Hannover 96 II gegen Arminia 1:4 – Daheimgebliebene Rundumbeobachtungen von Jan-Hendrik Grotevent
Vor dem Auftritt im Niedersachsenstadion hat Arminia Bielefeld zehn Ligaspiele absolviert und ist auf Platz Drei der Tabelle. Aus den letzten drei Spielen haben die Stürmer in dem blauen Hemd, die Kicker aus Westfalen sieben Punkte geholt. Warum auch immer. Da stehen merkwürdige Personen in der Startelf. Als besonders torgefährlich haben sich die Blauen auch nicht erwiesen und kassieren dumme Gegentore. Sie spielen passiv und unsicher.

Vor dem Anpfiff in Hannover verkündet der Reporter vom Telefon-Stream, dass Arminia „einen Riesensatz in der Tabelle“ machen könne. So riesig sind die Sätze eigentlich nicht mehr, wenn man auf Platz Drei steht… irgendwie müssen die Sätze schon vorher passiert sein.
Natürlich kann man nicht darauf hoffen, jedes Spiel wie etwa in Cottbus und gegen Verl in den Schlussminuten zu gewinnen. Besser man erzielt im Spiel ein paar Tore und da hat Arminia bisher nur in Aue und kürzlich gegen Osna mehr als zwei geschafft. Westfalenpokal zählt nicht, sieht man ja schon daran, dass Becker getroffen hat. Mal abgesehen von den schlechten Standards, schließlich sind – Stand nach dem Hannover- Spiel – erst sechs Treffer durch Standards entstanden.

Ob Mitch Kniat wohl nicht auf die Idee kommt, mal Kania zu bringen? Offenbar nicht, sonst hätte er ihn im abendlichen Niedersachsenstadion nicht aufgestellt. Aber davon abgesehen, welcher Stürmer macht Tore, wenn er kein Vorlagen- Futter kriegt? So wie eine präzise Oppie- Flanke zum 0:1 oder ein schlaues Corboz- Zuspiel zum 1:3? Richtig.
Wie schon angedeutet, das Herausspielen und Verwerten von Torchancen ist ein Manko. Wenn man schon den ersten Angriff versenkt. Wenn man mit dem ersten Eckball und dem zweiten Torschuss überhaupt zum zweiten Mal trifft. Wenn man zweimal kontert und den Gegner damit ausknipst. Da muss echt noch viel dran gearbeitet werden.

Beim Gegentor zum zwischenzeitlichen 1:2 ist die Verteidigung zu passiv. Wie übrigens das gesamte Team im Verlauf der gesamten ersten Halbzeit und in Teilen der zweiten Halbzeit. Offensiv zu staksig. Und defensiv- da sind die „kleinen“ Hannoveraner ständig im Besitz des Balles gewesen und sind angerannt. Ohne überhaupt in die Nähe von Jonas Kersken, geschweige denn Arminias Strafraum zu kommen. So macht man jeden Gegner stark, auch wenn er nicht stark wird. Dieses Spielkonzept muss echt überdacht werden.
Ach ja, der Gegner. Natürlich ein „Schwacher“. Ergebnisse mit vier Toren Unterschied in Wiesbaden kennen wir halt nur andersrum. Gegen die unmittelbare Tabellennachbarschaft, gegen die Arminia bisher nicht verloren und fünf Punkte geholt hat, sieht das anders aus.

Jajaja, jetzt haben die Blauen zehn Punkte aus vier Spielen. Irgendwie müssen sie es wohl geschafft haben.
Dritte Liga gibt es auch in der „Fußballfibel DSC Arminia Bielefeld“. Muss ja. Obwohl…gab da schon ein paar nette Lagerfeuergeschichten. Das Buch gibt es bei Thalia. Oder bei amazon. Oder im Fanladen. „90 Minuten Arminia“ habt Ihr schon…?