Arminia gegen FFC Recklinghausen 4:2 – Spaß an Doppelpacks

Arminia gegen FFC Recklinghausen 4:2 – Rundumbeobachtungen von Jan-Hendrik Grotevent

Arminia gegen FFC Recklinghausen. Die Damen aus dem nördlichen Ruhrgebiet liegen unseren Blauinnen (vom Westfalenpokal abgesehen) ja nicht so unbedingt- man erinnere sich an das 3:4 zum Ende der letzten Spielzeit, als die Stürmerinnen in dem blauen Hemd eine 3:0-Führung vor die Wand fuhren. Hinzu kam, dass Arminias Frauenteam in diesem Frühjahr leicht die Luft ausging- bis letzte Woche, als sie einen wirklich starken Auftritt am Leimbach hinlegten.

Arminia gegen FFC Recklinghausen

In den ersten Minuten des Spiels gegen Recklinghausen knöpfen die Blauinnen genau an diesen Auftritt an. Siegen ist nicht vergessen! (also…die Stadt, wo der Leimbach ist. Nicht die Tätigkeit des Fußballspiele-Gewinnens. Obwohl…ääääh…grundsätzlich läuft es aufs selbe hinaus). Schon nach wenigen Spielsekunden zischt der erste Schuss knapp am Gästetor vorbei.

Arminia gegen FFC Recklinghausen

Auch Recklinghausen legt eine flotte Stollensohle auf das Hybridparkett der Postheide. Wie motiviert die Damen von der Vest sind, zeigt sich darin, dass jeder lange Ball nach vorne von lautem Gebrüll begleitet wird. Eigentlich keine schlechte Strategie, um Gegnerinnen zu zermürben. Allerdings halten die Blauinnen hinten stand, bis…Recklinghausen einen Distanzschuss perfekt trifft und Tor-Lisa sich strecken kann, wie sie will…0:1. Da war er wieder, der heitere Himmel.

Arminia gegen FFC Recklinghausen

Doch bei Arminias Mädels bleibt der Kampfgeist erhalten. Sie passen, sie dribbeln, sie rennen. Und bleiben dabei oft an ihren robusten Gegenspielerinnen hängen. Die Stimmung auf der Postheide ist gut. „ARMINIJAHAAAA…“- „BIE-LE-FEHEEELD!“.

Bis weit jenseits der 30-Minuten-Marke mühen sich die Blauinnen. Und wenn es schwer nicht geht, muss man es einfach machen. Erst schimpft Lena Meynert noch „Nein!“, als ihr eine Ecke über den Schlappen rutscht…

…aber dann geht’s eben einfach. Ecke Lena Meynert, Kopfball Jocy Hampel, drin! 1:1!

In der Schlussphase von Hälfte Eins geht es dann offen hin und her und mit einem gerechten 1:1 in die Pause. Ein Kick der interessanteren Sorte!

Halbzeit. Postheide-Sprecher Schöni gibt bekannt, dass am Fanmobil für die „Frauenchoreo“ geworben wird. Ein paar vorwitzige Postheide-Besucher verstehen „Frauenpyro“. Ladycracker, oder wie? (Das Pokalfinale ist übrigens am 8. Juni auf der Postheide. Ja, da habt Ihr Zeit!)

Jocy Hampel erzählt nach dem Spiel, dass sie in der taktischen Ausrichtung nun wieder weiter nach vorne gehen darf. Dieses Konzept erwies sich schon beim Siegen in Siegen als gescheit, schließlich erzielte Jocy dort direkt einen Doppelpack. Und weil das so schön war, macht sie heute direkt den nächsten. Kurz nach der Pause versenkt sie eine Vorlage einmal mehr von Lena Meynert, die sich zuvor schön über rechts durchgesetzt hat.

Apropos Doppelpack – den haben die Blauinnen auch im Kollektiv drauf. In der 57. Minute setzt sich Lisa Lösch auf halblinks durch, ihr Flachschuss geht an den Pfosten. Aber da am Pfosten steht Jupi und hat aus einem halben Meter Entfernung keine Schwierigkeiten. Zwei Minuten später erläuft Jana Radosavljevic einen Rückpass und hat dann auch keine besonders große Herausforderung. 4:1! Zu erwähnen noch, dass bei Jupis finalem Ballkontakt weder Gegenspielerinnen noch der Torpfosten noch weiteres Postheide-Inventar zu Schaden kamen.

Okay, zwischen dem 2:1 und dem eben erwähnten Doppelpack habe ich nun elf Spielminuten unterschlagen. In denen ist es ein lebendiges Fußballspiel. Die Postheide feuert an und freut sich über die 30-Führung des HSV in Regensburg. Irgendwo wird aus irgendwelchen Gründen „Skandaaaal“ gebrüllt. Und der Rundumbeobachter diskutiert mit zwei Recklinghäusern, ob es auf der Postheide Grog gibt. Da mir dort bisher nur Liköre und weißer Glühwein begegnet sind, rate ich dringend von entsprechenden Selbstversuchen ab.

Zurück in die Aktualität, und da stellt sich nach bei einer 4:1-Führung nach einer knappen Stunde natürlich die Frage, welcher Gang nun eingelegt wird. Einer zurück? Weiter gefahren? Vielleicht nochmal einen rauf?

Das Publikum an der Stehtraverse entscheidet sich für taktische Unterstützung. „Den hast Duuu!“ heißt es bei einem riskanten Zuspiel der Recklinghäuserinnen. Häh? „Damit mache ich die nervös, gnnnihihihi…“. Ich würde dazu eher „Vorsicht Ball!“ als Zuruf empfehlen. Funktioniert oft.

Der FFC bricht noch eimal durch die Abwehrreihen der Blauinnen und macht das 4:2. Die Torfrau goutiert es mit einem urwestfälischen „Super, Kinders!“. Danach nehmen beide Mannschaften den Gang raus und laufen das Spiel zu Ende.

Ohne den Druck eines Saisonspiels gewinnen sich die Blauinnen mehr und mehr fit für das Finale im Westfalenpokal. Das ist am 8. Juni. Auf der Postheide. Ja, da habt Ihr alle Zeit und kommt. Geht gegen Bochum.

Applaus gibt es für den Klassenerhalt. Weil der ja offenbar ein wichtiges Thema war. Also applaudieren wir ihm mal. Stand zwar schon im letzten Herbst fest, aber heute ist das Wetter besser.

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Für zeitloses Lesevergnügen ist die „Fußballfibel DSC Arminia Bielefeld“ empfohlen. Da stehen viele Lagerfeuergeschichten drin, auch über die Blauinnen. Die Fibel gibt es bei Thalia. Oder bei amazon. Oder im Fanladen. „90 Minuten Arminia“ habt Ihr schon…?

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