Arminia gegen Bayer Leverkusen U23 1:0 – Auch ohne zweites Tor durch

Arminia gegen Bayer Leverkusen U23 1:0 – Rundumbeobachtungen von Jan-Hendrik Grotevent

Auch die längsten knapp vier Monate gehen einmal vorbei und wir sehen uns im März. Arminia gegen Bayer Leverkusen U23, so lautet der Liga- Auftakt für die Blauinnen in 2024.

Arminia gegen Bayer Leverkusen U23

Gute Stimmung herrscht auf der Postheide. Es ist zwar der Liga- Auftakt 2024 für das Hybrid- Geläuf in Windflöte und seine Protagonistinnen, nicht aber der Pflichtspielauftakt. Der war vor zwei Wochen im Westfalenpokal, als Arminia dem Überfliegerteam aus Bochum die erste Pflichtspielniederlage der Saison beibrachte. Heute kommt dann mit der U23, der „Zwoten“ von Bayer Leverkusen, gleich mal der Tabellenzweite der Regionalliga. Ungeschlagen. Wie der VfL, bis er aus die Postheide musste.

Arminia gegen Bayer Leverkusen U23

Sammy Kühne ist nach langer Verletzung wieder fußballfähig und steht gleich mal in der Startelf. 30 Minuten ist sie auf dem Platz, bis Lena Meynert sie ersetzt. Was natürlich am Spielfeldrand ebenso intensiv wie sinnbefreit diskutiert wird- wäre es nicht besser, die antrittsschnelle Sammy in den letzten 30 Minuten zu bringen? Wäre, wenn, Fahrradkette, Semmelknödel.

Arminia gegen Bayer Leverkusen U23

Jedenfalls spielen die Blauinnen – mit Sammys aktiver Beteiligung – in den ersten Minuten flott und zügig nach vorne. Die erste Chance hat aber der Gast aus der Pillenstadt. Tor-Lisa ist aber wach und rettet. Durchaus sehenswerte Spielzüge tragen die Stürmerinnen in dem blauen Hemd vor, allerdings fehlt die letzte Aktion Richtung Tor. Dennoch finden die Bemühungen die Anerkennung des Spielfeldrandes- oder was Ostwestfalen dafür hält: „Man merkt, dass sie trainiert haben“. Dann wird Jupi, heute wieder als Laufwunder in vorderster Front eingesetzt, frei gespielt, kommt aber nicht an der Leverkusener Torfrau vorbei.

Die U23 des TSV Bayer 04 Leverkusen hat die eine und andere Bundesligaspielerin in der Startelf. Man erkennt sie daran, dass sie ihren Namen auf dem Trikot haben. Der Rundumbeobachter zählt fünf Balltreterin mit eben diesem Indikator. Ein Klassenunterschied ist aber nicht zu sehen, es ist spielerisch und läuferisch ein Match auf Augenhöhe. Ein Wiedersehen gibt es mit Ex-Blauin Alina Recht.

Etwa gegen Mitte der ersten Halbzeit verlegt sich das Spiel in die Mitte des Platzes, um nicht zu sagen, verflacht oder mangelt an Höhepunkten. Das heißt, doch, einen gibt es in dieser Phase, als die Blauinnen einen Freistoß bekommen, den Lisa Lösch nach links auf Sophia Thiemann spielt. Die gibt den Ball flach hinein, Jupi vollstreckt ins Netz… aus dem Abseits. Schade, ein Spielzug, der eine Krönung verdient gehabt hätte. Und nochmal schade, weil auch Jupi, die auch heute wieder eine höhere Laufleistung als der Dienstwagen eines Handelsvertreters hat, ein Tor verdient gehabt hätte.

Aber dann gibt es den nächsten Freistoß. Sophia Thiemann bringt ihn von links flach rein. Der Ball wird verlängert, am langen Pfosten braucht Jocy Hampel nur noch einzuschieben.

Yeeeeah!

Führung zur Pause!

Halbzeit. Hochkalorisches Fundstück in der Cafeteria der Postheide. Ist das nicht zuckersüß? Wer will das mampfen? Karies, Verstopfung oder gleich Diabetes?

„Auf geht’s, Arminia, Kämpfen und Siegen“, brüllt der Schreihals von der Postheide und gibt damit das Rezept für die zweite Halbzeit bekannt. Kämpfen ist angesagt. Zwar ist der Tabellenzweite vom Rhein noch nicht wirklich zwingend, aber bei der ersten kniffligen Szene nach dem Pausentee steht wieder Tor- Lisa im Mittelpunkt und es ist nicht zu übersehen, dass Leverkusen nun ein paar Gänge hochschaltet.

Aber der Spielfeldrand ist sich sicher: „Ein zweites Tor und das ist durch hier!“ und liegt nicht so falsch. Allerdings: Das zweite Tor fällt nicht. Lena Meynert ist die erste, die das 2:0 liegen lässt.

Leverkusen haut an die Latte, huiuiuiui. „Ein zweites Tor und das ist durch hier!“, wiederholt der Spielfeldrand. Ja, ist immer noch so. Die nächste, die es nicht erzielt, ist Jupi. Wieder scheitert sie frei vor der Kiste an der Torfrau und ringt die Hände. Nicht traurig sein, Jupi, Du kannst sie nicht alle töten.

Allmählich bekommen die Blauinnen das Spiel wieder mehr in den Griff. „Ein zweites Tor und das ist durch hier!“. Jahaaaaa. Irgendwie riecht es nach einer spannenden Schlussphase. Leverkusen kommt frei vor das Tor… daneben. Ausgeglichenes Spiel, aber der Dreier steht auf der Kippe. „Ein zweites Tor und das ist durch hier!“. JAHAAAAAAA….

Leverkusen wieder an die Latte. Die Auswechselbank der Blauinnen fiebert und brüllt mit…

„Ein zweites Tor und das ist…“ MAUL! Kämpfen, Arminia! „Weg“, japsen die Zuschauer, „..nein, mehr weg…weiter weg hauen…“ Jocy Hampel bricht durch und wird im Strafraum von den Beinen geholt. Doch statt des Elfmeterpfiffs gibt es den Schlusspfiff. Anna Lena Meier überbringt der angeschlagenen Jocy Hampel die frohe Kunde vom Sieg.

„Ich hätte lieber Elfmeter gehabt. Weil ein zweites Tor und das ist durch hier!“ Nun, Sportskamerad, diese merkwürdig verknotete Logik müssen wir jetzt nicht mehr erörtern. Ein erstes Tor und es ist durch.

Die Blauinnen sind in dieser Saison kein Spitzenteam. Aber sie haben nach dem Ligaprimus auch dem Ligazweiten die erste Pflichtspielniederlage beschert. Wenn sie auch nicht oben mitspielen, haben sie die, die tatsächlich oben mitspielen, wenigstens ordentlich gepiesackt. Und das macht auch Spaß!

Mehr Fotos

Für zeitloses Lesevergnügen ist die „Fußballfibel DSC Arminia Bielefeld“ empfohlen. Da stehen viele Lagerfeuergeschichten drin, auch über die Blauinnen. Die Fibel gibt es bei Thalia. Oder bei amazon. Oder im Fanladen. „90 Minuten Arminia“ habt Ihr schon…?

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