Schießbetrieb – SV Berghofen gegen Arminia 0:4

SV Berghofen gegen Arminia – Rundumbeobachtungen von Jan-Hendrik Grotevent

Unterwegs in ernsten Dingen. Warbeyen hat verloren. Das heißt, dass bei SV Berghofen gegen Arminia ein neuer Spitzenreiter (bei einem Spiel weniger) gekürt werden kann: Die Blauinnen! Also geht man unterwegs in ernsten Dingen durch den Wald rauf zum Sportgelände und damelt in dieses Schild:

Berghofen gegen Arminia

Achtung Schießbetrieb. Ob das wohl ein gutes Omen für unsere Mädels ist? Zunächst jedenfalls schauen Arinias Frauen mehr oder weniger teilnehmend beim Schießbetrieb des Vorspiels zu, das Berghofens zweite Mannschaft hochdramatisch mit 3:4 verliert.

Berghofen gegen Arminia

Den eigenen Schießbetrieb nehmen die Blauinnen recht geruhsam auf. Susi Werner und Lena Meynert zielen als erste Richtung Kiste. Sonst ist das Match recht ausgeglichen und etwas hektisch. Und giftig. Einige Stochereien, einige Nickligkeiten, einige Hemdzupfereien. Arminia hat irgendwann die Besitzmehrheit, was den Ball in den eigenen Reihen betrifft. Aber die Gastgeberinnen stehen hinten sicher und lassen kein Scheibenschießen zu. Die Gästefraktion am Spielfeldrand ist darob in vielerlei Hinsicht verunsichert: „Der Ball ist so grau…war der eben nicht noch rot?“.

Berghofen gegen Arminia

Berghofen kämpft. Berghofen beißt. Berghofen ist Tabellenletzter. Da kann man schon mal unken. Es steht lange 0:0, beim letzten Spiel war#S nicht so toll, es handelt sich um Arminia Bielefeld, Aufbaugegner, tut sich gegen die unteren Tabellenregion schwer und gerade, wenn es um die Tabellenführung g…1:0! Danke, Susi Werner!

Berghofen gegen Arminia

Gästefraktion am Spielfeldrand schnauft durch. Die letzten Minuten hatten wir versucht, ein paar Deals mit dem LiRi einzufädeln – „Gib uns einen Elfmeter und Du kriegst 30 Mark“ – aber Susis Kopfballstärke hat es dann doch verhindert, dass wir in den Hosentaschen nach Altwährung kramen müssen. Susi nickt dann nochmal ein, wird aber wegen Abseits zurückgepfiffen. Hat nicht doch jemand ein paar Pfennige? Egal…Lisa Lösch staubt ab, es steht 2:0. 38 Minuten stochern, sieben Minuten Schießbetrieb. Blauinnen zur Pause auf Kurs.

Berghofen gegen Arminia

Halbzeit. Hier gibt es Waffeln! Tolle Waffeln! Bekanntlich kämpft der Rundumbeobachter seit Abschaffung der Wertmarken für Waffeln auf der Postheide. Eine kritische Analyse der letzten Saison kommt allerdings zu dem Ergebnis, dass Waffeln sowie generell gute Verpflegung kein gutes Omen sind: Budberg beste Pizzeria im Umkreis von fünf Kilometern: Raus aus der Liga. Menden Waffeln: Raus aus der Liga. Berghofen Waffeln: Abstiegsplatz. Leverkusen II: Noch nicht mal Kaffee, aber immer noch da. Wer Waffeln hat, verlässt also die Spielklasse. Aber da das auch in zwei Richtungen gehen kann: WAFFELN AUF DIE POSTHEIDE!

Berghofen gegen Arminia

Berghofen wehrt sich. Berghofen kämpft. Berhofen eröffnet die zweite Halbzeit mit einer dicken Chance. Gästefraktion am Spielfeldrand nimmt es gelassen: “Alles im Griiiiiff!“. Dann gibt es die gelbe Karte für die Berghofener Trainerin, die mit einer SchiRi-Entscheidung zum wiederholten Mal nicht d’accord ist.

Berghofen gegen Arminia

Sowieso sehen die Gastgeber die Leistung der Unparteiischen kritisch. Etwa soll Lisa Löschs 2:0 auch aus einer Abseitsstellung heraus gefallen sein. So deutlich, dass man es vom Jupiter hätte sehen können. So oder ähnlich sachlich schildern es jedenfalls die Berghofener, ich hab’s nicht gesehen. Skandal! Aber: Wenn das Dreigestirn in Signalrot so fahrig ist, warum lehnen sie dann 30 Mark für einen Elfmeter ab? Hä? HÄ?

Wenigstens nehmen die Blauinnen den Schießbetrieb wieder auf. Wenn Du oft genug ins Netz triffst, sind schon genug reguläre Tore für einen Auswärtssieg dabei. Wieder sind es sieben Minuten Schießbetrieb, Doppeltorschützin ist Lena Meynert. Beim 3:0 scheitert Susi Werner noch an der Torfrau, Lena nimmt den Ball auf und schiebt durch die wieder formierte Berghofener Defensive ein.

Dann lässt sich die Torfrau der SVB vor dem Strafraum auf ein Kopfballduell mit Susi Werner ein, was keine besonders weitsichtige Idee ist – wenn der Hase gegen einen Leuchtturm springt, macht er nicht die Lampe aus. Das Tor ist frei, der Ball auch, Lena hebt ihn elegant aus 25 Metern an den Innenpfosten. Deckel drauf.

Die Blauinnen schippern das Spiel nach Hause. Bei der Gästefraktion am Spielfeldrand herrscht Inflation: „Fünf Mark für einen Elfmeter!“. Berghofen kämpft, Tor-Lisa muss noch einen Schuss übers Tor gucken. Ihr Gegenüber ist sauer auf ihre Vorderleute. „Ich lasse mich auswechseln, mit Euch will ich nicht mehr spielen“, malmt das gescheiterte Leuchtturmhäschen. Bitte keinen Zoff auf dieser wirklich schönen Sportanlage!

Wir verlassen sie so, wie wir sie vorgefunden haben. Na ja, nicht ganz: Wir verlassen sie als SPITZENREITER, SPITZENREITER, HEY, HEY! Ach ja, Schießbetrieb. War ein gutes Omen. Gönnt Euch!

Applaus gibt es für den da:

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