Arminia gegen Holstein Kiel 2:2

Rundumbeobachtungen DSC14/15-26-Arminia gegen Holstein Kiel 2:2

Rundumbeobachter von 2023: Und dann ging es los, das Warten auf den Aufstieg…

Arminia gegen Holstein Kiel! Topspiel! Erster gegen Zweiter! Bester Sturm gegen beste Abwehr! Die meisten Siege gegen die wenigsten Niederlagen! Heimstärkstes Team gegen auswärtsstärkstes Team! Da leckt sich der Sportinteressierte die Lippen und greift zum Silberbesteck. Es gibt so viele offene Fragen: Haben die Blauen einen Pokalkater wie im Hinspiel? Zeigen sie eine Reaktion wie nach jeder Niederlage? Gibt es den nächsten emotionalen Höhepunkt oder wird aus der Gänsehautentzündung eine blaue Herzblutvergiftung?

Arminia gegen Holstein Kiel 2:2

24.249 Zuschauer, wooooooow! Verheilt ist die Gänsehautentzündung jedenfalls nicht. Auch der Gast greift zum Silberbesteck, nachdem man vorher kräftig für den Almbesuch getrommelt hatte: 1.600 Kieler sind von der Förde gekommen. Der Rundumbeobachter kommt knapp zum Spiel weil er samstags gerne ausschläft aufgrund seiner engen Terminlage und bleibt erstmal im Aufgang von Block 3 stecken.

Arminia gegen Holstein Kiel 2:2

Wetter ist gut, Stimmung auch. „Scheiße!“ – „Wieso Scheiße!?…oh…[Siedschlag bringt Kiel in Führung] …Ja. Scheiße.“. Gänsehautentzündung? Droht einzuschmelzen. „Mann, die Ecke war unterirdisch!“ (nach sieben Spielminuten). Blockaufgang-Alltag: „Lasst mich mal durch da, meine Frau hat Hunger!“. Das hab‘ ich auch schon witziger gehört („Meine Frau ist schwanger!“ oder „Ich bin schwanger“). Gezappel im Kieler Strafraum in der 10. Minute, auf jeden Fall gibt es Elfmeter. Sportschau klärt auf: Handspiel von Holsteins Kapitän Kazior. UlmUlmUlm UlmHulmleFulm kann viele Sachen gut, Strafstöße versenken mit am besten. 1:1.

Das Match hält, was es verspricht. Es geht hin und her, es ist offen es ist spannend. Block 3 geht mit. „Spielt ma‘ besser nach vorne da!“ (DSC-Angriff), „Scheiße!“ – „…ts…verdammt!“ – „Na schön, VERDAMMT!!!“ (KSV-Angriff). Berengar stimmt „Ein Ball, ein Schuss, ein Schrei, ein Tor“ an. „Los, nochmal, das war am Mikro viel lauter!“. Eventuell könnte es an den Charakteristiken eines Mikros liegen, dass es da lauter…egal. Blockaufgang-Alltag: „Daafichmalvorbeida?!“. Das Wort „flexibility“ habe ich zum Hin und Her auf den Tribünen schon hören müssen. Ich warte nur noch darauf, dass irgendein Sprachgewalttäter das Rumgewusel auf Block 3 als „traffic“ bezeichnet. *blärg*

Ab Mitte der ersten Halbzeit kommt die Stimmung in Fahrt. „Wir sind immer dabei,…“, neben mir: „…schwarz, blau oder weiß, in Ewigkeeeeit“. Der Text dieser Nummer muss echt schwer sein. Das Spiel bleibt spannend. Junglas hat eine dicke Chance, die Torwart Kronholm entschärft. In der 31. Minute flankt Tom Schütz in den Strafraum. Fabian „Nashorn mit Nachbrenner“ Klos rammt die Kirsche rein. 21. Saisontor!

Herrlicher Alm-Doppelsound: Die Blöcke I und J intonieren „Spitzenreiter, Spitzenreiter“, die Süd den „Puls der Stadt“. Beides mündet in NO LIMIT! Ich weiß gar nicht mehr, welche Postille es war, ich glaube FOCUS online, die nach der Gänsehautentzündung am Mittwoch den Clip von 2Unlimited postete und schrieb: „Sie singen ‚Deutscher, Deutscher Sportclub“. Mannoman. Der Text dieser Nummer muss unglaublich schwer sein (Drei Buchstaben. Vier, wenn man „Ooooh!“ mit h schreibt).

In der Halbzeit trafficke…verkehre…gehe ich zur Wurstbude unter der Ost und penetriere das Personal hinsichtlich (ja dieser Text ist auch schwer) verlange eine rotweiße Schlemmerplatte, aber es gibt mal wieder einen Pommes-Engpass. „Ich bin Vegetarier. Wie könnt Ihr nur sowas essen?“. Wer über Vegetarismus diskutieren möchte, soll über Vegetarismus diskutieren, aber doch nicht hier… Außerdem geht es um für den DSC enorm wichtige Wertschöpfungsketten: Ein bis zwei Schweine, eine Kuh, ein halbes Pferd und zwei Handvoll Regenwürmer kommen in den Schredder, und die Alm macht daraus Bratwurst, Pizza, Brezeln, zu wenig Pommes und Toilettenfliesen.

Die KSV Holstein hat am Mittwoch ziemlich gut bei der Taktik der Radkappen aufgepasst. Mit schnellem Flügelspiel setzen sie die Blauen unter Druck und treffen kurz nach Wiederanpfiff das Aluminium. Tapfer versuchen die Blauen, dagegen zu halten. Das Spiel ist auch im zweiten Durchgang spannend. Männlein-Weiblein-Streit auf Block 3. „Ich kann auch jetzt sofort mit Saufen anfangen!“.

Arminia spielt ein paar Herzinfarkt- Rückpässe – „Aldaaaa!…Leeeeuuuuute…!“. Gänsehautentzündungsstatus zur 65. Minute: Wir singen Ladiho. Die Kieler machen gut Alarm. Arminia befreit sich etwas. UlmUlmUlm hat freie Bahn, geht aber nicht direkt auf die Kiste. Arminia achtet auf Ballbesitz. Das schnaufende Fabi-Nashorn holt ein paar Ecken raus.

Den Kielern wird ein Zugausfall mitgeteilt und eine Alternative angeboten. Die Odyssee, die den Kielern bei der Wahl dieses Zuges bevorsteht, wird ihnen elegant vorenthalten. In der 76. Minute ist Fabian „Nashorn mit leeren Glycogenspeichern“ Klos dann endgültig platt. Paco Testroet kommt für ihn. Auch den anderen DSC-Kickern geht sichtbar die Puste aus. Trotzdem versuchen sie, auf das dritte Tor zu gehen.

Man kann darüber streiten, ob „Ball halten“ nicht das bessere Mittel gewesen wäre. Bei platter Mannschaft hilft Support: „Spitzenreiter, Spitzenreiter, Hey, Hey!“, „Steht auf, wenn Ihr Arminen seid!“ (Passt ja!), „Wir sind immer dabei, Käsebrot, Spiegelei, in Ewigkeit!“ (ich wollte auch mal falsch singen). In der 90. Minute erzielt Breitkreuz den, so fair muss man sein, verdienten Ausgleich für die KSV. That’s it.

Die KSV Holstein war ein spielerisch sehr starker Gegner. Sie stehen zu Recht mit oben und ich hätte nichts dagegen, die gleiche Paarung in der nächsten Saison als Zweitligapartie zu besuchen. In Kiel und Bielefeld. Hätten die Blauen gewonnen ohne Pokal? Vielleicht, aber solche Gedanken sind müßig. Es werden mindestens fünf Punkte Vorsprung auf den Dritten sein, wenn der Spieltag komplett ist. Neun sind noch zu vergeben, drei braucht Arminia noch. Der Relegationsplatz ist den Blauen seit heute sicher. Ob ich Preußen die Daumen für das Spiel in Duisburg drücke? Näääääääääääääääää, die Punkte holen wir uns schon selbst.

PS: Almbratwurst ist fan-tas-tisch!

PPS: Ob nah oder weit, in Ewigkeit! *bätsch*

Der Text einer Lohmann-Hymne muss unfassbar schwer sein

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