Karlsruher SC gegen Arminia 4:2 – Daheimgebliebene Rundumbeobachtungen von Jan-Hendrik Grotevent
Vorweg genommenes Fazit zu Karlsruher SC gegen Arminia: Wahrscheinlich unnötig. Nicht gut im Abstiegskampf. Und – typisch Arminia! – mal wieder die Chance zum Absetzen nicht genutzt. Am besten, um mit Joint Venture zu sprechen: „Elend ins Vereinsklo spucken, Maul abwischen, weiter schlucken“. Ja, vielleicht. Wir schauen aber trotzdem genauer drauf.
Gerade von der Meisterfeier der U17 nach Hause gekommen, Bezahl-Stream angemacht, und: Perfektes Timing! Die nervige „Kann man den geben?“-Diskussion geht gerade vorbei und Hack legt sich den Ball zum Elfmeter zurecht. Zack, drin, Führung für Arminia!
Es folgt eine Phase in der die Blauen taktisch konsequent und defensiv sicher auftreten. Der KSC ist nach dem Rückstand angeschossen. Arminia macht wenig draus, aber noch ist kein Grund da, sich darüber zu ärgern, dafür umso mehr, sich über das Selbstvertrauen zu freuen, das die Blauen in den letzten Spielen offenbar getankt haben.
Leider liefert Arminia dann eine Menge Gründe, sich über den verpassten Fangschuss für die Badener aufzuregen. Klar ist Pech dabei – allein Consbruch wird heute Nacht von Aluminium träumen -, oft fehlt es aber auch an Übersicht, um die zahlreichen Ballverluste und Defensivfehler der waidwunden Karlsruher zu Toren zu nutzen.
Spätestens ab der 50.Minute klopft das „Das rächt sich noch!“-Gespenst ziemlich penetrant an. Als der Ausgleich, die Karlsruher Führung und das bräsige 3:1 fallen sagt es: „Siiiiiehste!“. Man kann Arminia zugute halten, immerhin gekämpft zu haben und im Spiel geblieben zu sein. Bringt nur keine Punkte.
Jetzt das wirkliche Fazit und ein Ausblick zudem: Die Niederlage in Karlsruhe hätte nicht sein müssen. Immerhin kann man jetzt noch sagen, dass Arminia sie sich erlauben konnte. Der DSC hat zwei Punkte Vorsprung auf die rote Zone und mit diesem Abstand jetzt zwei Spieltage vom Kalender genommen. Auch zwei negative Treffer in der Tordifferenz sind im Vergleich zur Konkurrenz nicht allzu dramatisch.
Um die magischen 40 Punkte zu holen, müssen die Blauen elf Punkte aus sechs Spielen mitnehmen. Es wird nicht einfach. Aber eine Mannschaft, die in der Lage ist, acht Punkte aus vier Spielen zu holen, eine Mannschaft, die über längere Phasen des Spiels im Wildpark sicher und gefestigt auftrat, eine Mannschaft, die nach dem 1:3 wieder zurück kommt, eine Mannschaft, die sich bis ans Ende reinhaut- die sollte in der Lage sein, das zu schaffen.
Allzu viele solche Spiele darf sie sich allerdings nicht mehr erlauben. Maul abwischen, weiter [Punkte] schlucken!
Wichtige Erlebnisse stehen in der „Fußballfibel DSC Arminia Bielefeld“. So richtige Lagerfeuergeschichten. Das Buch gibt es bei Thalia. Oder bei amazon. Oder im Fanladen. „90 Minuten Arminia“ habt Ihr schon…?