SC Verl gegen Arminia 2:1 – Daheimgebliebene Rundumbeobachtungen von Jan-Hendrik Grotevent
Okay, auch hier muss es sein… beginnen wir mit einer Spielzusammenfassung. Die erste Viertelstunde in Verl gehört Arminia. Der Stream- Kommentator beim verhinderten Glasfaser- Verleger weiß zu berichten, dass die erste halbe Stunde nicht die torgefährlichste der Blauen ist. Erst fünf Tore hat der DSC in diesem Spielabschnitt wohl erst erzielt (gnädigerweise verschweigt der Mikrofon- Athlet, dass zwei davon im letzten Heimspiel fielen).

Jedenfalls sitzt man, im Vorverkauf leer ausgegangen, vor dem Stream und brüllt: „…aaarrgh… macht die Kiste, biegt auf die Siegerstraße ab“ und trauert ein paar guten Szenen hinterher. Dann erlebt man, wie der SC Verl immer besser ins Spiel kommt, allmählich das Kommando übernimmt und dann mit zwei ziemlich simplen Standard- Varianten seinerseits den Blinker Richtung Sieg setzt und den ziemlich üppigen Rest des Spiels die reifere Mannschaft auf dem Platz ist.

Und Arminia? Verliert den Faden. So etwa ab Mitte der zweiten Halbzeit hat der zuschauende Armine bei jedem verunglückten Anspiel, bei jeder schwachen Spieleröffnung den gazugehörigen *blärg*- Laut auf den Lippen. Ihr kennt den. Spätestens seit heute. Dass Maxi Großer dann noch zum 2:1 einköpft, kommt zu spät. Obwohl es in die Statistiken passt, da Arminia bevorzugt in der Schlussviertelstunde trifft (teilt der Magenta- Mensch ebenfalls mit). Ein schönes Beispiel übrigens dafür, wie wenig Statistiken über die tatsächliche Situation eines Fußballspiels aussagen.
Irgendwie erinnerte der Auftritt des Profiteams in Verl an eine typische Niederlage des weiblichen Pendants: Furiose Startphase, man hofft auf einen Dosenöffner, passiert der nicht, geht der Faden verloren, man kassiert relative billige Gegentreffer, weiß etwa ab Minute 62, dass nichts mehr passiert und bleibt eigentlich nur noch wegen der Frikadellen am Platz (oder mit leckeren Mini-Pizzen am Stream, wie der Rundumbeobachter heute). Fällt dann tatsächlich noch ein Anschlusstreffer, fragt man sich, ob man auf eine lange Nachspielzeit hoffen soll, um dann noch länger vergeblich hoffen zu können oder müssen.

Sei’s drum. Bei den Blauinnen steht schon länger fest, dass sie in dieser Saison nichts mit der Tabellenspitze zu tun haben werden. Dazu sind zu viele Punkte in dargestellter Weise liegengelassen worden: Und die Profis? Drei Schritte nach vorne, dann immer wieder einer zurück, während die Top 3 der Dritten Liga vier Schritte nach vorne macht. Auf einstudierte Standard- Tricks reinfallen. Nach vorne keine Lösung finden, obwohl der Gegner durchaus welche anbietet (SC Verl: Lange Bälle, fragwürdige Strafraumbeherrschung des Keepers. Nur, dass wir es erwähnt haben).
Das Gastspiel des 1.FC Saarbrücken am Dienstag auf der Alm wird nicht der nach den letzten Spielen berechtigt erhoffte Durchbruch in die goldene Tabellengegend sein, sondern der (vielleicht) letzte Strohhalm, um an dieser dranzubleiben. Immerhin.
Dritte Liga gibt es auch in der „Fußballfibel DSC Arminia Bielefeld“. Muss ja. Obwohl…gab da schon ein paar nette Lagerfeuergeschichten. Das Buch gibt es bei Thalia. Oder bei amazon. Oder im Fanladen. „90 Minuten Arminia“ habt Ihr schon…?