Waldhof gegen Arminia 1:1 – Kurz vor den Feiertagen

Waldhof gegen Arminia 1:1 – Daheimgebliebene Rundumbeobachtungen von Jan-Hendrik Grotevent

Okay, zur Einleitung der Sofa- Rundumbeobachtungen kurz das Protokoll von Waldhof Mannheim gegen Arminia. In der ersten Viertelstunde ist das Wetter wirbelig, das Spiel auch. Arminia hat die bessere Spielanlage, die Waldhöfer ein bisschen mehr Einsatz. Dann beruhigt sich die ganze Geschichte, beide Teams spielen lebendig, wobei die aber die gegnerischen Strafräume aussparen. Zur Pause denkt der geneigte Ostwestfale: „Mannomann, Ihr habt die bessere Spielanlage, das schafft Ihr eine gute Anspielstation, da startet der andere, setzt das um, macht was draus.“

Waldhof gegen Arminia

Die zweite Hälfte geht so weiter. Das altbekannte Gefühl „Wenn es so läuft, kassieren sie gleich einen“ bewahrheitet sich natürlich, als das zum Zeitpunkt nicht unverdiente 1:0 der Mannheimer fällt. Mit der Auswechslung der kompletten Offensivreihe kommt wieder Schwung in die Sache. Arminia hat einige Chancen, Daniel Sumbu – und dem Jungen gönnen wir es – köpft eine Ecke zum Ausgleich ein. Danach schwarzweißblaue Feldüberlegenheit, ohne dass Zählbares herausspringt. In den letzten Zügen des Spiels haben beide Teams Dusel (oder Unvermögen? Eine Frage der Perspektive), dass das Spiel nicht noch verloren geht (Oder Pech, dass es nicht gewonnen wird. Auch eine Frage der Perspektive).

Unterm Strich geht das 1:1 in Ordnung, so, wie das Match gelaufen ist. Und immerhin war dieser Punkt in der Fremde kein sportliches Gulasch wie die in Essen oder Saarbrücken oder Wiesbaden.

Aber reicht uns das? Wieder nur ein Punkt gegen das untere Tabellendrittel wie letzte Woche? Arminia hat zum ersten Mal in dieser Spielzeit dreimal in Folge nicht gewonnen. Sind die Blauen in der Krise, wie mir der Magenta- Reporter Dreiviertel des Spiels krampfhaft klarmachen wollte?

Nun, ich erinnere an die Jahresendzeit 2017. Der von Jeff Saibene trainierte DSC fiedelte am ersten Advent den FC St.Pauli mit 5:0 ab. Es war das letzte Heimspiel des Jahres, alle verließen die Alm mit einem „Wunderbar, jetzt kann Weihnachten kommen“- Gefühl- und vergaßen, dass noch zwei Auswärtsspiele bis zu den Feiertagen zu absolvieren waren. Diese gingen auch ebenso prompt wie unnötig verloren.

Und in diesem Jahr machten wir am 3. Dezember das Adventskalendertürchen auf und bekamen eine Pokalfeier geboten. Im „Wunderbar, jetzt kann Weihnachten kommen“- Gefühl verließen alle die Alm und vergaßen, dass noch drei sportliche Türchen bis zur Weihnachtsganz geöffnet werden mussten.

Natürlich ist es nur Spekulation, aber nach „Krise“ fühlt sich das gerade weitaus weniger an. Als „Pokalkater“ etwas mehr. Das schwarzweißblaue Jahresfinale 2024, ebenso wie das schwarzweißblaue Jahresfinale 2017, fühlt sich so an wie der letzte Tag vor Weihnachten auf’m Job. Es gibt einen geselligen gemeinsamen Snack auf einer Bürofeier und vollgestopft mit Keksen, Waffeln und Sahne fällt einem dann auf, dass es noch zwei Stunden bis Feierabend sind und man eigentlich noch was zu tun hat. Und bei Arminia scheint es ähnlich zu sein. Nach einem 5:0 gegen die Kiezkicker oder einem Pokalrausch gegen Freiburg stehen noch Pflichtaufgaben an. Mist.

Also macht man sich trotzdem an die letzten zwei Stunden oder drei Spiele, aber es fehlt die letzte Präzision und Konzentration, seien es die Arbeitsaufträge im Büro oder Spiele in Dresden und Mannheim oder gegen Unterhaching. Wenn man dann realisiert, dass ein ziemlicher Berg Arbeit übrigbliebe, wenn man sich jetzt nicht ran macht, rafft man sich noch einmal auf und erledigt das, was unbedingt nötig ist. Oder dreht insgesamt viermal einen Rückstand.

Am Ende ist man dann froh, wenn Feierabend, Winterpause oder, schlussendlich, Weihnachten ist. Und das sollten wir jetzt alle sein, auf dem Platz und auf den Tribünen und Sofas. Über die Feiertage mal an was anderes denken, Kopf frei kriegen, Kraft zu tanken und dann in 2025 wieder das volle Brett bringen.

In diesem Sinne: Schönen Feierabend, schöne Feiertage!

Dritte Liga gibt es auch in der „Fußballfibel DSC Arminia Bielefeld“. Muss ja. Obwohl…gab da schon ein paar nette Lagerfeuergeschichten. Das Buch gibt es bei Thalia. Oder bei amazon. Oder im Fanladen. „90 Minuten Arminia“ habt Ihr schon…?

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