Aller Anfang ist… – Sandhausen gegen Arminia 2:1

Sandhausen gegen Arminia – Rundumbeobachtungen von Jan-Hendrik Grotevent

Was ist nun nach Sandhausen gegen Arminia aller Anfang? Schwer? Richtungsweisend? Katastrophal? Super?

Alles neu in der Zweiten Liga… Aber zunächst etwas, das nicht so neu war: Spontan merkwürdig erscheinende SchiRi-Entscheidungen. Spätestens seit den Präzedenz-Exzessen rund um die Handspielregel wissen wir: Wenn eine Entscheidung nicht passt – irgendeine Regel, zumindest eine Regelauslegung oder zuletzt die Video-Überwacher werden sie nachträglich erklärbar machen. Fingerspitzengefühl – wozu? Sandhausen gegen Arminia war alles andere als eine Massenschlägerei und trotzdem geht der SchiRi ran wie die Bochumer Polizei.

Dem Leiter der Begegnung waren 2x Schwarz, 2x Weiß und 1x Blau offenbar für eine farbenfrohe Partie zu wenig und so kolorierte er das Match nach mit neun gelben und zwei roten Kartons. Und ja, die sind wohl alle auch so vor dem Regelwerk vertretbar. Selbst die Verbannung von Uli Forte steht so im Fußballgesetz. Da können wir von Glück sagen, dass „Handelfmeter“ kein Thema am Hardtwald war. Und wenn die Bezahl-TV-Kommentierer es noch so oft vorflöten: Nein, daran habe ich mich nicht gewöhnt und werde es auch nicht.

Aber wir wollen auf den DSC gucken. Und da gefielen…da gefielen…die erste Viertelstunde und der zwischenzeitliche Ausgleich. Die ersten fünfzehn Minuten lief der Ball, die Blauen spielten dominant und die Doppelchance von Sidler und Krüger hätte die Führung genauso verdient gehabt wie die ganze Kapelle zu diesem Zeitpunkt. Bei Okugawas 1:1 spielte Arminia schnell, robust und zwingend.

Und sonst? Wenig. Die Defensive war aufmerksam, bei beiden, wenn auch gut herausgespielten Gegentoren allerdings etwas schlafmützig. Das Mittelfeld arbeitete ordentlich nach hinten, versäumte allerdings das Umschaltspiel, wenn die hoch anlaufende erste Reihe der Sandhäuser überwunden war. Insgesamt wirkte der DSC etwas ideenlos- obwohl Ballbesitz und Räume für überlegte Angriffe vorhanden waren. Und der Sturm? Ließ sich, weil ganz vorne allein, ins Mittelfeld zurückfallen. Und spielte da auch wie das Mittelfeld.

Liest sich ein bisschen wie das furchtbare Spiel gegen Augsburg in der dunklen Jahreszeit. Aber so schlimm war es dann doch nicht. Okugawa als Beispiel: Von ihm als Kreativspieler kam kaum etwas. Dafür eine solide Abwehrarbeit und wieder das lang vermisste Phantom, dass aus heiterem Himmel im Strafraum als Anspielstation auftaucht und die Kirsche versenkt – das haben wir seit ziemlich genau fünf Monaten, seit dem Sieg gegen Union Berlin nicht mehr gesehen (übrigens das letzte Pflichtspiel, das Arminia bis hierhin gewonnen hat).

Sandhausen gegen Arminia

Darüber hinaus ist zu erwähnen, dass die Blauen auch in Unterzahl nicht aufsteckten, kämpften und arbeiteten. Dass bei den Auswechslungen Risiko gegangen wurde. Und dass die Moral eine um Längen bessere war, als wir dass im Bundesliga-Kramer-Kostmann-Finale erleben durften.

Als Fazit kann man eigentlich nur die Feststellung ziehen, dass Sandhausen nicht Eindhoven, Piräus oder Espelkamp ist. Arminia traf mit voller Wucht auf die Realität der Zweiten Liga. Der SVS war ein starkes Kollektiv, mit taktischer Disziplin und genug Hang zum Wutzen, wenn es drauf ankam. Werden wir jetzt wieder öfter erleben. Bei Arminia ist Luft nach oben. Aber immerhin wurde angedeutet, dass diese Luft auch tatsächlich da ist. Die Herausforderung ist nun: Die Luft auch atmen und in ein effektives Spiel bringen.

Was ist nun aller Anfang? Schwer? Richtungsweisend? Katastrophal? Super? Ich tendiere zu „egal“. Wird gegen Regensburg nicht einfacher. Aber wird schon, wie wir Ostwestfalen sagen.

Applaus gibt es für die mitgereisten Fans. Ihr habt die Stimmung beherrscht!

Einen gelungen Anfang hat übrigens die Fußballfibel Arminia. Die gibt es in den Fanshops, bei Amazon und bei Thalia. Hier gibt’s Leseproben

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