Fürth gegen Arminia 1:0 – echt Gammelmodus

Fürth gegen Arminia – Rundumbeobachtungen von Jan-Hendrik Grotevent

Wir haben ja alle gehofft, dass der Heimsieg gegen St.Pauli einen gewissen Schwung erzeugt, gewisse Lerneffekte erzielt, die dann bei Fürth gegen Arminia fortgesetzt und weiterentwickelt werden.

Fürth gegen Arminia

Auf „Mentalität“ haben wir gehofft, und wir sahen eine halbwegs konzentrierte Defensive, in der sich einmal mehr Fraisl und gestern auch Ramos positiv hervortaten. Und erlebten dann, wie die Blauen auf die in dieser Spielzeit übliche Weise ihr ebenfalls übliches Gegentor kassierten: einer (Ramos) gegen alle, der Rest steht so da, dass man sie wegen Gaffens anzeigen will.

Auf „Körpersprache“ hatten wir gehofft und die war in der Tat schon mal schlimmer. Aber wir haben auch gelernt, dass Körpersprache nicht ausreicht, um Spiele zu gewinnen.

„Über Kampf zum Spiel“, jajaja, auch darauf haben wir gehofft. Der Kampf endete an Fürther Schienbeinschonern, im Umschaltspiel der Gastgeber oder im Seitenaus. Und „Spiel“ fand so gut wie gar nicht statt. Der erste Schuss, den Fraisls Gegenüber halten musste, passierte in der 66.Minute.

Gestern habe ich vor dem Stream gesessen, mehr und mehr genervt von den ständig verlorenen Zweikämpfen, den Stockfehlern, den Fehlpässen. Es kumulierte schließlich in einer Szene in der Schlussphase, als Arminia hinten links Einwurf kriegt, unser Spieler mit dem Ball in den Händen so lange herum eiert, bis es dem SchiRi zu blöd wird und er falschen Einwurf pfeift. Das war dann endgültig sinnbildlich und ich habe meinen (an der Sache völlig unschuldigen) Bildschirm angeschrien.

Arminia trat in Fürth auf wie der störrische 15jährige Schüler, der zwar einiges an Begabung hat, aber zu faul zum Büffeln ist. Vielleicht sieht er sogar ein, dass mehr in ihm steckt als die permanente Fünf plus in Sport, vielleicht spornen ihn gute Resultate an, bei denen er sich angestrengt hat- aber er bleibt trotzdem in einem grundsätzlichen Gammelmodus.

Das einzige, was mir ein bisschen Hoffnung macht, ist, dass auch die störrischsten 15jährigen meist irgendwie das Klassenziel erreichen, ohne sitzenzubleiben. Hoffentlich ist das bei Arminia auch so.

Rundumbeobachters neues Buch (erst, wenn es alle gelesen haben, ist es nicht mehr neu 😉 )- bei Amazon, Thalia und im Fanshop. Hier gibt’s Leseproben

Teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Reddit
Telegram
WhatsApp
Email

Auch cool:

Cookie Consent mit Real Cookie Banner