Ingolstadt gegen Arminia 1:1 – Daheimgebliebene Rundumbeobachtungen von Jan-Hendrik Grotevent
Ich habe ja immer gedacht, es reicht, Dinge einfach nur zu erklären. So anschaulich wie nötig. Und wenn es sein muss, so oft wie nötig. Beim DSC Arminia dieser Tage zeigt sich, dass wohl nicht oft genug erklärt wurde, dass ein Fußballspiel erst mit dem Schlusspfiff vorbei ist. Sei es jüngst in Saarbrücken, sei es in der Hinrunde in Lübeck und Essen oder sei es jetzt bei Ingolstadt gegen Arminia.
Dabei spielt es keine Rolle, ob fünf Minuten Nachspielzeit, de facto fünfeinhalb, in irgendeiner Form nachvollziehbar sind (kann man durchaus diskutieren, zumal der Pfeifenmann an der Donau derselbe wie an der Trave war). Oder ob beim 1:1 Millisekunden vor Toreschluss irgendwas in der Defensive besser funktionieren muss (sah nicht so aus). Oder sogar, ob es einfach nur idiotisches Pech war (spielt eh keine Rolle).
Jedenfalls hatte sich der Rundumbeobachter noch in der dritten Minute der Nachspielzeit noch darauf gefreut, positiv von Arminia zu berichten.
Wie schon im Heimspiel gegen Duisburg spielten die Blauen einen sicheren ballbesitzorientierten Stiefel. Sie ließen kaum (eigentlich gar keine) Möglichkeiten des Gegners zu, lauerten auf ihre eigene Chance und nutzen sie, als sie dann kam. Defensiv stand Arminia stabil und wackelte auch kaum, als der FC Ingolstadt in der zweiten Halbzeit stärker aufkam. Lediglich bei den Standards der Schanzer kam Gefahr auf – hier half neben einem starken Jonas Kersken auch das Glück (mit einer Ausnahme, jaja…).
Zur gleichen Zeit in der Hinrunde waren die aktuellen Spieltage die Phase der Serie, in der sich Arminia nach einer Krisenphase aus dem Tabellenkeller freispielte und sich in der Hinrunden- Abschlusstabelle einen ordentlichen Vorsprung auf die rote Zone sicherte. Zehn Punkte sprangen raus gegen die Zwote vom BVB, gegen Mannheim, in Duisburg, im Hinspiel gegen Ingolstadt. Im Vergleich zu dieser Phase wirkt die aktuelle Arminia trotz weniger Punktausbeute gefestigter. War in der Hinrunde die Verteidigung doch etwas vogelwild unterwegs und hing die Offensive sehr von der Tagesform ab, sieht das heute doch etwas konzeptioneller aus.
Ganz zu schweigen von der Nullrunde in der dunklen Jahreszeit. Seit der sang- und klanglosen Heimniederlage gegen Viktoria Köln Anfang Februar, nach Null Punkten und 1:9 Toren schoss Arminia zehn Tore, kassierte fünf und holte zwölf Zähler. Hier ist der sportliche Fortschritt offensichtlich.
Aber das mit den Punkten…tja, wie gesagt, noch in der dritten Minute der Nachspielzeit in Ingolstadt hat sich der Rundumbeobachter gefreut, all dies in die Textverarbeitung hacken zu dürfen. Zweieinhalb Zeigerrunden später ist der Eindruck um zwei verlorene Punkte getrübt. Und es steht zu hoffen, dass dieser Eindruck den gewonnenen Schwung aus (dann doch) sieben Punkten aus vier Spielen sowie den Heimerfolgen gegen Münster und Duisburg nicht in den kommenden Spielen trübt.
Dritte Liga gibt es auch in der „Fußballfibel DSC Arminia Bielefeld“. Muss ja. Obwohl…gab da schon ein paar nette Lagerfeuergeschichten. Das Buch gibt es bei Thalia. Oder bei amazon. Oder im Fanladen. „90 Minuten Arminia“ habt Ihr schon…?