Saarbrücken gegen Arminia 0:0 – Daheimgebliebene Rundumbeobachtungen von Jan-Hendrik Grotevent
Es ist schon einige Zeit her, dass der Rundumbeobachter sich mal mit dem Unterschied der Begriffe „bekannt“, „berühmt“ und „bedeutend“ auseinandersetzte. Und er wäre auch nie auf die Idee gekommen, die Begriffe im Resümee zu Arminias Spiel im Saarland wieder hervorzukramen.

Dass er es trotzdem tut, ist die Schuld des Stream.- Kommentators, der, kaum dass es sich der Rundumbeobachter auf der Couch bequem gemacht hatte, verkündete: „Beide Mannschaften wissen um die Bedeutung dieses Spiels.“ Spontane Reaktion: Welche denn?! Aber die Erklärung folgte kurz darauf. Beim Stand von 0:0 wären es für Arminia zwei, für den FCS drei Punkte Rückstand auf die Sonnenplätze der Drittliga- Tabelle. Das wiederholte er inhaltsgleich noch zweimal während des Spiels.
Interessant daran: Welche Bedeutung sich aus dem aktuellen Spielstand ergibt, erklärte Stream- Mensch nicht. Das mag auch daran liegen, dass er dem „jungen Antlitz“ des SchiRis und dem Spitznamen eines Saarbrückers („Panzer“) deutlich mehr Bedeutung beimaß als einem nicht gegebenen Handelfmeter für Arminia. Erst, als das Spiel zunehmend langweiliger wurde, erkannte Quasselstrippe die Bedeutung dieser Fehlentscheidung. Und erst recht, als im zweiten Durchgang der zweite Griffel- Elfer nicht gegeben wurde. Da sprach er sogar von „Benachteiligung“. Ehrliches Danke dafür.

Tja, dann bleibt es wohl uns überlassen, die Bedeutung des schwarzweißblauen Auswärtspunkts zu beurteilen. Es fällt schwer. Die ersten 15 Minuten bestanden gefühlt nur aus Ecken auf beiden Seiten, aus denen auch die einzigen anderthalb bis zwei brenzligen Situationen resultierten. Als beide Teams danach irgendwie Fußball spielen mussten, hatte mal Saarbrücken, mal Arminia etwas Oberwasser (Arminia unter dem Strich eine Schüppe mehr), ohne etwas von Bedeutung zustande zu bringen.
Spielfluss war sowieso kaum drin, da der Referee ziemlich kleinkariert unterwegs war und gefühlt alle 30 Sekunden pfiff. Übrigens, was das „junge Antlitz“ des Unparteiischen betrifft: Stream- Mensch und jedem anderen, der dessen Jugend für bedeutend hielt, sie ein Besuch auf der Postheide empfohlen. Da seht Ihr wirklich junge Antlitze in der Spielleitung.

Jedenfalls, die meiste Zeit, vor allem in Durchgang Zwei, verbrachte man damit, „Jaaaa, vielleicht passiert mal irgendwas“ zu denken und zu hoffen, dass dieses „Irgendwas“ etwas Bedeutendes für Arminia ist. So ein bisschen überlegen waren sie ja, aber das waren sie gegen Verl ebenso wie gegen 1860 München. Also bitte etwas bedeutend Positives.
Schlussendlich war es aber spielerisch zu wenig und auch kämpferisch hätten es gern ein paar Holzscheite mehr im Feuer sein können. So wird dieses Spiel im Saisonrückblick wohl keinen bedeutenden Rang einnehmen. Da könnte sogar das anstehende Pokalspiel gegen Soest mehr Bedeutung haben, wenn es darum geht, denn Spaß am Spiel und vor allem am Toreschießen wieder zu entdecken.

Um den Kreis zum Anfang zu schließen: „Bedeutend“ haben wir besprochen. „Bekannt“? „Berühmt“?? Dieser elende Kick???
Dritte Liga gibt es auch in der „Fußballfibel DSC Arminia Bielefeld“. Muss ja. Obwohl…gab da schon ein paar nette Lagerfeuergeschichten. Das Buch gibt es bei Thalia. Oder bei amazon. Oder im Fanladen. „90 Minuten Arminia“ habt Ihr schon…?