Arminia gegen SV 1913 Walbeck 8:0 – Chefin auf der Heide

Arminia gegen SV 1913 Walbeck 8:0 – Rundumbeobachtungen von Jan-Hendrik Grotevent

Es gibt einen Zweikampf, etwa in Höhe der gegnerischen Hälfte. Muss man nicht pfeifen, tut der Unparteiische aber trotzdem. Die Mannschaften laufen hin und her, bis der SchiRi die Spielrichtung anzeigt (für die in Grün spielenden Gäste). Diese erste Szene des Spiels von Arminia gegen SV 1913 Walbeck ist die einzige, in der die Spielrichtung nicht klar ist.

Arminia gegen SV 1913 Walbeck

Denn danach geht das Match nur in eine Richtung: Auf den halben Hamsterkäfig des Aufsteigers vom Niederrhein. Die Blauinnen wollen von Anfang an keine Zweifel aufkommen lassen, wer Chefin auf der Postheide ist. Da das Toreschießen im letzten Spiel bei Gütersloh ein doch eher leidiges Thema war, täte ein früher Treffer gut. Und JAAAAAAA, passiert auch! In der fünften Minute wird Jocy Hampel im Strafraum freigespielt. Sie geht an der Torfrau vorbei, wird an die Toraus-Linie abgedrängt, legt zurück auf Emmy Klingen, die netzt ein.

Arminia gegen SV 1913 Walbeck

So, den Dosenöffner hätten wir schon mal. Es würde unseren Mädels wirklich gut tun, sich den Torhunger von der Seele zu fressen. Und das haben die Blauinnen auch vor. Ein Angriff nach dem anderen rollt in Richtung Walbeck. Anna Lena Meier schießt am leeren Tor vorbei. Sophia Tiemann -auch am leeren Tor vorbei. „Maaaann!“, brüllt Leonie Heitlindemann nach der nächsten vergebenen Großchance.

Arminia gegen SV 1913 Walbeck

Ecke, Kopfball knapp drüber. Sophia Tiemann frei vor dem Tor, legt sich den Ball aber zu weit vor.

Das selbstverständlich nie über Gebühr anspruchsvolle schwarzweißblaue Publikum wartet auf das zweite Tor. „Dat könnte…nee, dat muss schon 3:0 stehen. Mindestens!“ So ist Arminia Bielefeld. Immer gefühlt zu wenig kriegen. Aber auch der nie über Gebühr anspruchsvolle schwarzweißblaue Rundumbeobachter findet, es könnte wirklich mal zumindest 2:0 stehen… um die Chancen alle hier niederzuschreiben, dazu reicht der Webspace nicht.

Was wir ostwestfälischen Dauermeckerer allerdings nicht bemerken: Wenn man sich einschießt, weiß man irgendwann, wo das Tor ist. Oder, um den kulinarischen Vergleich wieder aufzugreifen: Wenn Du Dir genug Zielwasser in die Gurgel schüttest, kannste zielen.

Dann geht es nämlich schnell. Lena Meynert erfüllt den Anspruch der Postheide und stellt auf 3:0. Beim 2:0 legt Jocy Hampel wieder zurück (diesmal von rechts) und Lena hat keine Probleme, die Murmel ins leere Tor zu schieben. Kurz darauf hebt sie den Ball mit einer eleganten Bogenlampe über die Torfrau. Wieder kurz darauf ist Halbzeit.

Halbzeit. Falls sich jemand gefragt hat, warum Arminia in Blau spielt und nicht in Rot – Die roten Trikots sind in der Cafeteria und üben Ehrenformation. Richt‘ Euch!

Auch in der zweiten Halbzeit geht das Spiel nur auf ein Tor. Und zunächst mal müssen die Blauinnen wieder ein paar Liter Zielwasser nachkippen. Da ja, wie man unschwer am Titelbild erkennen kann, noch einige Tore fallen und der Rundumbeobachter dafür Webspace benötigt, sei aus dem Scheibenschießen der zweiten Halbzeit exemplarisch ein Pfostenschuss von Lena Meynert erwähnt.

Kaum erwähnt haben wir bisher den SV 1913 Walbeck. Die Gäste erwischen einen rabenschwarzen Tag. Emmy Klingens frühes Tor hat dem Regionalliga-Neuling alle Zähne gezogen. Walbeck findet nie richtig ins Spiel. „Seid selbstbewusst!“, „Konzentriert Euch!“, ruft der Gästecoach rein. Inhaltlich richtig, aber schwer umzusetzen, wenn sich die Chefin von der Heide weigert, irgendwie Zugriff auf das Spiel zu erlauben.

Nach gut zwei Dritteln des Spiels haben die Blauinnen auch wieder ihren Zielwasser-Pegel. Lisa Lösch schießt einen Freistoß von halbrechts direkt auf das Tor. Die Torfrau wehrt den Ball nach vorne ab, direkt vor die Puschen von Jocy Hampel, Rest ist Formsache. Dritte Torbeteiligung von Jocy, die heute ein bärenstarkes Spiel macht und sich zurecht freuen darf.

Wenn wir schon von Torbeteiligung sprechen- acht Minuten später holt sich Lisa Lösch ihren zweiten Scorerpunkt. Sie schlägt einen Eckball rein, Jacky Manteas köpft zum 5:0 ein.

Kaum hat Walbeck angestoßen, haben die Blauinnen schon wieder den Ball, spielen sich nach vorne und Lena Meynert macht das halbe Dutzend voll. Hattrick von Lena, die damit die interne Torschützenliste Arminias anführt. Verdienter Applaus für sie, als sie ausgewechselt wird.

Jetzt kommste kaum noch hinterher…die nächste, die trifft ist Rike Tolkmitt und kaum guckt man wieder auf das Spielfeld, hat Jupi zum 8:0 getroffen. Danach ist Schluss. Lasst Euch feiern, Blauinnen!

Ein toller Auftritt von Arminias Frauenteam, die nach den etwas hölzernen Auftritten der letzten ochen heute einfach mal losgelegt haben. Das wird ihnen gut tun! Uns hat es gut getan!

Mehr Fotos

Für zeitloses Lesevergnügen ist die „Fußballfibel DSC Arminia Bielefeld“ empfohlen. Da stehen viele Lagerfeuergeschichten drin, auch über die Blauinnen. Die Fibel gibt es bei Thalia. Oder bei amazon. Oder im Fanladen. „90 Minuten Arminia“ habt Ihr schon…?

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