverein mit 6.000 Mitgliedern, der solide wirtschaftet und dem es gut geht. Ein großes Gelände an der Egelshove mit mehreren Sportplätzen und einer großen Halle mit Vereinsheim, das eine eigene Restaurantkarte hat.
Trotzdem ein bodenständiger Sportverein, die Leute sind sehr freundlich und hilfsbereit, man kann sogar Nostalgisches über das „Heckmeck in Mecklenbeck“ austauschen (eine stadtweit bekannte Party, die auf dem Innenhof von Rundumbeobachters Zuhause stattfand). Zur Sache:
Wacker Mecklenbeck spielt in der Spitzengruppe der Westfalenliga, also eine Klasse tiefer als die Blauinnen. Oder in der gleichen Klasse wie die U23 der Blauinnen. Jene mussten sich den Gastgeberinnen mit 1:3 geschlagen geben.
Und schnell wird klar: Ein Spaziergang wird das für Lisa Blau und Co. heute nicht. Arminia ist feldüberlegen, die Gastgeberinnen lauern auf Konter. Wacker Mecklenbeck ist gut eingespielt, die Kombinationen sind durchaus gefällig. Es dauert etwa 15 Minuten, bis die Blauinnen das erst Mal aufs Tor schießen- Jana Radosavljevic aus der Distanz. Im Gegenzug hat Wacker nach ihrer ersten Ecke eine richtig dicke Torchance. Theoretisch hat der Rundumbeobachter die sogar im Bild festgehalten, aber seine Kamera nahm das mit der „gespenstischen Beleuchtung“ zu wörtlich. Beispiel:
Spielbeherrschung auf der einen Seite, ohne wirklich durchzukommen (Arminia) gegen schnelle Vorstöße, die aber meist an der Mittellinie enden (Wacker). Das Spiel findet keinen richtigen Groove, am meisten Rhythmus hatte „Highway to Hell“, das die Platz-DJs vor dem Spiel zur Einstimmung über den Kunstrasen dröhnen lassen (in dem ganzen Kontext irgendwie cool).
Doch dann die 30.Minute. Flanke auf Flunke. Die Flanke kommt von halblinks, Susi Werner findet mal wieder die Schnittstelle zwischen Abwehr und Abseits und hält die rechte Flunke rein- Ball im Netz. Susi macht Susi-Sachen.
Danach sucht das Spiel weiter nach Groove.
Halbzeit. Das Vereinsrestaurant – die Wackerena – hat zwar noch auf, aber die Gastgeber haben einen Wagen mit exzellenter Stehfressversorgung neben den Platz geschoben. Und dem Rundumbeobachter besorgen sie auch noch einen Wimpel für seine Sammlung. Ich mag’s hier! Und dieses Perlchen ist mir fast fünf Jahre entgangen…na ja, der Bus zur Innenstadt fuhr in die andere Richtung. Verzeiht es mir. Da gab’s die Lowinen zum wegpienen.
Die zweite Halbzeit beginnt mit einem Querpassfestival über etwa 20 Minuten. Querpässe können beide Seiten gut, und wer Querpass-Langzeitstudien mag, kommt auf seine Kosten. Genießen wir also das Drumherum ein bisschen. Es ist dunkel, die Beleuchtung gespenstisch, es ist etwas kalt…aber urgemütlich. Arminias U23 ist ebenfalls vor Ort und drückt der ersten Mannschaft hinter den Trainerbänken die Daumen. Auf den Wällen dahinter haben sich einige Zuschauer versammelt, das Spiel ist gut besucht.
Hui, Torschuss von Lilly Taube…zu zentral, den hat die Torfrau locker. Hui, Torschuss von Jocy Hampel…zu zentral, den hat die Torfrau locker. Wacker Mecklenbeck kommt dann Tor und Tor-Lisa ein paar Mal nach Eckstößen gefährlich nahe. Ansonsten ist mit dem immer noch gut anzusehenden Passspiel der Gastgeberinnen meist an der Mittellinie Schluss.
Hier nochmal Anerkennung für den gastgebenden Club. Sehr nett, sehr um die Gäste bemüht und der Rundumbeobachter konnte mal wieder über die Umgehungsstraße und Markus Lewe flachsen, ohne beides erklären zu müssen.
Ja nun, viel passiert nicht auf dem Platz. Und die „lange Nudel“, die ein paar Zuschauer von den Mecklenbeckerinnen fordern, bleibt auch aus. Wir stehen am Spielfeldrand und blödeln, zum Beispiel über lange Nudeln. Jahrzehntelang Block 3 geht eben nicht ohne Folgeschäden an Dir vorbei. Außerdem merken wir allmählich, dass es dunkel, kalt und zwischen zwei Werktagen ist. Das Spiel merkt es auch und hört rechtzeitig aus. Die Blauinnen sind glanzlos eine Runde weiter.
Wenn es dunkel ist und der Gegner stark, ist glanzlos ja eigentlich die logische Folge. Aber das dürfen die Blauinnen auch mal. Und wir hatten eine lustige Fahrt.
Applaus gibt es für Rundumbeobachters altes Zuhause. Hat sogar einen eigenen Wikipedia-Eintrag! Also…der Neubau. Ich habe da noch gewohnt, als es noch Waschbeton und Asbest war, jawolle!
Mehr Fotos (die, die nicht gespenstisch geworden sind)