Arminia gegen Fortuna Köln 2:1 – Lucky Punsch

Arminia gegen Fortuna Köln 2:1 – Rundumbeobachtungen von Jan-Hendrik Grotevent

Hab‘ mal Koschinat als neuen Männertrainer, lass den mal furios gewinnen und treffe am nächsten Tag auf Anhänger von Fortuna Köln…Ostwestfalen hätten gesagt: „Der war bei uns schon okay.“ Kölner brauchen für den selben Inhalt viel mehr Worte und viel mehr Zeit. Dabei hast Du nur wissen wollen, ob es den wirklich coolen Fortuna-Jubiläumsschal noch irgendwo zu erstehen gibt…Anyway, wir alle sind aus demselben Grund auf der Postheide wie Fortuna Köln: Um den Blauinnen zu begegnen.

Arminia gegen Fortuna Köln

Zu Arminia gegen Fortuna Köln zeigt sich das ostwestfälische Wetter mal wieder von seiner typischen Seite. Nach Windflöte geht es im Schneegestöber, dort geht das weiße Treiben in Nieselregen über, der Himmel ist grau. Eeeekelwetter. Unsere schwarzweißblauen Balltreterinnen sind davon auch richtig begeistert und kommen erst beim letzten fordernden Pfiff des Unparteiischen aus der Kabine.

Arminia gegen Fortuna Köln

Aufm Platz ist das dann aber vergessen. Beide Mannschaften legen ein ordentliche Tempo vor. Anders als im eiskalten Hinspiel gehen die Blauinnen etwas forscher zu Werke. Fortuna spielt gut mit, beide Verteidigungsreihen passen auf und so spielt sich das Geschehen zwischen den Strafräumen ab.

Arminia gegen Fortuna Köln

Das ist zwar nicht das, was sich der geneigte Popcornkonsument unter atemberaubender Fußballunterhaltung vorstellt, aber durchaus bequem vom Sprecherpavillon an der Mittelline zu beobachten. „Die Tore fallen auf unserer Seite“, heißt es dort. Wenn man an der Mittellinie steht, braucht man nur ein paar Schritte, um „unsere Seite“ festzulegen. Bequem. Sag ich doch.

Zumal man den Kopf beim Spielgeschehen eher selten Richtung Tor drehen muss. Die Gäste aus der Kölner Südstadt haben den ersten Torschuss und schaffen es das eine oder andere Mal, die Abwehr der Blauinnen nicht ernsthaft, aber doch sichtbar durcheinander zu bringen. „Wieso stehen da fünf Spielerinnen um eine Kölnerin zusammen?“ – „Vielleicht isses da warm.“. Die besondere Thermik der Postheide.

Sonst gibt es wenig Erwärmendes, trotz des eifrigen Einsatzes aller Protagonistinnen. Das Spiel ist wie der Directors Cut eines Terminator-Films. Hohes Tempo, aber echt zähe Story. Zwischenbilanz zur 35. Minute: Zwei Ecken für die Blauinnen, ein Torschuss für Köln, der kein Problem für Tor-Lisa ist, zwei so halbe Abschlüsse für den DSC. Wenn hier etwas passiert, dann ist es ein Lucky Punch aus grauem Himmel.

Und jawooooooll, den gibt’s auch. Jana Radosavljevic fasst sich ein Herz und hält einfach drauf. Der Ball wird lang und länger und schlägt ein. Torschützin ist Susi Werner, die wohl noch die Runkel dazwischen gekriegt hat. Zur Pause steht es 1:0.

Halbzeit. Machen wir in der Fastenzeit einen auf Kölschen Karneval und dessen tiefsinnigen Humor: Auf den Lucky Punch einen Lucky Punsch. Tätäää- Tätäää- Tätäääääää!

Jedenfalls hat der Punsch dem Spiel gut getan. Beide Teams kommen mit viel Schwung aus der Kabine. Die Blauinnen spielen mehr über Außen, Fortuna Köln stößt ebenfalls schnell nach vorne. Eine knappe Stunde ist gespielt, als sich Arminia schön über rechts durchkombiniert. Lisa Lösch legt auf Leonie Heitlindemann zurück, die netzt ein.

Das 2:0 gibt den Blauinnen richtig Auftrieb- sie übernehmen das Ruder. Dabei lassen sie sich auch vom Chamäleon-Ball nicht stören. Der ist mal weiß, mal rot. Sieht man beides bei matschgrünem Rasen und nassgrauem Himmel.

Roter Ball

Eigentlich sieht es nach einem ungefährdeten Dreier für den DSC aus. Doch ein Stellungsfehler in der Defensive gibt Fortuna genug Platz…nur noch 2:1. Zitat DSC-Homepage: „Aus dem Nichts bekommen wir dann den Anschlusstreffer zum 2:1“, ärgert sich der Trainer. „In der Phase darauf sind wir ein bisschen ins Schwimmen gekommen und mussten uns über die Zeit retten – was aber auch in gewisser Weise verständlich und normal ist.“.

Weißer Ball

Ein bemerkenswertes Zitat, da der hier wiedergegebene Trainer Tom gar nicht beim Spiel ist, sondern krank zu Hause im Bett liegt (Gute Besserung!). Wie dem auch sei, inhaltlich ist es richtig. Es wird noch einmal eine spannende Schlussphase. Fortuna Köln dreht nochmal auf. Jetzt heißt es: Kämpfen, Arminia! Da geht natürlich Jupi voran, die sich kurz vor Schluss noch die Gelbe fängt. Und na ja…Schwimmen gehört ja irgendwie zu einem Spiel im Regen. Aber unterm Strich zählt das Ergebnis. Und das heißt: Erstes Heimspiel 2023 – erster Heimsieg 2023!

Applaus gibt es für die tapferen Trommel-Kids!

Mehr Fotos

Für zeitloses Lesevergnügen ist die „Fußballfibel DSC Arminia Bielefeld“ empfohlen. Da stehen viele Lagerfeuergeschichten drin, auch über die Blauinnen. Die Fibel gibt es bei Thalia. Oder bei amazon. Oder im Fanladen. „90 Minuten Arminia“ habt Ihr schon…?

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