Arminia gegen Recklinghausen 3:0 – Von Rausklopp-Rekorden, Schnatterinchen und Socken

Arminia gegen Recklinghausen – Rundumbeobachtungen von Jan-Hendrik Grotevent

Testspiele gab es reichlich, etwa dies oder etwa das. Aber heute wird’s ernst! Yeah! Arminia gegen Recklinghausen im Westfalenpokal, der Pflichtspielauftakt für die Blauinnen! Freue Dich, Galaxis, freue Dich, Welt, freue Dich Postheide!

Arminia gegen Recklinghausen

Und alle freuen sich, zurück zu kommen, alle freuen sich auf das Wiedersehen, alle sind herzlich zueinander. Natürlich auf ostwestfälisch. Die Wiedersehenseuphorie äußert sich also so: „Grüß Dich.“.

Nach zehn gespielten Minuten hat Arminia das Kommando, zwei Chancen und drei Ecken. Auch der 1.FFC Recklinghausen hat eine Chance zu verbuchen, als eine Hereingabe scharf an Tor-Lisas Kiste vorbei zischt. Nach einer Viertelstunde dann die Führung. Lisa Lösch bekommt halblinks vor dem Strafraum den Ball. Sie kann die nächste Aktion in Ruhe planen und plant gut. Ein wunderbarer Schlenzer schlägt oben im Knick ein ein. 1:0!

Distanzschuss von Sammy Kühne an die Querlatte. Ouuuh! Distanzschuss von Lea Bartling knapp über eben jene. Ouuuh! Abschlüsse aus der Entfernung erscheinen zur Mitte der ersten Dreiviertelstunde als probates Mittel zum Zweck. Aus zwei Gründen. Der erste ist: Die Recklinghäuser Torfrau hat jetzt nicht unbedingt die Statur des Undertakers. Das gleicht sie durch eine intensive Mitteilungsfreudigkeit an ihre Vorderleute aus. Etwa: „Ihr müsst Euch breiter machen!“

…und das bringt uns direkt zum zweiten Grund für Distanzschüsse. Nicht nur haben die Recklinghäuserinnen ein hervorragendes defensives Stellungsspiel, sondern müssen sich auch nicht unbedingt breiter machen. Sie sind auch so um einiges robuster als die Blauinnen und stellen außerdem jede Menge Ball-bis-nach-Friedrichsdorf-Rausklopp-Rekorde auf. „Wo ist Recklinghausen eigentlich?“, fragt jemand am Spielfeldrand nicht übermäßig intelligent ob der Präsenz der Gäste. Sonst ist Recklinghausen in der Vest. Geh’s googeln…

„Weiter Druuuuck!“ brüllt die bisher einzige Torschützin. Leicht gesagt, schwer getan, im Strafraum tut sich Arminia schwer. Bis unseren Mädels kurz vor der Pause einfällt, dass sie auch robust können. Lisa Lösch flankt von links vors Tor, Susi Werner wuchtet sich durch die Gegenspielerinnen und köpft ein. Isaac Newton wäre stolz gewesen!

Arminia gegen Recklinghausen

Halbzeit. Es gibt ein Wiedersehen mit Alina Recht, die in der Sommerpause von der Postheide nach Recklinghausen. Und mit ihrem Papa, der mir gegenüber seine Sympathien für die Rundumbeoachtungen entgegen bringt. Nee, ich habe keine Tochter, ich gucke die Blauinnen einfach so. Und jetzt fühle ich mich genauso alt wie damals, als ich Lotta Finger beibringen musste, mich nicht zu siezen. Nur Spaß, ich grüße herzlich, falls Du das liest!

Zweimal ist der Zeiger rum, als Lea Bartling durch den Strafraum rennt und das Spielgerät humorlos neben den Pfosten flext. Damit steht es 3:0, spielerisch verdient.

Allerdings hat es vor einem knappen Vierteljahr schonmal 3:0 gegen Recklinghausen gestanden. Damals hatte es der 1.FFC geschafft, daraus noch ein 3:4 zu machen. Droht heute Ähnliches? Hmmm…nö. Die schwarzweißblauen Mädels haben dat hier im Griff.

Es ist warm, es steht DreiNull, die Blauinnen schalten einen Gang zurück. Auch das Postheide-Publikum schaltet in einen Modus der leichten Spielbeteiligung. Interessant ein telefonierender Mensch am Wall der Stehplatzgeraden. „Ja, da haben wir gut geschossen“- „Ja, das wird schießen.“ Will der Schützenkönig werden oder Haubitzen liefern? Wie es sich gehört, sind auch alle dabei. „Der Zimmermann, der ist beteiligt. Krause und Lehmann sind auch mit von der Partie.“ Und der Weber Max trinkt seinen Sechsämtertropfen.

Arminia gegen Recklinghausen

Schnatterinchen im Tor von Recklinghausen drückt nach dem 3:0 noch ein Viertelstündchen auf Play. „Links, Rechts, geh nach rechts, macht links zu, zwei rechts, Achtung, eine links!“. Ist sie ein Tanzkurs? Links und Rechts und Wie-ge-schritt? Der Tower von Dusseldoof International? Turn left and taxi out to Runway 25 right? Oder doch ein Strickmuster? Zwei links, zwei rechts und Nadeln fallen lassen *pling*?

Arminia gegen Recklinghausen

Irgendwann ist auch sie still. Der LiRi vor der Traverse, der so ähnlich gekleidet ist wie Reverend Lovejoy (der Kragen!), zieht noch etwas Unmut wegen ein paar Abseitsstellungen auf sich. Dann ist es vorbei, die Blauinnen setzen den guten Trend der Vorbereitung fort und ziehen in die zweite Runde des Westfalenpokals ein. Nächste Woche wird es dann auch in der Regionalliga ernst. Lest Ihr hier.

Applaus gibt es für Sandras Socken und dessen freundschaftliches Verhältnis zur Schwerkraft. Isaac Newton wäre stolz gewesen!

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