Arminia gegen Warendorfer SU 8:0 – Wettergötter haben Hass auf diese Paarung

Arminia gegen Warendorfer SU 8:0 – Rundumbeobachtungen von Jan-Hendrik Grotevent

Was ist nur mit Petrus los? Obwohl, eigentlich ist es nicht Petrus, in dessen Laden lässt der Chef selbst regnen. Petrus muss sich nur die Beschwerden anhören. Aber egal, ob der Wettergott nun Thor, Raijin, Ba’al, Quetzalcoatl oder doch Petrus ist, irgendwann müssen diese Jungs beschlossen haben, ihren Jahresüberschuss an Regen ausgerechnet dort auszukippen, wo Arminia gegen Warendorfer SU spielt. Das Hinspiel in Warendorf war schon eine Sintflut, das Rückspiel heute steht dem in nichts nach.

Arminia gegen Warendorfer SU

Klamm wie die Klamotten beginnt auch das Spiel. Weder bei der WSU noch bei den Blauinnen kommen mehr als drei Pässe an. Ist wirklich kein Tici-Taca-Wetter. Dafür gibt es jede Menge Taktik-Kommandos von der Seitenlinie, und hat der Warendorfer Trainer – tatsächlich! – die Nase vor uns‘ Wuckel. „Kontakt zur Kette halten!“, „Zumachen!“. Die erste Viertelstunde gelingt das auch,…

…aber dann tun es die Blauinnen dem Himmel gleich und öffnen die Schleusentore. Wie das im Fußball so ist: Es muss erst einer irgendwie reineiern und in der 14. Minute eiert ein Distanzheber von Bella (Wuckel: „Anna“) Jäger in die nassen Maschen. Befreiter Jubel bei der Zuschauerschaft. „Jäger für Deutschland!“, röhrt es sogar irgendwo. Und keine fünf Minuten später ist Lisa Lösch zur Stelle, staubt ab und stellt die Schifffahrtswege auf Sieg.

Im Nachgang des Spiels zeigten sich Mannschaft und Trainer nur bedingt mit dem Spielverlauf zufrieden. Warum? Das brüllt Wuckel nach dem 2:0 über die Schillerstraße: „Nicht so kompliziert spielen, der Ball geht ab auf dem Platz!“. Es spricht für für die Blauinnen, dass sie immer an sich arbeiten und es nicht auf den Regen schieben. Aber Rundumbeobachter dürfen das. Was habe ich in 2018 das schöne Wetter bei den Spielen von Arminias Frauen gelobt….gibt jetzt die Quittung! Aber kehren wir zurück zum Toreschießen und in dem Zusammenhang mit der ersten Adresse bei den Blauinnen: Sarah Grünheid. Die haut von der Strafraumgrenze einen in den Knick. Schickes Ding!

Arminia ist feldüberlegen, langsam aber sicher wird auch der Spielaufbau besser. Nach einem Zweikampf an der Seitenlinie kommt der, sagen wir mal, stämmige SchiRi angerollt und hechelt: „Weiterspielen!“. Eine tolle Aufforderung. „Aufhören mit spielen, ich mag nicht mehr“, das wäre lustig gewesen. Aber wir wollen nicht lästern. Immerhin wird der kräftige Kerl von viel mehr Regen getroffen als etwa die zierlichere Celine Preuß. Bella (Wuckel: „Anna“) Jäger wird herrlich freigespielt und erzielt den 4:0-Pausenstand.

Halbzeit. Die lässt der SchiRi erstmal 20 Minuten dauern. Das ist der Kerl, der eben noch „Weiterspielen“ gehechelt hat. Keinen Tee gekriegt?

Von der 46. Minute an ist Arminia deutlich überlegen. Die Zuschauer sind noch im Halbzeit-Talk. „Is`feucht.“. Schon. Habe ich erwähnt, dass es regnet? Schon. Ähnlich übel wie im Hinspiel? Schon. Die Blauinnen treffen innerhalb von 20 Sekunden zweimal die Latte und lassen auch sonst ein paar Hochkaräter liegen (bzw. schwimmen). „Ach Sarah, Dein Fuß ist doch so lang wie das Spielfeld!“, quengelt jemand, als SG21 knapp an einer Hereingabe vorbei schliddert.

Daraus folgt, dass Sarahs Füße 11.000 cm lang sind, was einer Schuhgröße von 16.502 entspricht (UK: 12.969, USA: 12.971). Ist mir so noch nie aufgefallen. Aber ich gucke auch nicht mehr auf Schuhe, seitdem ich mal zehn Sekunden auf die Töppen von Jonathan Clauss geguckt habe und dann zwei Tage blaue Punkte in der Optik hatte.

Friederike Schaaf dribbelt über den halben Platz und macht das 5:0. Klasse Solo! Dass Arminias Frauen Fußball spielen können ist so evident wie der Regen. Wieder beim Thema, der Boden braucht ja Wasser. Braucht Kunstrasen eigentlich auch Wasser? Und wenn ja, welches Wasser? Kunstwasser?

Die Kräfte der WSU lassen nach. Arminia belagert den Strafraum. Schuhgröße sechzehntausendirgendwas trifft zum 6:0. „Nein, 7:0“ meint der Nebenmann. Ich lese im eigenen Liveticker nach. 6:0. Das sind so die typischen Luxusprobleme bei Arminia-Spielen (wenn Frauen beteiligt sind). Entsprechend sind auch heute die Kommentare zu hören, die nie an der Schillerstraße fehlen und für die es offenbar nie zu nass ist: „Kommt, zwei noch!“, „Ich will zweistellig!“.

Zweistellig wird es heute nicht mehr, aber zwei Tore fallen noch. Beide macht Sarah Grünheid. Das 8:0 mit dem Schlusspfiff. Das Spiel ist – höhö – ins Trockene gebracht. Egal, ob der Wettergott nun Thor, Raijin, Ba’al, Quetzalcoatl oder doch Petrus ist, irgendwann müssen diese Jungs beschlossen haben, ihren Jahresüberschuss an Regen ausgerechnet dort auszukippen, wo Arminia Bielefeld und die Warendorfer SU gegeneinander spielen. Hat die Blauinnen aber nicht davon abgehalten, der WSU insgesamt 19 Tore reinzukippen. Schade, dass es nicht 20 wurden, dann wäre der 10.. Saisontreffer an der Schillerstraße gefallen. Jaaaa, das ist meckern auf Blauinnen-Niveau!

Wettergötter hassen diese Paarung – das Bielefeld Glückshormon mag die Blauinnen

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