SF Siegen gegen Arminia – Rundumbeobachtungen von Jan-Hendrik Grotevent
Schubidu und Schallala, wir fahren mit dem ASC-Fanmobil. Querfeldein nach Siegen. Wobei „Feld“ nicht ganz korrekt ist, es ist eher querbergein. Von Ostwestfalen durch das Sauerland ins Siegerland. Hoch hinaus. Da lag Schnee. Echt jetzt. Coole Landschaft!
Und da fügt sich das Leimbachstadion wunderbar ein. Es liegt in einer Talsenke. Auf der einen Seite Kliniken, die in schöner Regelmäßigkeit von Hubschraubern besucht werden, auf der anderen Seite Wald. Und der Fußballtempel selbst ist eine Bolognese (oder was Euer persönliches Lieblingsessen ist) für Fußballnostalgiker. Ist vielleicht doch nicht so schlimm, vom Profifußball in Ruhe gelassen zu werden.
In der Frauen-Regionalliga West grassiert allerdings der Kunstrasen-Fanatismus, also findet unser Spiel auf dem Nebenplatz statt. Auch ein hübsches Tribünchen. Unser Fanmobil-Mob (Mop? Gummiflitsche?) ernennt aber die Gegengerade zum Gästeblock.
Mit den Sportfreundinnen haben die Blauinnen noch eine kleine Rechnung offen. Als Arminias Mädels früh in der Saison noch in der Findungsphase waren, machte Siegen mit ihnen die Gummiflitsche und gewann mit 4:0 auf der Postheide. Grit Bender beginnt im Sturm und macht dort ein ordentliches Spiel. Bei Siegen spielen auch eine Lotta und eine Josi mit, das erwähne ich, bevor es zu Verwechslungen kommt, wenn gleich unsere Lotta lobend erwähnt wird.
Die Sportfreundinnen machen erstmal ordentlich Druck und vermeiern eine 100%ige nach der anderen. Gestänge. Lisa Venrath. Knapp vorbei. Nochmal Lisa. Als die Gastgeberinnen dann auch noch kurz hintereinander den Pfosten treffen und in bester Mario-Gomez-Manier den Abpraller aus einem Meter drübersetzen ist Auswärts-Mop klar: „Das kann Arminia nur gewinnen!“.
Bekanntlich kommen die Blauinnen meist über den Kampf ins Spiel. Der Kampf zeigt sich auch heute, hier mal lautmalerisch dargestellt: *ZACK*- „Auaaaa!“ – „Brauchen Sie jemand von draußen?“ – „Nnnein.“. Heute kommen sie übers Spiel zur Führung und der Rundumbeobachter zur lobenden Erwähnung von Lotta. Die schließt einen klinisch sauberen Konter über rechts ab. Der Treffer wirkt klinisch auf Siegen, so dass bis zum Pausentee nichts mehr passiert und Auswärts-Mop feiern kann.
Halbzeit. Eine lustige Versorgungsbude mit einem noch lustigeren Sportfreund ist auf. Er bietet uns an, die (sensationelle) Bratwurst gegen Regionalligapunkte herauszugeben. Das lehnen wir ab und zahlen klassisch in Geldeinheiten. Haben wir damit das Spiel verschoben…? Die zuständigen Verbände, Geheimdienste, Sauerländer Schützenvereine und die Kunstrasenfreunde Siegen ermitteln.
Es passt ins positive Gesamtbild, dass zudem die Sonne scheint. Auch da hat die Gegengerade ihre Vorteile. Auch wenn so eine genaue Inaugenscheinnahme des Tribünchens nicht möglich ist. Ist vielleicht auch besser so- Tom Rerucha, dessen Bank direkt davor ist, weiß nach dem Spiel von zwei unerträglichen Meckeropas zu berichten. „Aber die waren irgendwann still“. Aus vier guten Gründen. Den zweiten Grund liefert Frau Schneider, die diesmal am Ende des skalpellscharfen schwarzweißblauen Konters steht.
Frau Schneider heißt übrigens Frau Schneider, weil man nicht mehr „Fräulein“ sagt. Darauf wurde der Rundumbeobachter schon vor längerem auf der Postheide hingewiesen. Auch Auswärts-Mop betont das nochmal: „Nichts falsches schreiben, die ist schneller als Du.“. Das…äh…stimmt.
Kurz Off Topic: Die merkwürdige Qualität der Fotos in diesen Rundumbeobachtungen dürfte aufgefallen sein. Die erklärt sich so: Das ist Raw Footage! Kuuuunst! Oder das akkubedingte Ausweichen auf die Handy-Kamera, die Zoom und bewegliche Ziele nicht kann. Aber…irgendwie hat dieser Mitschnitt nach Lisa Löschs 3:0 doch was künstlerisches, oder?
„Wie heißt eigentlich der Co-Trainer?“- „Jan. Ist auch Abteilungsleiter.“ – „Echt?“ – „Ja. Flache Hierarchien bei den Blauinnen.“. – „Also nur 0.5?“ – „Flache Hierarchie, nicht Flasche Bier…“. Solcherlei Disput kann in Ruhe geführt werden, denn auf dem Feld passiert nicht mehr viel. Siegen ist nach dem 0:3 durch und die Blauinnen machen erstmal nicht mehr als nötig und dann noch das 4:0 durch die eingewechselte Fiona Rombach. AUS-WÄRTS-SIEG(en)! Hinspiel-Revanche voll und ganz geglückt. Woohooo, die Damen!
Das Wort des Tages ist „Siegen“. Wegen der Wortspiele.