Qualität undsoweiter – Hannover 96 gegen Arminia 2:0

Hannover 96 gegen Arminia 2:0 – Rundumbeobachtungen von Jan-Hendrik Grotevent

Er könne das mit der individuellen Qualität nicht mehr hören, mosert Daniel Scherning vor Hannover 96 gegen Arminia. Man komme da (oder da, oderoderoder) nur als Mannschaft raus. Daraus stellt sich doch fast automatisch die Frage, wie es um die Qualität der Mannschaft an sich steht. Und das kauen wir jetzt mal anhand des Auftritts unserer Blauen im Niedersachsenstadion durch.

Was heißt eigentlich „Qualität“? Nun, die Definition ist „Die Gesamtheit von Merkmalen einer Einheit bezüglich ihrer Eignung, festgelegte und vorausgesetzte Erfordernisse zu erfüllen.“ Ja ich, weiß, das ist nicht die aktuelle Normdefinition, Ihr könnt Euch wieder setzen.

Hannover 96 gegen Arminia

Die festgelegten und vorausgesetzten Erfordernisse der Einheit „Fußballmannschaft“ sind: Die Abwehr spielt so, dass keine Eigentore fallen. Die Offensive schießt eigene Tore. Beides zusammen führt dazu, dass die Einheit unterm Strich mehr Tore erzielt als der Gegner und das Spiel gewinnt. Und wenn trotzdem ein Spiel verloren wird, soll zumindest mit Einsatz und Leidenschaft daran gearbeitet worden sein, dennoch zu gewinnen.

Ja, das liest sich jetzt so neu wie die Tatsache, dass Regen von oben nach unten fällt. Aber Ihr könnt Euch wieder setzen- angesichts der Tatsache, dass Arminia diese vorausgesetzten Erfordernisse in den letzten beiden Spielen, sagen wir es nett, bestenfalls rudimentär erfüllte, sollte man sie nochmal erwähnen. Aber zum Spiel.

Folgende Merkmale der „Einheit Arminia“ waren rundumzubeobachten: Beim frühen 0:1 liegt es Gebauer, dann die ganze Defensive am Boden. Offensivspiel in den ersten 20 Minuten? So ereignisreich wie ein abgemähtes Kornfeld sonntags um Mitternacht. Gesamtes taktisches Spiel? Kommentierte der Rundumbeobachter mehrfach mit einem Ausspruch, der sich zum Zitat des ersten Saisondrittels gemausert hat: „Was was das denn!!??“ Verdammt clever oder doch verdammt verzweifelt? Willen? Die Körpersprache sagt: „Tragt uns nach Hause und ins Bett.“

Erst ab der 25. Minute stimmt die Moral – beim Stande von 0:1. Dann allerdings stimmte sie – zumindest im Vergleich mit den vorherigen Auftritten – bis zum Schluss. Selbst beim Stand von 0:2 kämpften die Blauen und versuchten alles, SpoHo Köln wäre stolz gewesen. Insgesamt: Bemüht, aber leider brot- und am Ende erfolglos.

Besaß die „Einheit Arminia“ denn die Eignung, die vorausgesetzten Erfordernisse zu erfüllen? Die zwei Aluminiumtreffer waren ungeeignet – die hätten reingemusst. Okugawa spielte ordentlich, aber ein Okugawa macht noch keinen Dreier. Serra darf gerne mehr probieren. Jormaine Cronsbruch lieferte eine starke zweit Hälfte. Bello mit einem vor allem offensiv guten Spiel und Gebauer auf hinten rechts könnte funktionieren…

Hannover 96 gegen Arminia

Aber nein, halt, jetzt rede ich wieder von individueller Qualität und laut Scherning soll ich das ja nicht. Also gut, Qualität der Mannschaft. Vielleicht kann Scherning jetzt, statt die Qualität nicht mehr hören zu können, die nächste olle Floskel von „viel Aufwand, kein Ertrag“ nicht mehr hören. Das Spiel in Hannover war eine Steigerung gegenüber Düsseldorf und Karlsruhe, aber wenn der Maßstab nichts ist, ist schon rein mathematisch alles eine Steigerung.

So oder so: Wenn die vorausgesetzten Erfordernisse nicht erfüllt werden, gibt’s auch keine Punkte. Also erweist Euch als geeignet, liebe Arminen!

Teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Reddit
Telegram
WhatsApp
Email

Auch cool:

Cookie Consent mit Real Cookie Banner