Sandhausen gegen Arminia 1:2 – Nichts verpasst diesmal

Sandhausen gegen Arminia 1:2 – Daheimgebliebene Rundumbeobachtungen von Jan-Hendrik Grotevent

SV Sandhausen gegen Arminia Bielefeld… verpasst man da was? Fragt man das in Fußball- Land und Fußball- Welt, kriegt man vermutlich ein „…wer!?“ als Antwort und spart sich als Fan der ostwestfälischen Gloria die Überlegungen, auf wen der beiden Kontrahenten sich das „…wer!?“ beziehen könnte.

Unabhängig davon ist es ist ja nunmal so, dass Hardtwald gegen Alm in den letzten Spielzeiten nicht unbedingt historische Fußballklassiker hervorgebracht hat. Das sensationelle Gänsehaut- Pokalspiel ist zehn Jahre her, die letzten Aufeinandertreffen, etwa dies hier oder auch dies, wurden an Tristesse nur durch das Wetter an einem Bielefelder Novembertag unterboten.

Sandhausen gegen Arminia

Zur Halbzeit hat man auch heute das Gefühl, nichts verpasst zu haben. Tatsächlich hätte es genügt, sich noch einmal die erste Halbzeit des Heimspiels gegen Verl reinzuziehen, um eine relativ exakte Blaupause der ersten Halbzeit vom Spiel des DSC im Badischen zu erhalten: Arminia mit viel Ballbesitz, vielen Pässen hintenrum, ein früh verballerter Elfmeter von Biankadi und ansonsten eine Menge Rat- und Tatenlosigkeit bei beiden beteiligten Mannschaften. Festzuhalten bleibt dennoch, dass die Blauen deutlich mehr Stabilität und auch Selbstbewusstsein ausstrahlten als noch vor sechs Wochen gegen die Nachbarn.

Jetzt ist die Frage, was man tatsächlich verpasst bei so einer „zähen Angelegenheit“ (Magenta TV). Lässt man die Möglichkeit liegen, offensiv auf die Heimmannschaft draufzugehen in der Hoffnung, mit einem Dreier einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf zu landen? Oder spielt man hintenrum und abwartend in der Hoffnung, im richtigen Moment das Richtige zu tun und gegebenenfalls die noch notwendigen Punkte einzeln zusammenzuhamstern? Diese Tendenz zum „risikoarmen Spiel“ (nochmal Magenta TV) ist jedenfalls schon seit längerem erkennbar und durchaus ertragreich, sammelte Arminia aus den letzten fünf Spielen immerhin acht Punkte ein.

Sandhausen gegen Arminia

Wie dem auch sei, damit hängt auch die Frage zusammen, was passiert, wenn der Gegner dem DSC eins verpasst und in Folge die Ausbeute perspektivisch bei Null Punkten ist. Es war zwar schon deutlich schlimmer in dieser Saison, aber so ganz lassen sich bräsige Gegentore, bei der der gegnerische Angreifer in aller Ruhe bis zur Kiste durchmarschieren kann, wohl immer noch nicht abstellen.

Folge war in der jüngeren Vergangenheit oft eine gewisse taktische Ratlosigkeit- Arminia hatte sich und den Kontrahenten eingelullt, hatte einen Hamsterpunkt vor Augen, kassierte ein Gegentor und hatte keine Idee parat, das Hamstern wieder anzufangen. In Sandhausen werden die taktischen Bruchstellen nicht verpasst. Mit Mizuta und Wörl kommen zwei Antreiber in die Partie, Coboz wird ein paar Meter nach vorne beordert- schlussendlich die spielentscheidenden taktischen Änderungen.

Der SchiRi allerdings verpasste einiges. Einen eindeutigen Elfer für den DSC gab er nicht, dann übersah er bei Putaros Rutschpartie beim zweiten (dritten?) Elfmeter dieses Spiels die inkorrekte Ausführung. Unterm Strich bleibt, mit etwas Geschmäckle, dass Arminia die Chance vom Punkt diesmal nicht verpasste.

Kritisch anzumerken ist, dass einige Torchancen verpasst wurden, abgesehen von einigen guten Kontermöglichkeiten. Dennoch ging das Hamsterkonzept mit Maximal- Ausbeute auf, da der Bielefelder Ballbesitz- Fußball aufging und, angetrieben durch Wörl, Coboz und Mizuta, die eine entscheidende Torchance genutzt wurde… ach ja, und Arminia die Nachspielzeit diesmal nicht verpasste.

Fazit nach Sandhausen: Arminia Bielefeld wird das Trittbrett zur Dritten Liga 2024/2025 mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht verpassen. Und bitte auch nicht die Voraussicht bei den langsam aber sicher anstehenden Personalentscheidungen.

Alles Gute dem Akademinia- Absolventen Nikolai Rehnen!

Dritte Liga gibt es auch in der „Fußballfibel DSC Arminia Bielefeld“. Muss ja. Obwohl…gab da schon ein paar nette Lagerfeuergeschichten. Das Buch gibt es bei Thalia. Oder bei amazon. Oder im Fanladen. „90 Minuten Arminia“ habt Ihr schon…?

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