Arminia gegen VfB Stuttgart II 3:0

Rundumbeobachtungen DSC14/15-8: Arminia gegen VfB Stuttgart II 3:0

Rundumbeobachter von 2022: Von einem „heißen September“ haben wir damals geredet. Nach dem Sieg gegen die schwarzgelbe U23 gewann Arminia mit 3:1 in Unterhaching und eroberte Tabellenplatz Drei…um ihn mit einem 2:4 in Rostock wieder zu verlieren. Platz Sechs nach zehn Spieltagen. Es geht weiter mit dem Schal schwarzweißblau.

Arminia gegen VfB Stuttgart II

That’s Dritte Liga. Spiele gegen zweite Mannschaften. Meh. Böööh. Dabei sind zweite Mannschaften/U23/Amateure eigentlich ganz attraktive Gegner, sportlich gesehen… Moment, das hatten wir doch schon. Arminia gegen VfB Stuttgart II diesmal? Der VfB Stuttgart, dessen einst so hoch gelobte Nachwuchsvertretung heute der Bundesliga hinterherrennt? Da geht was, obwohl Arminia den VfB II noch nie auf der Alm besiegt hat. Aber auf’n Mittwoch Abend? Donnerstags arbeiten und mit dem ICE zurück müssen? Meh. Böööh.

Aber Flutlichtspiele haben was besonders. Außerdem spielt ARMINIA! Abgezockt in Haching gewonnen! Dämlich und verdient in Rostock verloren! Das Ergebnis dieser verqueren Gedankengänge: 8.635 Zuschauer auf der Alm gegen den kleinen VfB. Davon zehn Stuttgarter. Obwohl, ich habe noch einen hinter der Haupttribüne gesehen, also elf Stuttgarter. „Boah, da will ich sehen, wie die jubeln, wenn die ein Tor schießen“, sagt das Kiddie neben mir. Einen Scheiß willst Du!

Arminia gegen VfB Stuttgart II

Ist es symbolisch für eine kämpferische Einstellung, wenn Hemlein schon beim Warmmachen in Sebastian Wieses Thekentisch knallt? Es dauert bis zur 12.Minute, bis der VfB-Keeper einen Müllerschen Schuss entschärfen muss Im Arminenstrafraum entsteht etwas Unruhe, als Börner Schwolow halbhoch anspielt und unser Torwart den Ball ins Aus klären muss „Börner, Du bist der Burner!“. Das scheint diese Saison ein Running Gag der weniger erträglichen Sorte zu werden.

Da hilft nur eins: Das Niveau konsequent unterbieten, zum Beispiel so: Wie heißt die Zeit bei Arminia, wenn Julian Börner den Verein verlassen hat? Afterbörner. *schenkelschenkelklopfklopf* Warum ich das jetzt erzähle? Ganz einfach, weil das Spiel so interessant ist wie die Bushaltestelle Hoyastraße abends um elf. Selbst aufmunternde Zurufe wie „MachmaBeinedaaaaaa!“ helfen nix. Für diejenigen Leser, die das Spiel aufgrund dessen verdöst haben und jetzt einen spannenden Bericht lesen wollen, eine Spoilerwarnung:

WEGGUCKEN! In der 33. Minute wird das Match entschieden WEITERLESEN!

Fast schon folgerichtig bringen ein Handspiel im Strafraum, ein Platzverweis und ein eiskalter Fabian Klos den DSC auf die Siegerstraße. „Den hätte der Torwart fast gehabt!“. Nein. Sowas von Nein. Der SchiRi heißt übrigens „Jöllenbeck“ und ist eher wenig gefordert. Gefühlt vierhundertmal höre ich: „Wenn der Jöllenbeck heißt, kann das ja nur gut ausgehen“. Der Running Gag des Spiels. Auch den kann man unterbieten, zum Beispiel so: Gut, daß der arme Kerl nicht „Windflöte“ heißen muss Aber nett ist das schon, denn es ist ein Bielefelder Privileg. In Münster wird man es wohl niemals erleben, daß ein SchiRi „Erphoviertel“ heißt. Warum ich das jetzt erzähle? Spiel so spannend wie Bushaltestelle. Mit Nachspielzeit!

Halbzeit. „Ute Lempers Last Tango“…versprochen?! Da hat der Miro…äh…Fabi doch tatsächlich das Tor des Monats erzielt. Florian Dick hat ihm in der Sportschau die Medaille überreicht. Die beiden flachsten vor, auf und hinter der Süd ein bisschen rum. Und Fabi…äh…Miro Klos…äh…Klose gratulierte Miro…äh…Fabi Klose…äh…Klos via Tablet-Video. Richtig knuffig, wie gerührt unser sich auf dem Platz gern so hart gebender Captain war. Auch der Versuch von Klos und Dick, den Hammer gegen Sandhausen nachzustellen, war witzig.

Es mag an Arminia liegen, es mag an der Dritten Liga liegen, aber es ist doch immer wieder schön zu sehen, wenn unsere Stollenträger als die netten Jungs rüberkommen, die sie sind, ohne daß sie Imageberater, Sauftouren oder Unterhosenwerbung dafür brauchen. Und „Wir machen aus Scheiße Gold“ ist eine Aussage, die ich im Zusammenhang mit Arminia gern öfter zu hören und noch öfter bestätigt bekäme.

Bushaltestellenkick bis zur 57.Minute, dann sehen wir eine tolle Kombination über Burmeister und Müller, die Dennis Mast zum 2:0 abschließt. Raus mit der Bushaltestelle aus den Köpfen, es sieht nach Fußball aus! Dass die Zuschauer bis dahin nicht reihenweise einschliefen, lag vor allem daran, daß Lokal Crew & Co. wieder für „geordneten Support“ sorgten. Und das, obwohl in der Bahn zum Spiel irgendein Milchbart genau Bescheid zu wissen meinte: „Die supporten erst wieder, wenn sie ihre Fahnen zurück haben.“. Ah ja.

Geht es eigentlich nur mir so, oder ist die Bezeichnung „geordneter Support“ (oder auch „koordinierter Support“) ein bisschen unpassend? Muss man Emotionen ordnen oder koordinieren? Na ja, halb so schlimm, es weiß jeder, was gemeint ist. Auf jeden Fall führen sie den Eurodance-Klassiker „No Limit“ in unser Chant-Repertoire ein. Und das ist echt mal ein Hammer! Enjoy the sound! In Folge hat Arminia dann ein paar Überzahlsituationen, die nicht konsequent zu Ende gespielt werden, aber nett anzuschauen sind.

UlmUlmUlm kommt für MüMüMü. In der 79.Minute schweißt der Torschütze des Monats dann noch einen rein. Die „rotweiße Schwabensoße“ (Zitat Block 3) schießt in der 86.Minute das erste Mal richtig gefährlich auf Schwolows Kiste. Die Roten mit Bruschd-Ring haben ihren Stiefel runtergespielt. Reicht manchmal und manchmal nicht.

Und die Blauen haben verdient mit 3:0 gegen eine dezimierte Nachwuchsabteilung gewonnen mit Elfmeter als Türöffner. Wie letztes Mal. Aus Scheiße Gold, bzw. aus einem öden Match einen Dreier gemacht, oder um es mit einer Stimme aus der Linie 4 zum Bahnhof zu sagen: „Die Punkte haben wir, die müssen wir später nicht mehr holen“.

Am Sonntag geht’s nach Cottbus. Das wird ein anderes Match. Thematisierung des Cottbuser Trainers in 3…2…1…

Und Lohmann hat eine eigene Hymne in 56432…56431…56430…56429…

Bushaltestelle Hoyastraße abends um elf:

Alle Texte 2014/2015

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